Der vom Trainerduo Plamen Petrov/Alexej Patalaschko betreute TVT hingegen setzte wieder schwerpunktmäßig auf seine junge Truppe. »Moral und Einstellung haben wieder gestimmt, aber viele unserer jüngeren Ringer müssen einfach noch Erfahrung im Männerbereich sammeln«, betonte Abteilungsleiter Hartmut Hille. Er ist trotzdem froh, dass seine Ringer unter Befolgung der Corona-Regeln wieder ihrem Sport nachgehen und Wettkämpfe durchgeführt werden können. – Die Kämpfe im Einzelnen:
57 kg: Erstmals stand für den TVT Mikayil Mammadov auf der Matte. Der 35-Jährige ließ dem Jugendlichen Max Wagner im freien Stil beim 12:4 keine Chance und zeigte zwei tolle Kreuzwürfe. Schnell erledigte Justin Flemmer im klassischen Stil seinen Job: Er legte seinen Gegner nach 38 Sekunden mit einem Nackenhebel aufs Blatt.
61 kg: Auf verlorenem Posten war der mutig ringende Daniel Flemmer gegen den früheren international kämpfenden Ungarn Bence Juhasz (Greco) sowie gegen Pedro Mejas Rodriguez (Freistil) und musste sich beide Male mit technischer Überlegenheit (mehr als 15 Punkte Differenz) geschlagen geben.
66 kg: Nicht besser erging es Bashar Ramo auf TVT-Seite gegen die zwei ausländischen Aktiven der Niederbayern: Eine Schulterniederlage und eine Niederlage mit technischer Überlegenheit standen zu Buche.
75 kg: Mit Mut zum Risiko ging Andreas Dik im klassischen Stil gegen Felix Henneberger zu Werke und zeigte eine Reihe von Würfen, die allerdings nicht alle den erwünschten Vorteil erbrachten. In einem sehenswerten Kampf hatte er am Ende beim 10:16 etwas zu hoch das Nachsehen und hätte einen Sieg verdient gehabt. Die gut 50 Zuschauer – darunter auch einige Gästefans – bekamen einen Kampf der Extraklasse mit viel ringerischem Können präsentiert. Spannend machte es im freien Stil auch Saber Mansuri, der gegen David Roland beim 4:4 drei Sekunden vor Schluss die letzte und entscheidende Wertung machte und sich im letzten Kampf des Abends seinen persönlichen Triumph sicherte.
86 kg: Etwas für das Ringerherz bot erneut Luca Zeiser im Mattenduell gegen den erfahrenen Kelheimer Johannes Mayerhofer. Der zehn Jahre jüngere Hallabrucker war der dominierende Mann auf der Matte, der Niederbayer war aber aufgrund seiner Erfahrung trotz defensiver Einstellung nicht ungefährlich. Letztlich sicherte sich der TVT-Ringer aber einen ungefährdeten 6:2-Punktsieg. Im klassischen Stil musste der Jugendliche Maxi Minchev in seinem ersten Männerkampf gegen den 15 Jahre älteren Mike Fischer der Erfahrung des Kontrahenten Tribut zahlen und verlor noch in der ersten Runde entscheidend.
98 kg: Igor Dereszewski hatte gegen Fischer (Freistil) und dem zehn Kilogramm schwereren Korbinian Knauf (Greco) einen schweren Stand und musste sich deren Erfahrung jeweils mit technischer Überlegenheit beugen.
130 kg: Das Schwergewicht konnte vom TVT nicht besetzt werden. Die Siege in beiden Stilarten gingen somit an die Gäste.
»Das ist eine brutal schwere Liga, gerade auch für unsere jungen Aktiven«, zog TVT-Chef Hille nüchtern Bilanz. Das ist auch am kommenden Samstag zu erwarten, wenn mit dem TSV Westendorf II der Tabellenführer in die AKG-Halle kommt.
In der Bezirksliga Inn/ Chiem, der früheren Grenzland-Liga – sie findet in diesem Jahr coronabedingt ohne Vereine aus dem Salzburger Land statt –, hatten die jungen Ringer des TVT einen schweren Stand, nachdem beim 12:28 gegen den AC Bad Reichenhall nur vier Gewichtsklassen besetzt werden konnten. Dank Tommy Dik, Justin Flemmer und Valentin Prelic konnten drei Siege eingefahren werden, wobei besonders Prelic sein Talent mit einem schönen Ausheber unter Beweis stellte. Bei den Freundschaftskämpfen überzeugte Mathias Nedin, Massa und Mondi Langmann bestritten mutig ihre ersten Mattenkämpfe.
awi