Johannes Hounsgaard aus Chieming hat den Sprung in die Weltrangliste der Golf-Amateure geschafft. Ausschlaggebend war die Bronzemedaille bei den offenen Bayerischen Meisterschaften in München. Der 23-Jährige kämpfte sich dabei vom 14. Platz aus in der Finalrunde mit einer überragenden 66er-Runde noch auf Rang drei und das in einem Feld, das für Profis und Amateure offen war.
»An den ersten beiden Tagen lief es bescheiden mit zwei 74er-Runden, aber im Finale passte einfach alles optimal«, erzählt Hounsgaard strahlend, der für den Münchner Golfclub spielt und quasi ein Heimspiel hatte. »Ich habe ohne Druck spielen können.«
In der Finalrunde startete er gleich mit einem Birdie, also ein Schlag unter Par, schaffte insgesamt vier Birdies an den ersten neun Löchern und spielte nochmals zwei Birdies an den letzten fünf Löchern. »Mein Ziel waren die Top Drei wegen der Weltrangliste. Das hab ich geschafft und ich bin sehr glücklich«, sagt der Chieminger, der in der Finalrunde bester Spieler war – auch besser als alle Profis im Feld.
Der Titel ging mit sechs unter Par an Leon Breimer (Golfclub am Habsberg), der im Sommer schon die Deutsche Lochspielmeisterschaft gewonnen hatte. Er lieferte sich einen Zweikampf mit Stefan Still (Münchner GC), der Bayerischer Vizemeister wurde. Er gewann mit fünf unter Par die Wertung der Professionals und das damit ausgerufene Preisgeld von 3200 Euro.
Die offenen bayerischen Titelkämpfe wurden erstmals beim Münchner GC in Straßlach über drei Runden ausgetragen. Nur durch diesen Modus ist das Event relevant für das World Amateur Golf Ranking (WAGR) und deshalb auch so reizvoll für die besten Amateure wie Johannes Hounsgaard. Nach 36 gespielten Löchern gab es einen Cut, bevor die Sieger ermittelt wurden.
An den ersten beiden Tagen zeigte sich der Herbst noch recht unbeständig und wechselhaft: Die 64 Spieler hatten teilweise mit böigem Wind und schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Beim Finale herrschte dann bestes Wetter mit milden 20 Grad und Sonnenschein. »Einfach mein Tag, ein Traumfinale«, freut sich Hounsgaard, der durch dieses großartige Ergebnis in den USA an den größten Amateur-Turnieren teilnehmen darf.
Für den Chieminger startet im Januar nämlich wieder die College-Saison. Nach seinen großartigen Vorstellungen als College-Spieler an der Wayland Baptist University in Texas und der Grand Canyon University in Phönix/Arizona hatte er jetzt mehrere Optionen. Der Chieminger entschied sich für Idaho im Nordwesten der Staaten. Johannes Hounsgaard erhält auch dort wieder ein Stipendium, spart sich so rund 50 000 Euro pro Jahr. Hounsgaard wird dort sein Bachelor-Studium in Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre abschließen und noch einen Masters-Studiengang dranhängen. Nach drei Semestern wird er 2024 abschließen und will bis dahin mit den Idaho Vandals – so der offizielle Name seines Teams – in Amerikas höchster College-Liga für Furore sorgen. Am 10. Januar geht's bereits los, es stehen dann gleich sieben Turniere an, im Mai wird die erste Saisonhälfte abgeschlossen und im August fortgesetzt.
kk