Mit erstklassigen Rundenzeiten überzeugte der 24-Jährige bei den ersten Testfahrten mit seiner neuen BMW S 1000 RR. »In Andalusien (Strecke in Almeria, d. Red.) haben wir gleich den Rundenrekord aufgestellt, und in Aragón waren wir schneller als die beste Rennzeit im Vorjahr«, freut sich der 24-Jährige. Vor allem aber: »Von den insgesamt sieben Testtagen war es an sechs Tagen trocken, da konnten wir richtig viel machen«, freut er sich.
Reiterberger und sein Teamkollege fuhren ja in der vergangenen Saison in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft in der Superbike-Klasse, wo sich Reiterberger souverän den Titel holte. Im Vergleich zum IDM Motorrad müssen die beiden Superstock-1000-Fahrer unter anderem mit profilierten Reifen – anders als mit den Slicks in der IDM – auf Zeitenjagd gehen. Das Motorrad entspricht sonst weitgehend dem IDM-Aufbau. »Jetzt kommen auf die Motorräder noch die richtigen Rennverkleidungen und es werden noch ein paar Kleinigkeiten hergerichtet, ansonsten sind wir bereit«, so Reiterberger.
Der Truck mit dem Rennmaterial fährt bereits am 7. April nach Aragón, die Piloten »fliegen am 10. oder 11. April los«, weiß der Obinger. Auch seine persönliche Fitness sei gut, »aber ich werde noch daran weiterarbeiten.«
Auf den Rennauftakt in Spanien freut er sich, zumal »bei den Tests dort ja auch die wohl stärksten Konkurrenten da waren und wir meist eine halbe Sekunde schneller waren als sie.« Eine Woche danach geht es gleich nach Assen (Niederlande) zum nächsten Lauf, »aber dort muss man im April immer mit Wetterkapriolen rechnen.« Doch zu sehr will sich der Obinger nicht davon beeindrucken lassen.
Schließlich soll nach der Saison – mit den Rennen in Aragón (Spanien/13. bis 15. April), Assen (Niederlande/20. bis 22. April), Imola (Italien/11. bis 13. Mai), Donington (England/25. bis 27. Mai, Brünn (Tschechien/8. bis 10. Juni), Misano (Italien/6. bis 8. Juli, Portimao (Portugal/14. bis 16. September) und Magny-Cours (Frankreich/28. bis 30. September) – ein Spitzenergebnis stehen. »Ich will um den Titel mitkämpfen«, hat sich der 24-Jährige vorgenommen.
Markus Reiterberger wird die Saison mit einer neuen Startnummer, nämlich der 28, in Angriff nehmen – und das aus traurigem Anlass: Kürzlich war sein Förderer und Vorbild Ralf Waldmann im Alter von 51 Jahren verstorben (wir berichteten). »Waldi war eine der wichtigsten Personen in meiner Karriere. Er war mein Vorbild, er war lange Zeit mein Nachbar, wir waren sehr eng befreundet, haben uns auch privat gegenseitig unterstützt und prima verstanden, da wir die gleiche Leidenschaft hatten – und für immer haben werden ...«
»Die '28' war Waldis Lieblingsnummer, die er selbst in mehreren Meisterschaften gefahren ist. Ich bin unter anderem in der letzten Saison bei meinem Gaststart in der STK-1000-Meisterschaft mit der 28 gefahren und habe das Rennen gewonnen. Ich weiß, dass er sich sehr darüber gefreut hat. Auch wenn ich Waldi immer in meinen Gedanken bei mir habe, möchte ich mit der Startnummer meine Dankbarkeit ausdrücken und an diesen tollen Menschen erinnern. Ich möchte, dass Waldi in jeder Runde mit mir fährt«, betont der 24-Jährige. »Es ist schwer zu akzeptieren, dass er nicht mehr da ist. Aber in meinem Herzen wird er immer bei uns sein«, so Reiterberger.
Nun wartet der junge Obinger gespannt auf den Saisonauftakt. Und da soll die Nummer 28 im Renngeschehen jeweils möglichst weit vorne sein ... who