Schwankner hatte sich als Süddeutsche Meisterin für die DM in Leipzig in der Altersklasse U 18 qualifiziert. Die 17-Jährige war nun schon zum dritten Male in Folge bei einer DM startberechtigt. Bisher hatte es jedoch immer nur zum undankbaren 5. Platz gereicht. Doch die junge Pallingerin und der mitgereiste Betreuer Tino Flemming steckten sich das ehrgeizige Ziel, es diesmal in die Medaillenplätze zu schaffen.
Schwankner erwartete ein starkes Teilnehmerfeld mit 15 Athletinnen aus ganz Deutschland. Zum Auftakt ging die Pallingerin etwas übermotiviert gegen Annabell Claudè von der SpVg Eidertal-Molfsee zur Sache und wurde beim Wurfansatz eines Koshi-Guruma (Hüftrad) von ihrer Gegnerin zu Boden gedrückt und in einen Festhalter genommen, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. So blieb Schwankner nur noch der Gang durch die Hoffnungsrunde, um maximal Bronze zu erreichen.
Nach zwei Freilosen ging es gegen die Düsseldorferin Polina Reyngold zur Sache. Zahlreiche Angriffe von Sandra Schwankner mit Fußwurftechniken zeigten nicht den gewünschten Erfolg. Erst den Ansatz eines Talzug-Wurfs – der jedoch unverständlicherweise nicht mit einer Wertung belohnt wurde – konnte die 17-Jährige am Boden mit einer Mune-Gatame-Festhaltetechnik fortsetzen und das Duell vorzeitig gewinnen.
Als nächstes wartete dann Lena Milatz vom JC Genthin auf die Pallingerin. Coach Flemming hatte die Gegnerin in den Vorkämpfen genau beobachtet und konnte so wertvolle Taktiktipps für Schwankner geben. Diese beherrschte ihre Gegnerin jederzeit mit einer starken Kumi-Kata (Griffkampf) und nutzte so die Gelegenheit zu einem schön vorbereiteten Tai-Otoshi, der ihr seitens der Kampfrichter die höchste Wertung – Ippon – und damit den Sieg einbrachte. Das Minimalziel Kampf um Bronze war somit erreicht.
Dabei sollte es nun zu einer Wiederauflage mit ihrer Auftaktgegnerin kommen. Doch dieses Mal beherzigte Schwankner die taktische Einstellung des Trainers von Beginn an. Mit einem starken Griffkampf hielt sie ihre Gegnerin jederzeit unter Zug und setzte sie mit zahlreichen Fußtechniken massiv unter Druck. Gegen Schwankners Wurfangriff mit einem Tai-Otoshi konnte sich die Rivalin nicht erwehren und wurde zudem noch von der Pallingerin in eine Festhaltetechnik genommen. Das brachte Schwankner die gelungene Revanche und damit auch die Bronzemedaille ein. Bereits direkt nach dem Kampf flossen bei der jungen Pallingerin und ihrem Coach Flemming die Freudentränen.
Weiterhin sorgte auch Moritz Langner mit einer starken Leistung beim Peitinger Sichtungsturnier des Bayerischen Judoverbands für Aufsehen. Nach verlorenem Auftaktkampf besann sich Langner wieder auf seine Stärken und arbeitete sich ebenfalls bis ins kleine Finale um Bronze durch. Dieses konnte er mit einer schönen Kontertechnik für sich entscheiden und damit Platz drei bei diesem stark besetzten Turnier holen.
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