Reil, der das Amt des Cheftrainers in Traunstein ja Mitte August zum zweiten Mal in seiner Karriere übernommen hat, sieht den Schlüssel zum Erfolg in einer stabilen Defensive – und genau da hapert es beim Tabellensechzehnten in dieser Saison noch gewaltig. Mit 27 Gegentreffern in elf Spielen haben die Traunsteiner aktuell die schlechteste Abwehr der Liga. Genau da setzt Reil nun weiter an. »Wir haben erneut unsere Fehler aus dem Spiel gegen Schwaig analysiert«, sagt er. »Die Defensive ist die Pflichtaufgabe, die Offensive die Kür«, macht er seine Philosophie deutlich.
Wohlwissend, dass »nicht alles von heute auf morgen funktionieren wird«. Dazu seien viele seiner Spieler noch zu jung. »Sie haben einfach die Erfahrung noch nicht«, macht er deutlich. Es werde auch weiterhin immer wieder Rückschläge – wie eben das späte Siegtor der Schwaiger – geben, aber die müsse man dann eben miteinander verkraften. »Ich stehe jedenfalls zu 100 Prozent hinter der Mannschaft, versichert Reil und ergänzt: »Und ich bin überzeugt davon, dass die Burschen auch den Weg mitgehen werden.«
Ihn stimmt für die kommenden Aufgaben zuversichtlich, dass im Gegensatz zur 0:5-Pleite gegen Erlbach beim 1:2 gegen Schwaig die Einsatzbereitschaft bei seinem Team wieder gestimmt hat. Von Vorteil dürfte sein, dass mit Kapitän Maximilian Probst und Neuzugang Mevlud Sherifi zwei erfahrene Akteure heute wieder dabei sein werden. Beide waren zuletzt angeschlagen und konnten deshalb – auch wenn Probst gegen Schwaig auf der Bank Platz nahm – nicht auflaufen.
Auch der TSV Grünwald richtet seinen Blick aktuell eher nach unten. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge gelang dem Tabellenzehnten aber jüngst im Spiel beim TV Aiglsbach die Wende. Die Truppe von Trainer Florian de Prato feierte einen 3:1-Erfolg und konnte sich wieder etwas von der Gefahrenzone absetzen. Personell können die Grünwalder diesmal nicht aus dem Vollen schöpfen. Mit Sebastian Koch (Kreuzbandriss) fällt ein Leistungsträger lange aus, zudem fehlt heute Abend Fabian Traub (Rot-Sperre).
Dennoch wird es ein heißer Ritt für den SB Chiemgau werden. »Sie spielen schnörkellos«, hat Jochen Reil festgestellt. »Wir müssen versuchen, über den Kampf zu kommen, denn das mögen sie nicht«, gibt er die Marschrichtung für heute Abend vor. Gelingt den Traunsteinern das, dann winkt mit etwas Glück der dritte Auswärtssieg der Saison.
SB