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Der Springernachwuchs stand Spalier und empfing sein sportliches Vorbild.

Herzlicher Empfang für den Olympiasieger

Mit Böllerschüssen, Blasmusik und unter großem Jubel empfing die Gemeinde Weißbach an der Alpenstraße Andreas Wellinger, den Olympiasieger im Mannschaftsskispringen von der großen Schanze.


Einige hundert Bürger, zahlreiche Freunde und Weggefährten Wellingers sowie die Ortsvereine begrüßten den frisch gebackenen Goldmedaillengewinner auf dem Balkon des Haus des Gastes in Weißbach. Bürgermeister Klaus Bauregger schilderte, wie er vor dem Fernseher mitgefiebert hatte. Er bewundere den 18-Jährigen für diese grandiose Leistung, die er sich über Jahre hart erarbeitet hat, unterstützt von seiner Familie, hervorragend ausgebildet und gefördert vom SC Ruhpolding mit den übergeordneten Skiverbänden und eingebettet in das Sportler-Schulsystem in der Christopherusschule (CJD) Berchtesgaden. Der Olympiasieg des Skispringers habe nicht nur Signalkraft für den Spitzensport, sondern auch für den Breitensport, so der Weißbacher Rathauschef. Andreas Wellinger sei mit seiner freundlichen, bescheidenen und ruhigen Art ein großes Vorbild für die Jugend und ein sympathischer Botschafter seiner Heimatgemeinde.

Der Landrat Georg Grabner konnte sich den Worten Baureggers uneingeschränkt anschließen. Ausschlaggebend für solch einen Erfolg seien viele Komponenten wie Talent, hartes Training, Disziplin, gute Trainingsmöglichkeiten, ein gutes Team, starke Nerven, die Unterstützung durch das Elternhaus sowie die qualifizierte Arbeit der Trainer und Betreuer. Die charakterliche Stärke des jungen Athleten und sein souveränes, sympathisches Auftreten machten ihn zu einem exzellenten Repräsentanten des Berchtesgadener Landes in der ganzen Welt. Wie gereift der junge Sportler bereits sei, zeigte sich für Grabner daran, dass Wellinger sich als Geschenk nichts Persönliches wünschte, sondern stattdessen um eine Spende für seinen Heimatverein, den SC Ruhpolding, gebeten hatte. Grabner und Wellinger übergaben den Scheck an den strahlenden Ruhpoldinger Vorstand Harald von Knoerzer-Suckow und dessen Vorgänger und heutigen Vorstand des Skiverbands Chiemgau, Engelbert Schweiger.

Dass Wellinger neben seinem Sport auch die Schulpflichten sehr ernst nimmt und Ehrgeiz auch in diesem Bereich zeigt, bestätigte der Schulleiter der CJD, Stefan Kantsberger.

In einem lockeren Zwiegespräch mit Moderator Harald von Knoerzer-Suckow schilderte Andreas Wellinger dann sein »Olympia 2014«. Es sei ein sehr beeindruckendes Erlebnis gewesen, so der 18-Jährige, wenn es auch nur wenig Zeit gab, andere Wettkämpfe oder Sotschi anzuschauen. Trotzdem habe er sich über alle deutschen Medaillen in allen Disziplinen gefreut. Die teils negativen Vorberichte über die Olympiastadt konnte Wellinger nicht bestätigen. Sie seien gut untergebracht gewesen, bestens betreut und vom schönen Wetter verwöhnt worden.

Der Wettkampf selbst kostete den Weißbacher dann doch ziemlich Nerven. Zwar hatte Wellinger mit seinem Sprung der Mannschaft einen Vorsprung von 3,1 Punkten beschert, doch bis zum letzten Springer Severin Freund blieb es ein äußerst spannender Wettkampf. Nachdem der Sieg feststand, sei das gesamte Skisprungteam mit Trainer Werner Schuster und allen Betreuern in einen Freudentaumel versunken. Wellingers Schwester Tanja bestätigte, dass dies in der Familie und im Freundeskreis ähnlich abgelaufen sei. Sie bestätigte auch gleich noch, dass »der Andi noch der Gleiche sei wie vor seinem Erfolg – bescheiden, und keineswegs abgehoben.«

Nach dem offiziellen Teil schrieb Andreas Wellinger fleißig Autogramme, ehe die Festgemeinschaft – angeführt von der Musikkapelle Weißbach – in einem kleinen Festzug ins Hotel Alpenglück zog, um den »Gold-Andi« zu feiern. Als krönender Abschluss wurde ein farbenprächtiges Feuerwerk abgebrannt. Weitere Bilder vom Empfang finden Sie im Internet unter www.traunsteiner-tagblatt.de. wb

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