Die Hausherren begannen stürmisch, bei zwei Flanken von Matthias Jocham von der linken Seite war jedoch Kirchanschörings Torwart Egon Weber zur Stelle (2. Minute), ebenso bei einem Kopfball von Sezer Yazir (10.). Nach einer Viertelstunde klingelte es aber im Kasten von Weber: Roland Fichtl setzte auf der rechten Seite nach, flankte in die Mitte an den Fünfmeterraum und dort schob Jocham aus vollem Lauf zur 1:0-Führung ein (17.).
Der SVK hätte schon kurz darauf den Ausgleich erzielen können: Einen weiten Abwurf von Weber nahm Thorsten Nicklas auf der linken Seite mit – lieferte eine »Zuckerflanke« auf Bernhard Mühlbacher, der mit der Innenseite einen Meter am linken Pfosten vorbeizog (24.). Die nächste SVK-Gelegenheit bot ein Freistoß von der linken Seite von Julia Galler, Torwart Tobias Heiland war jedoch zur Stelle (28.).
Kurz darauf war Heiland erneut einen Tick schneller am Leder als Galler (29.). Doch vor dem Pausentee folgte die Vorentscheidung: Einen kurzen Eckball von links schlug Yazir in Richtung Strafraumgrenze, dort rauschte wieder Jocham heran und drosch das Leder volley und unhaltbar zum 2:0 in die Maschen (45.+1).
Mario Demmelbauer wechselte zur Pause, brachte mit Max Vogl und Max Neumüller frische Kräfte. Zu Beginn von Halbzeit zwei hatte der SVK mit einigen Eckbällen Standard-Situationen. Auf der Gegenseite sorgte wieder der starke Jocham mit einem Freistoß von rechts samt Nachschuss für Gefahr (60.). Beide Mannschaften agierten mit vielen hohen Bällen in den jeweiligen Strafraum, die aber weder für Heilands Gehäuse noch für die SVK-Abwehr um Weber gefährlich wurden. Weber war bei einem Freistoß von der linken Seite durch Jocham sicher zur Stelle (73.), während ein Schuss aus 20 Metern von Lukas Pöllner das Gehäuse der Kemptner links verfehlte (75.).
Die Entscheidung fiel dann in der 85. Minute, Jocham kam über die linke Seite und wurde knapp innerhalb des Strafraums von Josef Urban zu Fall gebracht. Sezer schoss den folgenden Strafstoß ins linke Eck, Weber war mit den Fingerspitzen zwar noch dran, der Ball war aber zu hart geschossen – 3:0 (86.). Trotz der Niederlage haben die Kirchanschöringer weiterhin theoretische Chancen im Kampf um die Aufstiegsrelegation zur Regionalliga Bayern.
SVK-Trainer Mario Demmelbauer beglückwünschte die Kemptner nach dem Schlusspfiff zu einem »klar verdienten Sieg«. Den SVK habe er in der ersten Halbzeit »gut im Spiel« gesehen, seine Mannschaft habe auch »nicht so viel falsch gemacht«. Dem ersten Tor sei jedoch ein »individueller Fehler« vorangegangen, der zweite Treffer sei einfach ein »super Tor« gewesen. Zur Pause habe er umgestellt und nochmals alles versucht, »weil wir nichts zu verlieren haben in der Liga«, am Ende genügte das aber nicht.
Kotterns Trainer Matthias Günes sprach von einem »Spiel auf Augenhöhe« in der ersten Halbzeit. Den Kirchanschöringern attestierte er vom Spielerischen her die »besseren Ansätze«. Man habe auf dem Feld gesehen, dass der SVK besser platziert ist als seine Mannschaft, die im Abstiegskampf steckt. Im Vergleich zu anderen Spielen »haben wir aus unseren Aktionen extreme Gefahr erzeugen können«, lobte Günes, auch wenn beim zweiten Tor »Spielglück« dabei gewesen sei. »Die zweite Halbzeit war gemessen am Ergebnis und von dem, was wir zur Halbzeit besprochen haben, super«, betonte der Trainer. »Gut verteidigt und nichts mehr zugelassen« habe seine Mannschaft und so das Ergebnis über die Zeit gebracht, obwohl die Gäste aus Kirchanschöring gedrückt und nie nachgelassen hätten.
TSV 1874 Kottern: Heiland, Dobras, Jocham (75. Feneberg), Fichtl (89. Meisinger), Beutel (87. Speiser), Barbera, Miller, Yazir, Wujewitsch, Paschek, Schad (77. Dusch).
SV Kirchanschöring: Weber, Obirei (77. Gürcan), Galler (63. Jauk), Mühlbacher, Nicklas, Pöllner, Schmitzberger, Huber (46. Neumüller), Sternhuber (46. Vogl), Hofmann, Buxmann (82. Urban).
Tore: 1:0 Jocham (17.), 2:0 Jocham (45.+1), 3:0 Yazir (86./ Foulelfmeter).
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Hochrinner (Mittergars).
mw
