Tobias Angerer: »Sie zählen die Tage, bis es losgeht«
»Mir hat’s riesig Spaß gemacht. Sie haben sich sehr gut auf den Skiern bewegt. Ich habe ihnen gar nicht mehr viel beibringen müssen«, lobt der Gewinner des Skilanglauf-Weltcups 2006 und 2007 vom SC Vachendorf seine Schützlinge. Als ehemaliger Spitzensportler kann er sich gut einfühlen, wie es den Lebenshilfe-Athleten derzeit geht: »Sie fiebern auf das Ereignis vor der eigenen Haustüre hin und zählen die Tage, bis es losgeht.«
Mit dabei ist unter anderem der Schreiner Markus Hinterbrandner aus Traunstein, ein passionierter Ausdauer-Sportler. »Den Heimvorteil möchte ich schon nutzen«, betont der 26-Jährige. »Ich bin schon ein bisserl aufgeregt«, gesteht der 45-jährige Siegmund Klosa, der stolz auf seine eigene Wohnung in Traunstein und seine Hausmeister-Stelle am HPZ Ruhpolding ist. Einige Lebenshilfe-Athleten absolvieren schon mal einen Testlauf bei der Chiemgau-Team-Trophy am Sonntag.
Insgesamt werden in Inzell vom 2. bis 5. März mehr als 2800 aktive Teilnehmer in die Winterspiele involviert sein. Bereits 2009 war Inzell Gastgeber dieser Spiele. Die Sitzplätze für die Eröffnungsfeier waren schnell ausgebucht, doch damit die gesamte Bevölkerung teilnehmen kann, wurden noch jede Menge Stehplätze bereitgestellt.
Das genaue Programm ist eine Überraschung. Die Feier dauert am Montag von 18.30 bis 20 Uhr (Einlass: 17.30 Uhr). Die Spiele werden von der Schirmherrin von Special Olympics Deutschland, Daniela Schadt, eröffnet. Mit einbezogen sind Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Anni Friesinger-Postma, die »Gesichter der Spiele« Tobias Angerer, Tanja Kirsch sowie Stefan Birnbacher, alle bayerischen Athletensprecher und SOD-Botschafter Frank Busemann. Stefanie Hertel wird mit ihrer Band spielen. Höhepunkt ist das Special Olympics Zeremoniell mit Eid, Fahnenzeremoniell, Entzündung des Feuers und Hymne.
Aus der Region gestalten die Eröffnung mit: der Kirchenchor und die Musikkapelle Inzell, der Trachtenverein GTEV D’Falkastoaner Inzell, der DEC Inzell-Frillensee mit allen Abteilungen und die Eissportgruppe des ESC River Rats Geretsried. Achtung: An der Arena gibt es keine Parkplätze, jedoch im Ort Inzell, unter anderem in der Schwimmbadstraße.
Ansonsten sind alle Wettbewerbe und die »Olympic Town« in der Max-Aicher-Arena frei zugänglich. Menschen mit und ohne Behinderung können im wettbewerbsfreien, offenen Mitmachangebot im Ludwig-Schwabl-Sportpark, an der Lindlbauer-Loipe und an den Kesselliften Spaß haben, unter anderem mit Langlaufen, Schwungtuch, Entspannungs- und Sinnesübungen. Beim Fanprojekt kann man die Athleten an allen Sportstätten anfeuern, mitfiebern, Plakate malen oder kreative Winkelelemente basteln. In der »Olympic Town« in der Arena gibt es unter anderem Info-Stände verschiedener Einrichtungen.
Zum ersten Mal gibt es in diesem Jahr Final-Wettbewerbe. Eine Abendveranstaltung im Eisschnelllauf mit den Endläufen über 500 Meter sowie »Unified Staffeln« über 20 Runden werden am Mittwoch, 4. März, in der Max-Aicher-Arena ausgetragen. Erstmals gibt es auch Schnuppertrainings – und zwar am Mittwoch um 15.30 Uhr in der Inzeller Eishalle Stocksport und am Donnerstag von 9 bis 12 Uhr in der Sporthalle gegenüber Floorball. vm