In den ersten zehn Minuten waren die Abwehrreihen beider Mannschaften spielbestimmend, denn da stand es erst 2:4 aus Sicht der Gastgeber. Das erste SBC-Tor gelang dabei Jonathan Levannier zum 1:1-Ausgleich. Dieser Ausgleich sollte dann auch gleich der einzige Gleichstand während der gesamten Spielzeit sein.
Dann aber kam Vaterstetten immer wieder über den Rückraum zu einfachen Torerfolgen und nachdem Julian Karl in der 15. Minute von außen noch auf 4:7 verkürzen konnte, lag der SBC nach 20 Minuten bereits mit 7:12 im Hintertreffen. Dann aber gelangen Tony Ivankovic und Ricardo Pietsch zwei Treffer, doch bis zum Wechsel erhöhte Vaterstetten wieder auf 10:14.
Weil die Gäste zwei herausragende Rückraumspieler in ihren Reihen hatten, die insgesamt 20 Tore erzielten und somit den SBC praktisch im Alleingang erledigten, stellte Trainer Martin Brunner auf eine kurze Manndeckung gegen Tim Hoffmann um, was auch sichtlich Wirkung zeigte. Nun stand die Abwehr viel sicherer und die Traunsteiner konnten besser im Angriff kombinieren und auch Torwart Moritz Schwabe konnte einige Bälle entschärfen.
So holten die Chiemgauer Tor für Tor auf und es stand in der 42. Minute nur noch 18:19, als Christian Stainer vom Kreis einwarf. Doch nach einer Auszeit sortierten sich die Münchner neu und waren wieder konzentrierter zugange und vor allem der zweite Rückraumwerfer, Johannes Kiefl, warf nun Tore wie am Fließband (insgesamt 12) und ehe sich der SBC versah, stand es wieder 20:24. Markus Peter konnte zwar nochmals verkürzen, doch aufgrund des geringen Wechselkontingents schwanden den Traunsteinern auch zusehends die Kräfte, während Vaterstetten auf eine volle Bank zurückgreifen und munter durchwechseln konnte.
So gelangen dem SBC in der Schlussphase nur noch zwei Treffer durch jeweils verwandelte Siebenmeter von Ricardo Pitsch und Tony Ivankovic. Somit war das Endergebnis in Höhe von 23:30 letztendlich auch in dieser Höhe verdient. Trotz der Niederlage war Trainer Brunner stolz auf seine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft, denn diese versuchte alles in die Waagschale zu werfen.
Spielentscheidend war natürlich, dass die Gäste mit der vollen Kapelle angereist waren, während auf der SBC-Bank lediglich zwei Auswechselspieler Platz nehmen konnten. Letztendlich ist die dünne Spielerdecke neben den eingeschränkten Trainingsbedingungen wegen Corona auch ein wesentlicher Baustein für die bisherige, nicht zufriedenstellende Gesamtleistung der Mannschaft, denn in Bestbesetzung kann man jedem Gegner in der Bezirksoberliga Paroli bieten. Der Abstieg steht zwar bereits vor der Tür, doch hereinlassen will ihn Trainer Martin Brunner noch nicht: Denn mit einem Sieg im Nachholspiel am kommenden Freitag (20.30 Uhr) in der Landkreishalle gegen die HT München III könnte man zumindest noch eine kleine theoretische Chance auf den Klassenerhalt wahren.
SB Chiemgau Traunstein: Richard Engel und Moritz Schwabe (jeweils im Tor), Andreas Brunner, Tony Ivankovic (5/1), Julian Karl (4), Florian Laufenböck (2), Jonathan Levannier (2), Ricardo Pitsch (7/4), Markus Peter (2), Christian Stainer (1).
sn