»Das ist für die Zuschauer natürlich nochmals ein echter Klassiker« so Hille. Umso mehr, als Trostberg als Tabellenführer kommt und sich am Samstag (Beginn: 19.30 Uhr in der Franz-Eyrich-Halle) auf dem Weg in die Oberliga zum Saisonende wohl keine Blöße mehr geben will und darf. Können doch die nach der Niederlage gegen Trostberg vom vergangenen Samstag (14:21) geschlagenen Franken des ASV Hof nur mit Hilfe des TVT die Tabellenspitze zurückerobern und wären im direkten Vergleich gegen die Alzstädter im Vorteil. Der TVT verbleibt in jedem Fall auf dem fünften Platz in der Abschlusstabelle.
Vermutlich werden sogar wieder zwei Teams in die höchste bayerische Klasse aufsteigen, wobei dies durch mögliche Liga-Rückzüge in den Bundesligen wohl erst in einigen Monaten endgültig feststehen dürfte. Trostberg hatte im Frühjahr dieses Jahres als letztjährigem Tabellendritten der Zwangsaufstieg gedroht. Eine Situation, die es in dieser Form nicht mehr geben wird, wie der Ligareferent des BRV, Hans Pfeffer, auf unsere Nachfrage hin versicherte.
Das Derby Traunstein gegen Trostberg war schon in der Hinrunde von packenden Kämpfen gekennzeichnet. So forderte Jungtalent Eduard Tatarinov (55 kg, Freistil) den Trostberger Ex-Oberligaringer Michael Nachreiner bis an seine Grenzen, sein Bruder Artur Tatarinov dürfte gleiches tun. Eduard wird sich im Freistil-Bantamgewicht wohl mit Mahsun Ersayin messen, wobei der TVT mit Stanislaw Dziopak und Christoph Köberlin weitere Optionen hat.
Unvergessen ist auch der Fünf-Runden-Sieg von Ilja Vorobev (66 kg, Freistil) gegen den erfahrenen Trostberger Tobias Häusl. Ivan Dobrev (74 kg, Freistil) trickste den bundesligaerfahrenen Rainer Morasch aus, sein Bruder Borislav Dobrev (84 kg, Freistil) lieferte sich einen technisch auf oberstem Niveau stehenden Kampf gegen Hannes Batt und Vitali Zeleznjak (120 kg, Greco) setzte sich gegen den Ex-Traunsteiner Christian Philipp durch, der im taktischen Spiel möglicherweise im Greco-Halbschwergewicht wie schon am vergangenen Samstag dem Ungarn Patrik Szabo weichen könnte.
»Der Kampf gibt vor allem bei unseren Gästen viel Raum für taktische Spielchen. Auf die können wir weniger setzen. Ich habe aber Vertrauen in meine Mannschaft, die das Potenzial hat, die Trostberger zu fordern«, betont TVT-Cheftrainer Petar Stefanov. Er hatte selbst die Gäste einige Jahre als Trainer zu Erfolgen geführt, bevor er wieder an seine alte Wirkungsstätte nach Traunstein zurückkehrte. Die Gäste sind von der Papierform her favorisiert und es müsste für den TVT schon nahezu alles optimal laufen, um den Gästeringern »die Lampen zu zeigen« «, wie es in der Ringersprache heißt, wenn jemand geschultert auf dem Kreuz liegt.
Vor dem letzten Schülerkampf sind bereits die Würfel gefallen: Titelverteidiger TVT belegt trotz des altersbedingten Wegfalls einiger Leistungsträger den zweiten Platz in der Grenzland-Liga, von dem er auch nicht mehr zu verdrängen ist. Am Samstag (18.30 Uhr) geht es für die TVT-Ringer nochmals darum, zu zeigen, was sie können. Gegen Schlusslicht Trostberg wird ein Sieg erwartet, dann hätte man in dieser Saison zwölf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage in der Bilanz stehen. awi