Nach der Meisterschaft stand für die Traunsteiner nun die Frage an, ob sie – angesichts dünner Personaldecke und zusätzlicher finanzieller Herausforderungen – als Ligameister den Sprung in die nächsthöhere Liga, die Landesliga Süd, anstreben sollten. »Wir haben uns mit der Mannschaft zusammengesetzt und deutlich gemacht, dass die Liga schon ein anderes Kaliber ist«, betont TVT-Abteilungsleiter Hartmut Hille. Letztlich habe man sich aber zusammen für den nächsten Schritt nach oben entschieden. »Wir haben das Potenzial, in der 4. bayerischen Liga mitzuringen und streben einen gesicherten Mittelfeldplatz an.«
Der dürfte eine echte Herausforderung sein, wie der Blick auf die vorläufig vorgesehenen Teams zeigt: Sind doch neben dem TV Traunstein der Bayernliga-Absteiger SpVgg Freising, der TSV Aichach, der AC Penzberg, der SC Anger II, der ESV München-Ost, der ASV Au/ Hallertau und der TSV St. Wolfgang für die Liga vorgesehen. »Schauen wir mal, wer bis zum Saisonbeginn im September mit dabei ist«, meint Hartmut Hille. »Aber es wird mit Sicherheit kein Honigschlecken, wenngleich unseren Ringern nach den Kämpfen in der Gruppenoberliga Süd eine Herausforderung guttut.«
Ein Grund für seine Zuversicht ist die wieder etwas dickere Personaldecke im Trainer- und Betreuerstab des TVT. Dabei hatte erst das Ende der Trainertätigkeit des ehemaligen Weltklasseringers Plamen Petrov vor wenigen Wochen ein dickes Loch gerissen – verbunden mit einer noch stärkeren Belastung von Chefcoach Petar Stefanov. Nun haben sich aber Abteilungschef Hille, Stefanov und der langjährige Traunsteiner Ringer und Trainer Christian Pribil auf eine neue Zusammenarbeit geeinigt.
Pribil, der nach seiner Tätigkeit beim TVT im vergangenen Jahrzehnt für den TSV Aichach und mehrere Jahre für den SC Anger auf die Matte ging und als Trainer die C-Lizenz innehat, ist zigfacher Bayerischer Meister in beiden Stilarten und kann Medaillengewinne bei Deutschen Meisterschaften im Junioren- wie auch im Seniorenbereich vorweisen. Sein bestes internationales Ergebnis war Ende der 1990er Jahre im Juniorenbereich ein 5. Platz bei den Europameisterschaften und ein 12. Platz bei den Weltmeisterschaften.
Der 44-Jährige wurde im vergangenen Jahr zudem im Ringerbezirk Inn-Chiem zum Vorsitzenden des Bezirks gewählt und verfügt auf bayerischer Ebene über eine Kampfrichterlizenz. »Wir sind froh, dass wir nach langen getrennten Wegen wieder gemeinsam an einer starken Ringerabteilung im TV Traunstein bauen können«, betont Abteilungsleiter Hille.
Organisatorisch wird sich Petar Stefanov nun verstärkt um den Nachwuchs kümmern, während Christian Pribil die Ringer der Männermannschaft in Form bringen und weiterentwickeln will.
awi