»Wir haben heute eine Klatsche bekommen«, stellte SVK-Trainer Michael Kostner ernüchtert fest. Die Gastgeber hätten »hervorragenden Fußball gespielt« – taktisch wie technisch – und so »das Spiel ganz klar beherrscht und verdient gewonnen«.
Bevor die Hausherren bei tropischen Temperaturen den Torreigen eröffneten, hatten diese schon kleinere Möglichkeiten, während der SVK-Sturm um Tobias Schild und Albert Deiter kaum zum Zuge kam. Einzig eine Unsicherheit von Rains Torwart Kevin Maschke (24. Minute) sorgte für Raunen auf den Rängen. Kurz darauf fiel das erste Tor auf der Gegenseite: Nach einer schönen Kombination über halb rechts stand Marko Cosic am Elfmeterpunkt frei und schob das Leder am herausstürmenden SVK-Torwart Dominic Zmugg in die Maschen (25.).
Als der SVK gegen Ende der ersten Hälfte besser ins Spiel zu kommen schien, fiel auf dem Feld prompt das 2:0: Eine Flanke von rechts wollte Julian Brandt ins lange Eck köpfen, der Ball sprang ihm an die Hand und landete im anderen Eck, Zmugg war zwar dran, aber ohne Chance. Sein Protest bei Schiedsrichter Richard Conrad blieb erfolglos (45.).
Nach dem Seitenwechsel keimte bei den Gästen kurz Hoffnung auf: Yasin Gürcan bediente von rechts von der Grundlinie Maximilian Vogl am hinteren Eck des Fünfmeterraums, der den Ball links neben den Pfosten zum 2:1 ins Netz setzte (47.).
Doch schon im Gegenzug fiel die Vorentscheidung: Wieder über rechts wurde Johannes Rothgang bedient, dessen Schuss abgefälscht im linken Kreuzeck zum 3:1 einschlug (49.). Die in türkis-blau aufspielende SVK-Mannschaften versuchte nochmals heranzukommen, doch der Gegner war an diesem Tag, wie es Trainer Kostner formulierte, »nicht unsere Kragenweite«.
Das zeigte sich erneut in der 79. Minute, als Marcel Posselt eine Flanke aus dem linken Halbfeld zum 4:1 in den linken Winkel hämmerte. Auf SVK-Seite blieb da nur ein Schuss von Gürcan aus 20 Meter, den Torwart Maschke zur Ecke lenkte.
Der Ex-Regionalligist aus Rain kletterte damit auf Platz zwei der Tabelle, Trainer Karl Schreitmüller war trotzdem nicht ganz zufrieden: »Von den Punkten her ja, von allem anderen nicht ganz.« Immerhin gab es im ersten Heimspiel, dem Landkreis-Derby gegen Landesliga-Aufsteiger Nördlingen, nur ein 2:2, nun habe er das Spielsystem geändert. Gegen einen »gut stehenden Gegner wollten wir uns mehr Möglichkeiten erarbeiten« – was auch gelang. »Wenn man 4:1 gewinnt, kann man die Zuschauer mitreißen – und das wollten wir.«
Diese Chance hat nun endlich auch der SVK. Wenn auch nicht ganz »zu Hause«. Am Mittwoch steht das erste Bayernliga-Heimspiel der Saison an, Gegner in Fridolfing ist um 18.30 Uhr Han-kofen.
Deshalb wechselte der Trainer auch Albert Deiter in der 64. Minute aus: »Wir haben am Mittwoch Han- kofen zu Hause«, erklärte Michael Kostner. In Rain habe er »keine Chance mehr« gesehen und da lieber einen wichtigen Spieler geschont. Der »auffälligste Spieler« war laut Trainer Kirchanschörings Neuzugang Atakan Akdemir, »vom Fußballerischen, aber auch von den Zweikämpfen her«.
TSV Rain/Lech: Maschke, Bobinger, Schröder, Triebel, Cosic (69. Zupur), Müller (76. Miehlich), Rothgang, Götz, Bauer, Brandt (59. Belousow), Posselt.
SV Kirchanschöring: Zmugg, Eder, Liener, Deiter (64. Bruno Kovac), Willinger, Köck (46. Urban), Gürcan, Vogl (63. Streibl), Akdemir, Schild, Jung.
Tore: 1:0 Cosic (25.), 2:0 Brandt (45.), 2:1 Vogl (47.), 3:1 Rothgang (49.), 4:1 Posselt (79.).
Schiedsrichter: Richard Conrad (FC Aschheim).
Zuschauer: 275. mw