Möglicherweise wird dieser Punktgewinn sogar noch in einen Sieg umgewandelt. Denn der Kampf wird am Grünen Tisch noch ein Nachspiel haben: Hatten die Oberölsbacher doch im Halbschwergewicht einen Ringer eingesetzt, für den keine Verbandslizenz vorlag. Die Prüfung des Sachverhalts auf Verbandsebene und ein mögliches Streichen des Resultats könnte dem TVT am Ende doch noch den Sieg bescheren. Die Kämpfe im Einzelnen:
57 kg (Freistil): TVT-Nachwuchsringer Luca Zeiser musste dem bulgarischen Nationalmannschaftsringer Nicolay Dobrev wie erwartet noch in der ersten Runde den Sieg mit Technischer Überlegenheit überlassen: 0:4.
130 kg (Griechisch-römisch): Erstmalig wollte der TVT seinen Neuzugang Patrik Szabo einsetzen. Leider wurde aus Traunsteiner Sicht nichts aus dem Schachzug, den U-23-EM-Teilnehmer einzusetzen. Kampfrichter Peter Fröhlich diagnostizierte am Handrücken des Traunsteiner Neuzugangs eine Verletzung, die er als mögliche Pilzerkrankung ansah. Die gegnerischen Mannschaftsführer sprachen sich gegen einen Kampf unter Abdeckung der Stelle aus. Dem Traunsteiner Ringer blieb so der Kampf verwehrt, die Punkte gingen an die Gäste: 0:8.
61 kg (G): »Wir müssen unseren Youngsters Zeit geben, in die raue Männerliga zu wachsen«, hatte TVT-Cheftrainer Petar Stefanov im Vorfeld der Saison mehrfach betont. Der junge Philipp Schrag bekam es mit dem Gästetrainer Christian Gregor zu tun, der die erste Chance nutzte und sich gegen den Traunsteiner durchsetzte und diesen schulterte: 0:12.
98 kg (F): TVT-Ringer Felix Dietschek unterlag gegen Pat-rick Fanderl, der sich mit Beinangriffen immer wieder durchsetzte. Doch für eine Startberechtigung muss eine Lizenz des Ringers vorliegen, Oberölsbach konnte aber die entsprechende Marke im Pass nicht vorlegen: 0:16.
66 kg (F): Mit schnellen Beinangriffen angriffslustig präsentierte sich Traunsteins Neuzugang Mahsun Ersayin im Freistil-Leichtgewicht. Er siegte abgeklärt unter anderem auch durch einen Vier-Punkte-Verdächtigen Wurf mit 12:3 Punkten: 3:16.
86 kg (G): Alexej Patalaschko bekam es mit Serdar Biyikoglu zu tun, und eroberte gleich zu Kampfbeginn mit schnellen Durchdrehern einen sicheren Vorsprung, den er geschickt verteidigte: 5:16.
66 kg (G): Eilig hatte es Artur Tatarinov im Greco-Leichtgewicht, der ein wahres Feuerwerk an schnellen Aktionen im Stand und Boden abbrannte, dabei allerdings selbst kurzfristig in eine gefährliche Lage kam. Mit letzter Kraft wehrte er sich gegen eine Schulterniederlage gegen David Sittel – und beherrschte diesen anschließend wieder klar, wie es der hohe 17:2-Sieg verdeutlichte: 9:16.
86 kg (F): Mannschaftsdienlich kochte Gökhan Tetik in das Freistil-Mittelgewicht ab, um sich dem Ex-Bundesligaringer Norman Pikut zu stellen. Dies gelang ihm sehr gut, was die knappe 3:4-Niederlage deutlich machte: 9:17.
75 kg (F): Eduard Tatarinov schaltete gegen Robin Himmler bald auf Angriffsmodus. Der Oberölsbacher geriet mehr und mehr in die Defensive. Letztlich legte Tatarinov seine Gegner aufs Blatt: 13:17.
75 kg (G): Nun brauchte Plamen Petrov gegen den sechs Kilogramm schwereren rumänischen Kaderringer Marian-Daniel Mihai die Maximalausbeute. Petrov, der seine vielleicht beste bisherige Vorstellung in Traunstein ablieferte, brannte ein wahres Feuerwerk an Griffen ab und hatte schon am Ende der ersten Runde einen 20:4-Erfolg mit technischer Überlegenheit erarbeitet – das brachte vier Punkte und sicherte damit das 17:17-Unentschieden.
Der TVT hofft jetzt auf eine Entscheidung am Grünen Tisch zu seinen Gunsten, der nachträglich zum Heimsieg führen könnte. »Nach der Leistung, die unsere Mannschaft abgeliefert hat, wäre das sicher nicht unverdient« war das Fazit von TVT-Abteilungsleiter Hartmut Hille.
Hille hatte noch einen weiteren Grund zur Freude: Denn der Geschäftsstellenleiter der Sparda-Bank Traunstein, Konrad Gruber, überreichte ein »Geschenkherz« im Wert von 1500 Euro zur Förderung der Nachwuchsarbeit der Traunsteiner Ringer.
Traunsteiner Nachwuchs unterliegt dem Meister
Dass es gegen den Titelverteidiger AC Wals in der Grenzlandliga für den Traunsteiner Ringernachwuchs schwer werden würde, war allen TVT-Verantwortlichen klar. Gegen die Walser hieß es nach zehn Mattenduellen 8:26. Siegreich waren nur Leopold von Ellerts (34 kg), Ben Wittenzellner (46 kg) und Robert Stump. Ohne Erfolg, aber zum Teil mit ansprechenden Wettkampfleistungen stellten sich Mateo Gmatz (29 kg), Bina von Ellerts (31 kg), Maximilian Bach (38 kg), Leonard Rube (42 kg), Anatol Selimi (50 kg), Tobias Einsiedler (55 kg) und Philipp Schrag (61 kg) ihren Gegnern ohne sich durchsetzen zu können. awi