Ken Grapentine erzielte sein 500. Tor

Dieses Spiel der Eishockey-Landesliga werden die knapp 350 Zuschauer so schnell wohl nicht vergessen. Die Trostberg Chiefs haben trotz einer 6:1-Führung »nur« mit 8:5 gegen den EV Fürstenfeldbruck gewonnen, zudem erzielte Ken Grapentine seinen 500. Treffer, Gäste-Torhüter Heinze unterlief ein kurioses Eigentor und am Ende wurde es sogar noch ein Eishockey-Krimi.


Zwei Drittel lang spielten die Chiefs ein begeisterndes Eishockey und lagen verdientermaßen mit 6:1 in Führung »Bis dahin fehlte uns jegliche Einstellung und Spielkultur«, meinte Gäste-Stürmer Daniel Sontowski. Fürstenfeldbruck bleibt damit auf fremden Eis weiterhin punktlos.

Chiefs-Trainer Thomas Rumpeltes musste auf seine Schlüsselspieler Rainer Roßmanith (gesperrt) und Milan Marnota (Heimaturlaub) verzichten. Doch wer meinte, dies würde sich negativ auswirken, wurde schnell eines Besseren belehrt. Schon nach 68 Sekunden zappelte das erste Mal die Scheibe hinter Andreas Heinze im Netz. Lukas Feldner hatte eine Habereder-Vorlage halbhoch in die Maschen geschmettert.

Dass die Alzstädter wie verwandelt gegenüber dem Heimspiel gegen Geretsried auftraten, schlug sich auch in Tormöglichkeiten nieder. So setzte Martin Hagemeister einen schönen Alleingang nur knapp vorbei (3.). Kurios fiel der zweite Treffer. Timmy Coutus Schlenzer wurde zur Bogenlampe, die am Tor vorbeigegangen wäre, aber Torsteher Heinze schnappte nach dem Puck und lenkte diesen hinter sich ins Netz (8.).

In der Folge ging der Sturmwirbel der Chiefs unvermindert weiter; lediglich das dritte Tor fehlte. So kam es, dass Lorenz Dichtl einen Konter in Unterzahl zum 1:2-Anschlusstreffer nutzte. Die Antwort gab Stephan Bozner jedoch postwendend. Nur 22 Sekunden später stellte er den alten Abstand wieder her. »Ein tolles Drittel«, freute sich Trainer Thomas Rumpeltes.

Nach der Matchstrafe gegen den »Brucker« Roland Vilgertshofer, der gegen Timmy Coutu mit dem Schlittschuh nachtrat, fielen in der Fünf-Minuten-Strafe drei Treffer für die Chiefs zur beruhigenden 6:1-Führung. Nach dem fünften Gegentor nahm EVF-Trainer, Ex-SBR-Profi Franz-Xaver Ibelherr, seinen unglücklichen Schlussmann vom Eis und ersetzte ihn gegen Alex Gruschka. Allerdings wurde der auch schon wieder nach 64 Sekunden überwunden. Der Einschuss zum halben Dutzend war der 500. Treffer von Ken Grapentine.

»Zweieinhalb Drittel boten wir für unsere Fans ein tolles Spiel. Aber in Anbetracht der sicheren Führung kam auf einmal der Bruch«, resümierte der Chief-Trainer. »Bruck« holte Tor um Tor auf und binnen zweieinhalb Minuten stand es nur noch 6:5. Den Trostberger Fans stockte der Atem. »Es erinnerte stark an das FußballLänderspiel Deutschland gegen Schweden, als die DFB-Elf einen 4:0-Vorsprung vergeigte. Dann kannst du sogar so ein Spiel verlieren«, so Rumpeltes im Nachhinein.

Doch die Chiefs ließen es nicht so weit kommen. Lukas Feldner erlöste seine Farben und Martin Hagemeister setzte mit einem Empty-net-goal noch eins drauf. »Die zwei Punkte sind sehr positiv, aber die Unkonzentriertheit ist zu bemängeln. Gott sei Dank ist es nochmals gut gegangen«, so das erleichterte Schlussfazit des Trostberger Übungsleiters.

TSV Trostberg - EV Fürstenfeldbruck 8:5 (3:1, 3:0, 2:4): Tore: 1:0 (2.) L. Feldner, 2:0 (8.) Wehle, 2:1 (20.) Dichtl, 3:1 (20.) Bozner, 4:1 (30.) S. Feldner, 5:1 (30.) Wehle, 6:1 (32.) Grapentine, 6:2 (50.) Dichtl, 6:3 (51.) Mönch, 6:4 (53.) McGehee, 6:5 (53.) Dichtl, 7:5 (60.) L. Feldner, 8:5 (60.) Hagemeister; Strafzeiten: Trostberg 22 plus 10 für Heitauer), Fürstenfeldbruck 20 plus 10 für Kato plus 25 für Vilgertshofer; Zuschauer: 342. td

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