Und nun möchte er auch in der zweiten Saisonhälfte an seine starken Leistungen anknüpfen und mit seiner Mannschaft weitere Erfolge einfahren.
Bichlmann war erst am Wochenende beim Eintagesrennen in Wales am Start, landete beim Velothon auf Platz 33. Nun legte er rasch einen Trainingstag in seiner Heimat ein und packte dann schon wieder die Koffer. Denn am Mittwoch flog er nach China. Dort geht es jetzt für ihn und sein Team bei der »Tour of Qinghai Lake« weiter. »Diese Rundfahrt ist der jährliche Saisonhöhepunkt für mich«, freut sich der Sportler auf die kommenden Wochen, »meine persönliche Tour de France sozusagen.«
»Wir fahren auch alles auf, was wir haben«
Für den 28-Jährigen ist es bereits die fünfte Teilnahme an dieser Rundfahrt durch China. Und Bichlmann, der unter den acht Bike-Aid-Fahrern wieder die wichtige Rolle des Helfers einnehmen wird, hofft insgeheim vor allem darauf, dass Bike-Aid wieder ein Etappensieg gelingen wird. Und davon gab's in diesem Jahr schon einige, berichtet er voller Stolz.
»Wir fahren auch alles auf, was wir haben«, rechnet er sich durchaus dafür auch gute Chancen aus. Er selbst träumt natürlich ebenfalls von einem Etappensieg. »Das wäre natürlich gigantisch«, betont der sympathische Sportler, »aber dafür muss einfach alles passen.« Zudem steht sein persönlicher Erfolg für ihn auch nicht im Vordergrund, sagt er, »wichtig ist, dass das Team erfolgreich ist.«
Bei der Rundfahrt, die am Sonntag starten wird, sind jedenfalls viele Herausforderungen zu meistern. Etwa geht's teilweise auf 4500 Meter hoch. »Am ersten Tag ist es noch etwas ruhiger, aber dann geht es Schlag auf Schlag«, weiß der Radprofi. Vor allem »die erste Woche muss man überstehen, dann wird's etwas sanfter.« Und auch die großen Temperaturunterschiede in China werden den Fahrern wieder alles abverlangen. »Einmal hatten wir es, dass wir am Berg oben angeschneit wurden, dann hatte es ein paar Tage drauf plötzlich wieder 40 Grad«, erinnert sich Bichlmann. Und trotz all dieser Strapazen freut er sich auf die Tour: »Das wird wieder eine coole Partie werden«, ist er überzeugt.
Übrigens wird sich in China wohl auch schon Bichlmanns Zukunft entscheiden. Denn auch die sportlichen Verantwortlichen von Bike-Aid sind in China dabei. »Und da haben wir sicher auch mal Zeit, schon über die neue Saison zu reden.« Bichlmann hat jedenfalls durchaus noch große Lust, weiterzumachen. »Der Radsport gibt mir nach wie vor unheimlich viel«, sagt Bichlmann, der halbtags aber nach wie vor auch noch seiner Arbeit als Kaminkehrer nachgeht.
In China geht's auch schon um die neue Saison
Der Traunsteiner Radprofi hofft also, dass die Zusammenarbeit mit dem Radteam weitergehen wird. Zumal er ja ein Fahrer der ersten Stunde bei Bike-Aid ist und die Entwicklung des Teams hautnah miterlebt hat. »Es läuft wirklich sensationell gut für uns. Und es ist einfach sehr schön miterleben zu dürfen, wie das Ganze immer weiter wächst«, sagt er. »Ich weiß, was ich am Team habe.«
Nach der China-Rundfahrt hat es Daniel Bichlmann, der auch immer wieder bei kleineren Rennen in der Region startet und auch ab und an mit dem RSV Traunstein trainiert, dann übrigens im August etwas ruhiger. »Da werde ich vielleicht auch ein paar Tage Urlaub machen können.«
Doch dann geht es Schlag auf Schlag weiter, bis zum Saisonende im November stehen noch einige Rennen an. Und auch die wird Bichlmann mit großer Begeisterung angehen. »Ich bin immer 100 Prozent begeistert, keine Lust gibt es bei mir nicht«, betont er. Schließlich will er auch im November noch immer entspannt dasitzen können und über seine erfolgreiche Saison sprechen. SB