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Die junge Profi-Triathletin Sarah Schönfelder ist mit ihrer ersten Saisonhälfte zufrieden. Zum Abschluss des ersten Halbjahrs gelang der Marquartsteinerin bei der Challenge Kaiserwinkl-Walchsee in einem top-besetzten Starterfeld ein 8. Platz. (Foto: Simon Kugler)

»Ich brauche mich nicht zu verstecken«

Sarah Schönfelder von Triathlon Grassau zieht nach erster Saisonhälfte Bilanz – Nächste Top-10-Platzierung


Die erste Saisonhälfte ist schon wieder Geschichte. Mit ihren bisherigen Auftritten in diesem Jahr ist Sarah Schönfelder durchaus zufrieden. »Aber ich habe schon noch einige Baustellen«, sagt die junge Triathletin, die in ihrem zweiten Profi-Jahr steht. »Ich lerne aktuell bei jedem Rennen noch sehr viel dazu«, ergänzt die ehrgeizige und sympathische Sportlerin von Triathlon Grassau.

Nach ihren Starts bei der Buschhüttener Kurzdistanz über 1,5 km Schwimmen, 41,9 km Radfahren, 9,54 km Laufen (7. Platz) und bei den Mitteldistanz-Rennen (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen) bei der Challenge St. Pölten (6. Platz) sowie dem Ironman 70.3 Rapperswil-Jona (7. Platz) ging's für Schönfelder jetzt auch noch zur Challenge Kaiserwinkl-Walchsee – und bei ihrem Heimauftritt zeigte die Marquartsteinerin »mein bisher bestes Rennen in dieser Saison«, wie sie stolz betont. Am Ende sprang für die Studentin mit dem 8. Platz (4:29:52) der nächste Top-10-Rang in diesem Jahr heraus – und der ist viel wert, denn das Profifeld bei den Frauen war auch am Walchsee enorm stark besetzt. Der Sieg ging am Ende an die Schweizerin Imogen Simmonds, die nach 4:13:42 Stunden die Ziellinie überquerte. Sie verwies die Britinnen Lucy Buckingham (4:15:04 Stunden) und Lucy Byram (4:18:52) auf die Plätze. Bei den Profi-Männern feierte ja der Unterwössner Frederic Funk seinen dritten Sieg in Folge am Walchsee in 3:41:30 Stunden (wir berichteten bereits).

Die äußeren Bedingungen waren diesmal alles andere als leicht. Der Regen machte gerade das Radfahren zu einer echten Herausforderung. Auch Schönfelder agierte auf dem hügligen Kurs »in den Abfahrten sehr vorsichtig«, um keinen Sturz zu riskieren. Alles in allem zeigte sie aber mit der viertbesten Radzeit bei den Frauen einmal mehr ihr enormes Potenzial in der zweiten Disziplin. »Die Strecke liegt mir einfach. Unter dem Strich bin ich mit meiner Leistung auf dem Rad sehr zufrieden gewesen«, bilanziert sie.

Zum Abschluss stand dann noch der Halbmarathon auf dem Programm – und dabei ging's für die Athleten auf einer anspruchsvollen Strecke mehrmals um den See. Sarah Schönfelder, die an der Strecke von ihrer Mama und Freunden unterstützt wurde, war bis km 15 gut im Rennen, dann lief es nicht mehr ganz so, wie gewünscht. Rund 1,5 km vor dem Ziel musste sie noch die deutsche Athletin Julia Skala vorbeiziehen lassen. »Die ist regelrecht an mir vorbeigeschossen«, sagt Schönfelder und zeigt sich mit ihrem 8. Platz am Ende dennoch »sehr zufrieden«, schließlich habe sie erst vor zwei Jahren am Walchsee ihre erste Mitteldistanz überhaupt absolviert. »Die Richtung passt also und ich brauche mich nicht zu verstecken.«

Jetzt steht erst einmal ein längerer Trainingsblock an. Dabei absolviert Schönfelder, die mittlerweile in Nürnberg lebt und studiert, derzeit ein Trainingslager in heimischen Gefilden. Mit zwei weiteren Profi-Triathletinnen nutzt sie die guten Trainingsbedingungen im Chiemgau und hat bei ihren Eltern Quartier bezogen.

Wie ihre weitere Saison dann ausschauen wird, »ist noch nicht zu 100 Prozent in trockenen Tüchern«, erzählt sie. Denn gerade im Juli und August finden in Europa sehr wenige Rennen in der Challenge- oder Ironman-Serie statt. Vermutlich wird Schönfelder deshalb auch am 6. August wieder beim City-Triathlon in Frankfurt starten. Dort holte sie im vergangenen Jahr über die Mitteldistanz den Sieg! Ende August stehen dann die Challenge Davos oder der Ironman 70.3 Zell am See-Kaprun zur Wahl. Neben den beiden heimischen Profis Frederic Funk und Sarah Schönfelder waren am Walchsee übrigens auch Harald und Heike Funk, die Eltern von Frederic, am Start.

Während das Rennen für Harald Funk alles andere als nach Plan lief – seine Schaltung am Rad war defekt – und er es letztlich nicht beendete, glänzte Heike Funk mit dem Sieg in ihrer Altersklasse W 55-59 in starken 5:20:10 Stunden. Auch der Lebensgefährte von Sarah Schönfelder, Michi Windbichler, war am Walchsee dabei – und der Abiturient zeigte ebenfalls eine hervorragende Leistung! Er finishte in starken 4:20:40 Stunden und wurde in der M 25-29 Fünfter. SB

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