Traunstein blieb damit in vier der vergangenen fünf Partien ohne Gegentreffer. Am Ende war der SBC-Spielertrainer Danijel Majdancevic dennoch enttäuscht: »Das war ein absolut gutes Spiel von uns, die beste erste Halbzeit dieser Saison«, lobt er seine Mannschaft. »Für uns waren das deshalb zwei verlorene Punkte. Das ist natürlich ärgerlich.«
Schließlich waren die Gäste in Forstinning die spielbestimmende Mannschaft – und hätten in der 20. Minute bereits in Führung gehen können: Danijel Majdancevic scheiterte vor dem gegnerischen Tor jedoch an der Reaktion von Schlussmann Michael Heidfeld. »Wie er da seinen Arm noch so schnell hoch gekriegt hat, war auch für mich überraschend«, gesteht der SBC-Trainer. Kurz darauf hatte auch Traunsteins Dennis Hrvoic noch die Chance auf die Führung, schoss aber vorbei (28. Minute). Nach der Pause war es erneut Hrvoic, der alleine vor dem Tor an Heidfeld scheiterte.
Immerhin ließen die Traunsteiner kaum Chancen der Gastgeber zu. Die gefährlichste Aktion war ein Freistoß in der 70. Minute in den Strafraum, doch der anschließende Kopfball ging übers Tor.
Die Schlussphase musste Traunstein in Unterzahl bestreiten, weil Gentian Vokrri die Rote Karte sah, nachdem er mit seinem hohen Fuß einen Gegenspieler am Kopf getroffen hatte und dieser eine Platzwunde erlitt. Dennoch gab der SB Chiemgau seine Hoffnung auf einen Sieg noch nicht auf: Alessandro Discetti hätte in der Schlussminute für die späte Entscheidung sorgen können, doch seinen Schuss kratzten die Forstinninger noch von der Linie. Bei den Gastgebern sah Markus Müller Rot für ein Foulspiel (90.+4), das änderte aber nichts mehr am torlosen Unentschieden.
»Mit unserer Leistung können wir zufrieden sein«, bilanziert Danijel Majdancevic. »Wir hätten einen Sieg absolut verdient gehabt. Wir waren präsent, hatten deutlich mehr Ballbesitz und haben keine Chancen zugelassen. Wir hatten die nötige Zweikampfhärte, Chancen und wir haben unseren Kasten dichtgehalten.« Die Mannschaft habe alles beherzigt, was sich der Trainer gewünscht hatte. »Man hat schon Unterschiede auf dem Platz gemerkt, Forstinning ist wenig eingefallen«, freut sich Majdancevic. »Ich kann außer der Chancenverwertung gar nichts bemängeln. Man merkt, dass wir uns auch auf die Jungs verlassen können, die reingekommen sind.« Am Ende müsse das Team aber mit einem Punkt zufrieden sein. »Natürlich sind die Spieler da erstmal sauer, dass es keine drei Punkte waren«, weiß der Spielertrainer. »Aber wir bleiben positiv. Jetzt müssen wir eben im nächsten Spiel wieder punkten und zu Hause einen direkten Konkurrenten schlagen.« Denn der TSV Eintracht Karlsfeld ist am Freitag (19 Uhr) zu Gast in Traunstein. Karlsfeld kann den SB Chiemgau bereits heute Abend wieder vom 2. Rang und damit dem Relegationsplatz der Landesliga verdrängen.
VfB Forstinning: Heidfeld, Topic, Hirt, Kirchev, Hollerieth (88. Parteli), Weismor, Tunjic (48. Basic), Prgomet (29. Bacak), Erraji (48. Milic), Müller, Meier (77. Aynaci).
SBC Traunstein: Goia, Patrick Dreßl (78. Daniel), Hosp (63. Discetti), Majdancevic, Hrvoic, Vokrri, Kraus, Steinherr (60. Warweg), Paranos (71. Wallisch), Alexander Dreßl, Salihu.
Rote Karten: Gentian Vokrri (83./Traunstein/hohes Bein), Markus Müller (90.+4/Forstinning/grobes Foulspiel).
Schiedsrichter: Andreas Hummel (TSV Betzigau).
Zuschauer: 100.
jom