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Die zweijährige Dopingsperre von Evi Sachenbacher-Stehle ist um eineinhalb Jahre verkürzt worden.

Sachenbacher-Stehle darf ab sofort wieder starten

Die zweijährige Dopingsperre von Evi Sachenbacher-Stehle ist um eineinhalb Jahre verkürzt worden. Der Internationale Sportgerichtshof CAS reduzierte die vom Biathlon-Weltverband IBU verhängte Höchststrafe drastisch. Damit könnte die 33-Jährige ab sofort wieder an Wettkämpfen teilnehmen. Ob die zum Biathlon gewechselte Langlauf-Olympiasiegerin ihre Karriere fortsetzen wird, ist offen. Eine Begründung für die Entscheidung gab der CAS zunächst nicht, das komplette Urteil soll nachgereicht werden.


Bei den Winterspielen in Sotschi war bei Sachenbacher-Stehle nach Platz vier im Massenstart die nur im Wettkampf verbotene Stimulanz Methylhexanamin nachgewiesen worden. Sie war daraufhin aus dem Olympia-Team ausgeschlossen und später vom Biathlon-Weltverband mit der Höchststrafe von zwei Jahren belegt worden. Gegen diese hatte die Sportlerin aus Reit im Winkl vor dem CAS geklagt.

»Die IBU respektiert die CAS-Entscheidung«, erklärte Nicole Resch, die Generalsekretärin des Biathlon-Weltverbandes. »Mit seinem Urteil teilt das CAS ganz offensichtlich die Einschätzung des Deutschen Skiverbandes, dass es sich im Fall von Evi Sachenbacher-Stehle nicht um eine bewusste Leistungsmanipulation gehandelt hat. Auch wenn zweifellos ein Verstoß gegen die Anti-Doping-Richtlinien vorliegt, gehen wir als DSV nach wie vor von einer Fahrlässigkeit der Athletin aus. Insofern begrüßen wir das Urteil, weil die nun reduzierte Sperre eine klare und gerechtere Differenzierung bei der Beantwortung der Schuldfrage erkennen lässt«, sagte Stefan Schwarzbach, der Sprecher des Deutschen Skiverbandes.

Nach dem CAS-Urteil hat die Sportlerin aus Reit im Winkl nun alle Optionen. Sie könnte ihre Karriere beenden oder versuchen, die Rückkehr ins Weltcup-Team zu schaffen. Eine Entscheidung darüber wird sie demnächst treffen. »Eine Wiederaufnahme in das Fördersystem des DSV ist aufgrund des derzeit stattfindenden Generationenwechsels im Biathlon-Team zwar eher unwahrscheinlich. Aber natürlich hätte Evi die Möglichkeit, sich über sportliche Leistungen wieder für internationale Einsätze zu qualifizieren«, sagte Schwarzbach.

Die neue Weltcup-Saison der Biathleten beginnt am 30. November im schwedischen Östersund mit der Mixed-Staffel. Vom 3. bis 7. Dezember stehen dann die ersten Einzelrennen auf dem Wettkampfkalender. Für Sachenbacher-Stehle, die während der Sperre nicht an offiziellen Plätzen trainieren durfte, kommen diese Wettkämpfe allerdings viel zu früh. Ein Einstieg im neuen Jahr wäre allerdings möglich.

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