Im Spiel erzielte Routinier Andreas Klinger das entscheidende, absolut kuriose Siegtor für Leobendorf. Simon Spitz wollte flanken, die von einem FC-Verteidiger abgeprallte Kugel stieg weit nach oben und fiel senkrecht zwei Meter zentral vor den Kasten. Dort blieb der kurz zuvor eingewechselte Andreas Klinger einfach mit dem Rücken zum Tor stehen, Ramsaus sonst so starker Keeper Michi Wagner griff daneben, vom Hinterkopf des Leobendorfers sprang die Kugel über die Linie – 2:1 (73.).
Der erste Durchgang war noch weit ausgeglichener dahergekommen, die Anspannung war Leobendorf deutlich anzumerken. Simon Spitz hätte nach einer guten halben Stunde für Beruhigung sorgen können, seinem zu zaghaften Schuss lief er noch selbst hinterher, wurde jedoch kurz vor dem möglichen Einschuss abgegrätscht.
Kurz vor der Pause erlebten die 150 Zuschauer auf dem Sportplatz Ramsau turbulente Szenen. Leobendorfs Kapitän Anton Steinmaßl lief einem Ramsauer Gegenstoß nicht energisch genug hinterher, Verteidiger Andi Spitz wollte befreien.
Doch die Kugel prallte am energisch entgegenspringenden FC-Angreifer Niklas Lochner ab, der plötzlich völlig frei vor Emanuel Salomon durch dessen Beine ins lange Eck abschließen konnte – 1:0 (45.).
Dieser Rückschlag musste wohl sein, damit Leobendorf endgültig wachgerüttelt wurde. Fast im Gegenzug eine Ecke für die Gäste, Simon Spitz gab herein, Michi Felber stieg hoch, Kopfball – 1:1 (45.+1) –, alles wieder auf Anfang.
Nach dem Seitenwechsel spielte im Grunde nur noch Leobendorf und verdiente sich trotz des bravourös kämpfendem FC den so wichtigen Sieg.
Die restlichen vielversprechenden Offensivaktionen nach dem 2:1 blieben allesamt in der vielbeinigen FC-Abwehr hängen. Versuche von Simon Spitz aus kurzer Entfernung (78.) und Patrick Wolany allein vor Keeper Wagner (80.) scheiterten.
In der Schlussphase war es aber auch keine große Zitterei für den Gast, weil Ramsau kaum noch über die Mittellinie kam – gleichwohl war das knappe 2:1 für Leobendorf natürlich gefährlich. Doch nur ganz am Ende, Augenblicke vor dem Abpfiff, herrschte nach einer Ecke noch mal Alarm im Leobendorfer Strafraum. Marcel Stifter köpfte Florian Haunerdinger an (90.+3).
Dann war Schluss und der Jubel kannte keine Grenzen. Sofort nach dem Abpfiff von Referee Markus Heuschneider vom TSV Bergen brachen alle Dämme und Leobendorf feierte ausgelassen auf dem Ramsauer Rasen.
Für den FC besteht am letzten Spieltag noch die Möglichkeit, mit einem Sieg am Pfingstsonntag in Bayerisch Gmain Nachbar SG Schönau II (7.) zu überholen. Die SG II müsste dazu aber bereits am Freitag in Weißbach verloren haben.
FC 2010 Ramsau: Michael Wagner, Korbinian Stöckl, Franz Piatke, Andreas Hackl, Anton Aschauer, Niklas Lochner, Arben Scheidsach, Maximilian Rehlegger, Valentin Gschoßmann, Maximilian Wittmann, Marcel Stifter.
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