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Er ist mit seinem Team derzeit sehr zufrieden: Männer-Bundestrainer Mark Kirchner, der hier das Training der Männer für den Biathlon-Weltcup in der Chiemgau-Arena beobachtet.

Hinter den Großen Vier ist noch Platz

Mit der Staffel der Männer beginnt am Mittwoch (14.30 Uhr/ARD und Eurosport) der sportliche Teil des Biathlon-Weltcups in Ruhpolding. Und dabei wollen die deutschten Männer in der heimischen Chiemgau-Arena gleich für ein positives »Ausrufezeichen« sorgen.


Das auch in den Einzel-Wettbewerben starke Quartett Erik Lesser, Benjamin Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp wird in dieser Reihenfolge auf die Strecke gehen. Ob das zu einem Sieg führen werde, könne man nicht sagen, »aber wenn wir auf dem Podium dabei sind und eine gute Leistung abgeliefert haben, dann haben wir unser Ziel erreicht«, so Biathlon-Bundestrainer Mark Kirchner.

Man werde »vor heimischem Publikum natürlich mit der stärksten Aufstellung antreten. Ich bin überhaupt dafür, bei der Staffel nicht zu viel zu experimentieren. Die Jungs sollen sich an die Abläufe gewöhnen.« Schließlich gehe es darum, auch für die Weltmeisterschaft (6. bis 19. Februar in Hochfilzen) in der Staffel bestens vorbreitet zu sein.

Gut vorbereitet sieht Kirchner seine Schützlinge aber auch für den Weltcup in der Chiemgau-Arena. »Nach den Erfolgen in Oberhof gab es schon einen ganz schön großen Rummel. Aber die Jungs haben das gut verkraftet, es sind alle fit«, berichtet er. Daher »haben wir gestern nur ruhigeres Training angesetzt, denn die Balance zwischen Belastung und Erholung muss einfach stimmen.«

Insgesamt ist der Bundestrainer sehr angetan von seiner Mannschaft. »Ja, ich denke schon, dass das das beste Team ist, das ich in meiner Amtszeit betreuen darf«, so Kirchner. Allerdings: »Die meisten Sportler waren ja auch schon 2010 oder wenig später dabei. Die Athleten haben sich einfach gut entwickelt«, lobt er. Das sei ein Prozess, »und der hört nie auf«, mahnt er gleichzeitig zur Konzentration. »Erst einmal mussten wir den Anschluss zur Spitze schaffen, jetzt haben wir uns da auch gefestigt.«

Aber auch die Techniker, Physios und anderen Betreuer hätten ihren Teil beigetragen. »Wir konnten uns auf unsere Kernaufgabe konzentrieren, weil sie ihre Arbeit so gut gemacht haben«, betont er.

Erfreulich sei die starke Eigenmotivation der Athleten. »Wir schauen individuell, wo man noch Kleinigkeiten verbessern kann. Aber es ist wichtig, dass die Sportler das auch umsetzen – und gerade in dieser Hinsicht hatten wir noch nie so eine tolle Mannschaft«, gerät Kirchner fast ins Schwärmen.

Dass es in Oberhof im Massenstart sogar einen Doppelsieg durch Schempp und Lesser vor Weltcup-Dominator Martin Fourcade (Frankreich) gab, sei ebenfalls ein Zeichen für die neu gewonnene Stärke des Teams. Der Trainer hatte selbst nachgeforscht, wann es zuletzt einen solchen Doppelsieg für die deutschen Männer gegeben hatte: »Das war bei der WM in Antholz 2007 im Massenstart – Gold für Michael Greis und Silber für Andreas Birnbacher«, fand er heraus.

Doch auch bei ihm bleiben noch Wünsche übrig. Hinter den Großen Vier, die die Staffel bilden, »haben wir noch nicht so viele neue Erkenntnisse, welche Sportler noch als fünfter und sechster Mann dauerhaft dazukommen könnten.«

Die Zusammenarbeit mit dem B-Team und dessen Trainern sei sehr gut, »und die Jungs zeigen auch teilweise gute Leistungen, aber das ist noch nicht stabil genug«, so Kirchner. So habe in Oberhof Matthias Bischl als 22. des Sprints durchaus »eine ganz passable Leistung« gezeigt, aber »mal so eine halbe WM-Norm oder mehr wäre halt nicht schlecht.« Sogar schon die ganze Norm hatte Florian Graf (WSV Eppenschlag/Stützpunkt) zum Saisonauftakt geschafft, doch auch bei ihm vermisst Kirchner noch die nötige Konstanz. In Ruhpolding hätte eigentlich Matthias Dorfer (SV Marzoll) eine Chance bekommen sollen. Aber Dorfer ist erkältet, deshalb ist Matthias Bischl wieder dabei.

Neu im Aufgebot ist Michael Willeitner (SK Berchtesgaden) nach zuletzt zwei Podestplätzen im IBU-Cup. »Er hat auch immer mal wieder Achtungszeichen im IBU-Cup gesetzt. Jetzt kann er sich mal in seinem 'Wohnzimmer' präsentieren«, hofft der Bundestrainer auf eine gute Leistung des in Ruhpolding wohnenden Athleten.

Kirchner blickt zuversichtlich den Wettkämpfen in der Chiemgau-Arena entgegen. Welche äußeren Bedingungen für Biathlon nach seiner Ansicht ideal seien, wurde Kirchner gefragt. Er deutete aus dem Fenster des Pressezentrums in Ruhpolding: »Schau mal da raus ...« who

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