Starke Leistungen bei den Juniorinnen und ordentliche Vorstellungen bei den Junioren zeigte der deutsche Biathlon-Nachwuchs beim IBU-Junioren-Cup im Martelltal. Bei den Juniorinnen mischten dabei auch Johanna Puff (SC Bayrischzell) und Marlene Fichtner (SC Traunstein) ganz vorne mit, auch die 18-jährige Julia Kink (WSV Aschau) als eine der Jüngsten im Feld sammelte fleißig Punkte.
»Es waren sehr faire Bedingungen und sehr große Teilnehmerfelder«, berichtet der für die Juniorinnen zuständige Trainer Andreas Birnbacher (Schleching). Daher »musste man schon Top-Leistungen im Schießen und beim Langlaufen bringen, um unter den Top Sechs oder Top Sieben zu landen«, hebt er hervor – und war daher entsprechend zufrieden mit den Vorstellungen seiner Schützlinge.
Zunächst stand ein Sprint auf dem Programm, in dem sich die Italienerin Sara Scattolo in 23:45,3 Minuten (1 Schießfehler) an die Spitze setzte. Zweite wurde Maya Cloetens (Belgien/+ 11,8 Sekunden/1 Schießfehler) vor Marlene Fichtner (+ 1:08,2 Minuten/0).
Die weiteren Platzierungen der deutschen Biathletinnen: 6. Magdalena Rieger, SC Mittenwald + 1:29,8/0; 11. Selina Kastl, SC Neubau + 2:07,5/1; 13. Johanna Puff, SC Bayrischzell + 2:10,2/3; 22. Julia Kink, WSV Aschau + 2:46,5/5; 48. Natalie Keller, SVE Frankenhain + 4:45,2/5.
Im Super-Sprint war Selina Kastl nicht mehr am Start. Ebenso wie Johan Werner (SC Aising-Pang) bei den Junioren erkrankte sie und fuhr vorzeitig nach Hause. Keller schied als 40. der Qualifikation aus. Im Endlauf der besten 30 setzte sich Johanna Puff auf der 7,5 km langen Strecke mit vier Schießeinlagen mit fehlerfreiem Schießen in 24:02,3 Minuten vor Cloetens (+ 3,3/0) und Scattolo (+ 9,7/0) durch. Die weiteren Platzierungen: 8. Julia Kink + 1:34,5/4; 10. Marlene Fichtner + 1:41,0/3; 11. Magdalena Rieger + 1:41,5/4.
Den Abschluss bildete der Massenstart 60 über 9 km. Hier gewann die Österreicherin Anna Andexer (29:22,3/2) vor Johanna Puff (+ 38,1/2) und Kaja Zorc (Slowenien/+ 43,1/3) sowie Marlene Fichtner (+ 46,9/2). Die weiteren Ergebnisse: 7. Magdalena Rieger + 1:24,5/2; 21. Julia Kink + 3:37,2/8; 22. Natalie Keller + 3:49,9/6.
In der Cup-Gesamtwertung führt nun Sara Scattolo (195 Punkte) vor Puff (193) sowie der Österreicherin Andexer und Cloetens (je 190). Fichtner (141) ist Fünfte, auf Rang 14 liegt Kink (73).
Bei den Junioren holte sich der Pole Konrad Badacz die Siege im Sprint (10 km) und im Massenstart 60 (12 km), im Super-Sprint wurde er Sechster.
Auf der Sprintstrecke war Oscar Barchewitz (+ 56,6/0) als Fünfter der beste Deutsche. Die weiteren Ergebnisse: 11. Hans Köllner, WSV Clausthal-Zellerfeld + 1:20,7/2; 13. Franz Schaser, SV Hermsdorf + 1:31,0/2; 31. Albert Engelmann, WSV Clausthal-Zellerfeld + 2:34,4/4; 51. Fabian Kaskel, SC Todtnau + 4:05,4/4.
Als 34. und 35. der Qualifikation verfehlten Albert Engelmann und Franz Schaser nur um wenige Sekunden den Einzug ins Supersprint-Finale. In diesem setzte sich das italienische Duo Elia Zeni (21:43,2/1) und Nicolo Betemps (+ 8,9/4) vor dem Kroaten Matija Legovic (+ 10,2/3) an die Spitze. Bester Deutscher war hier Hans Köllner (+ 36,5/4) als Neunter. Es folgten: 19. Fabian Kaskel + 1:08,0/5; 30. Barchewitz + 3:27,4/4.
Zweiter des Massenstarts 60 hinter Badacz (35:29,0/1) wurde Hans Köllner (+ 19,8/1) und verwies Elia Zeni (+ 39,9/4) auf Rang drei. Die weiteren Platzierungen: 10. Franz Schaser + 1:40,5/5; 12. Fabian Kaskel + 1:53,2/4; 27. Albert Engelmann + 3:17,2/8; 34. Oscar Barchewitz + 3:44,3/2. In der Gesamtwertung führt nun Badacz (220 Punkte) vor Zeni (210), Betemps (141) sowie Köllner (137).
Bereits am morgigen Mittwoch geht es mit dem IBU-Junior-Cup in Obertilliach weiter. Bei den Juniorinnen fallen aus dem ursprünglichen Aufgebot aus dem Martelltal die erkrankte Selina Kastl sowie (aus Leistungsgründen) Natalie Keller weg. Neu im Kader sind dann Julia Tannheimer (DAV Ulm), Charlotte Gallbronner (DAV Ulm) und Iva Moric (WSV Bischofswiesen), »denn diesmal werden wir mit sieben Teilnehmerinnen antreten«, erklärt Birnbacher. Diejenigen Aktiven, die schon im Martelltal dabei waren, reisten direkt nach Obertilliach weiter, denn eine Heimfahrt hätte sich bei der kurzen Pause nicht gelohnt.
Dafür steht nach den Wettkämpfen in Österreich im IBU-Junior-Cup eine längere Pause auf dem Programm: Erst vom 8. bis 11. Februar 2023 geht es in Haanja (Estland) im Cup weiter. »In der Zwischenzeit ist geplant, dass unsere Aktiven beim Deutschlandpokal an den Start gehen«, informiert Birnbacher. Dort geht es dann ebenfalls darum, sich für einen weiteren Start in Estland zu empfehlen und in Form zu bringen. Denn in Haanja besteht die letzte Möglichkeit, sich für die Junioren-EM in Madona (Lettland/15. bis 19. Februar) einen Platz im deutschen Team zu sichern.
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