Der 25-jährige Unterwössener vom Team Erdinger Active stand bei diesem Mitteldistanzrennen (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen) in 3:32:55 Stunden als Dritter auf dem Podest. Den Sieg schnappte sich Mathis Margirier aus Frankreich in 3:31:29 Stunden vor dem Australier Aaron Royle (3:32:51), der letztlich nur vier Sekunden schneller als Funk war!
»Mit meiner Leistung in Samorin bin ich unter dem Strich schon zufrieden«, sagt Funk in einem Gespräch mit unserer Sportredaktion. »Aber ich weiß, dass es noch besser geht«, schiebt der junge Sportler gleich noch hinterher, »da ist definitiv noch Luft nach oben. Aber wir haben jetzt ja auch erst Mai.« In Samorin hatte er zunächst im eiskalten Wasser Probleme, »meine Arme zu bewegen«, lacht er. »Doch nach 500 Meter konnte ich dann doch den Schalter umlegen.« Auf dem Rad glänzte Funk, der von Dan Lorang trainiert wird, dann mit der besten Radzeit des Tages, konnte sich aber nicht entscheidend von den Konkurrenten absetzen. Beim Laufen – ein Teil der Strecke führte dabei über Gras (»Das war sehr anstrengend«) – musste er Margirier und Royle ziehen lassen. »Aber es war definitiv ein weiterer Schritt in die richtige Richtung«, freut sich Frederic Funk.
Nach einer perfekten Winter-Vorbereitung wollte der Triathlet schon bei der ersten European Open der Professional Triathletes Organisation (PTO) auf der spanischen Ferieninsel Ibiza angreifen und sich im starken Profifeld behaupten. Doch da hatte der Unterwössener eine jede Menge Pech: Während Funk das 2 Kilometer lange Schwimmen absolvierte, hatte sein Rad in der Wechselzone plötzlich einen Platten. Zwar wechselten die Mitarbeiter der PTO schnell Funks Reifen, »aber das war natürlich schon ein Nachteil für mich«. Er konnte so auf der 80,2 Kilometer langen Radstrecke nie sein ganzes Leistungspotenzial abrufen und auch beim 17,8-Kilometer-Lauf lag er hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. »Aber das ist Sport«, sagt er rückblickend. Letztlich beendete er das Rennen, das Max Neumann (3:13:57 Stunden) gewann, als Neunzehnter.
Jetzt bestreitet Frederic Funk daheim in Unterwössen einen längeren Trainingsblock. Er und seine Verlobte Zsanna Filep brachen ihre Zelte in den Wintermonaten in Nürnberg ab und wohnen nun übergangsweise bei Funks Eltern. »Im Herbst werden wir umziehen. Es ist aber noch nicht ganz sicher, wohin es uns verschlagen wird«, verrät Funk.
Er konzentriert sich die nächsten Wochen nun voll und ganz auf seine weitere Vorbereitung auf die nächsten Rennen. Nur einmal werde er nach Roth fahren, informiert er. Dort findet am Sonntag, 25. Juni, der deutsche Triathlon-Klassiker über die Langdistanz statt. Funk ist in Franken Schirmherr des Junior-Challenge – und das aus einem guten Grund: »Dort habe ich vor 20 Jahren meinen ersten Triathlon gemacht«, erzählt Funk, der dort aber nur als Zuschauer dabei sein wird.
Nächste Ausfahrt ist für Funk dann die Challenge Walchsee – und bei diesem Mitteldistanzrennen am 2. Juli tritt er als Titelverteidiger an. 2022 und auch 2021 hieß der Sieger dort Funk, für den dieser Wettkampf quasi sein Heimrennen ist. Schließlich trainiert er in dieser Gegend regelmäßig. »Ich kenne die Strecke dort in- und auswendig und das ist definitiv mein Lieblingsrennen«, sagt Funk. »Jetzt soll dort natürlich Titel Nummer drei her«, schiebt er selbstbewusst hinterher. Dann geht es für den Unterwössener auch gleich Schlag auf Schlag weiter – mit zwei absoluten Höhepunkten. Er wird am 5. August bei den US Open der PTO in Milwaukee und am 27. August bei der Ironman-WM 70.3 in Lahti (Finnland) starten. »Ich will bei beiden Rennen vorne mitmischen«, sagt er. »Und bei einem der beiden Rennen möchte ich auch unbedingt aufs Podium.« Gelingt Frederic Funk dieser Coup, hätte er das nächste dicke Ausrufezeichen in seiner immer noch jungen Karriere gesetzt.
SB