Obwohl es nicht ganz zu einem Sieg reichte, hatte der Obinger »richtig viel Spaß«. Der begann schon im freien Training. Zwei Wochen nach den IDM-Tests an gleicher Stätte »waren wir schon gut zwei Sekunden schneller als im Vorjahr«, berichtet er. Und der Pilot des Teams Van-Zon-Remeha-BMW legte im Zeittraining nach: Er fuhr die Bestzeit und stellte mit 1:30,7 Minuten einen neuen Rundenrekord für Zolder auf. »Uns haben diesmal auch Ingenieure von BMW noch geholfen, uns zu verbessern, das hat auch noch einmal etwas gebracht«, so Reiterberger.
Für die Rennen waren bei guten Bedingungen zwei Reifen möglich. Reiterberger entschied sich im ersten Durchgang für die vermeintlich »sicherere« Variante, »und das war ein Fehler«, berichtet er: Knapp zehn der siebzehn Runden konnte er mit den beiden werksunterstützten Ducatis mithalten, dann baute der Hinterreifen stark ab. Die Folge war kurz vor Schluss sogar noch ein Ausrutscher, »aber zum Glück war der Vorsprung auf die nächsten Fahrer sehr groß.« So ging der Sieg an Xavi Fores (Spanien) vor seinem Ducati-Teamkollegen Max Neukirchner (Stollberg) und Reiterberger, der Matej Smrz (Tschechien/Yamaha) und Stefan Nebel (Velbert/Wilbers-BMW) auf die nächsten Plätze verwies.
Packender Dreikampf
Im zweiten Lauf setzte Reiterberger auf den anderen Reifen und hatte richtig viel Freude. Zunächst zog Fores um gut zwei Sekunden davon, auch Neukirchner lag vor ihm, »aber dann habe ich mich herangekämpft und lag einige Runden lang vorn.« In der Endphase des Rennens »haben wir drei uns ständig gegenseitig überholt. Kurz vor Schluss lag ich auf Platz drei, dann haben sich die beiden Ducatis berührt und ich konnte noch auf Rang 2 vorfahren«, freut er sich. Das Trio Neukirchner, Reiterberger und Fores verwies die weitere Konkurrenz mit Reiterbergers Teamkollege Bastien Mackels (Belgien) sowie Ex-Meister Erwan Nigon (Frankreich/Suzuki) um über 20 Sekunden auf die nächsten Plätze.
»Max Neukirchner hat gesagt, dass wir mit diesen Zeiten auch in der WM unter die besten Acht kommen könnten«, berichtet der Obinger begeistert. »Und genau die WM – in der Neukirchner 2013 mitfuhr – ist ja das Ziel von Reiterberger. In der Gesamtwertung führt nun Fores (91 Punkte) vor Neukirchner (85) und Reiterberger (68) sowie Nebel (39).
In der Klasse Superstock, die ja gemeinsam mit den SBK-Piloten fährt, aber getrennt gewertet wird, zeigte Lucy Glöckner (Nordhorn/Wilbers-BMW/jetzt 70 Punkte) mit ihrem Doppelsieg in Zolder, dass sie heuer eine starke Konkurrentin für Marco Nekvasil (Österreich/86) im Titelkampf werden könnte. Der 17-jährige Österreicher verbuchte diesmal die Ränge zwei und drei in seiner Klasse. Gesamtdritter ist Van-Zon-Pilot Leon Bovee (Niederlande/62 Punkte/diesmal 4. und 2.) vor Dominic Vincon (Knittlingen/BMW/52), der in Zolder Rang 3 und einen Ausfall verbuchte.
Schmid einmal Neunter
Der Pallinger Hobbyfahrer Chris Schmid (racing4fun.de) kam mit seiner BMW auf die Ränge 11 und 9 und ist auch in der Gesamtwertung Neunter.
In der IDM Supersport 600 bleibt Marvin Fritz (Gundelsheim/Yamaha) nach zwei zweiten Plätzen mit nun 90 Punkten Spitzenreiter vor Roman Stamm (Schweiz/Kawasaki/81), der Rang 3 und einen Sieg verbuchte, sowie dem Österreicher Stefan Kerschbaumer (Yamaha/67), der das erste Rennen gewann und im zweiten Durchgang Dritter wurde.
Im Yamaha-R6-Dunlop-Cup, der mit über 30 Piloten wieder sehr stark besetzt war, baute der Salzburger Lukas Trautmann mit seinem zweiten Saisonsieg seine Führung im Gesamtklassement weiter aus.
Nun haben die IDM-Piloten ein wenig Pause, ehe es an den letzten zwei Juni-Wochenenden mit den Veranstaltungen in Oschersleben und am Nürburgring wieder um wichtige Punkte geht. who