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Er fuhr überragend: Weltmeister Martin Haarahiltunen.

Haarahiltunen krönt sich zum Weltmeister

Der Schwede Martin Haarahiltunen ist neuer Weltmeister im Eisspeedway: Beim Finale in der Inzeller Max-Aicher-Arena sicherte er sich nach dem Sieg am ersten Tag auch im Grand Prix 2 den Sieg.


In der Gesamtwertung gewann Haarahiltunen vor den österreichischen Routiniers Harald Simon (55 Jahre) und Franz Zorn (52). Knapp vor Lokalmatador Luca Bauer (Reit im Winkl) holte sich der Saalfeldener Bronze, weil er – bei Punktgleichheit in der WM-Wertung – am zweiten Tag das bessere Ergebnis geholt hatte.

Da hatte Bauer, der die Fans von Beginn an begeisterte, im letzten Vorlauf Pech: Er landete hinter Niclas Svensson (Schweden) und Harald Simon auf Rang drei. Einen der beiden Konkurrenten hätte er hinter sich lassen müssen, dann wäre er als einer der vier punktbesten Fahrer ins Tagesfinale gekommen. So reichte es nicht, weil Svensson (12) an Bauer (11) vorbeizog und Simon (11) den besseren direkten Vergleich hatte.

So war der 24-Jährige trotz starker Fahrten letztlich enttäuscht: »Ich wollte unter die besten Drei der Gesamtwertung, das habe ich nicht geschafft – also bin ich nicht zufrieden.« Im entscheidenden Lauf »hatten die anderen zwei einfach den besseren Start, und ich bin nicht mehr vorbeigekommen.« Trotz dieser ersten Enttäuschung: Bauer kann auf eine bärenstarke WM zurückblicken. Im Grand Prix 1 am Samstag stellte er gleich mit einem Laufsieg vor den starken Routiniers Harald Simon (Österreich) und Stefan Svensson (Schweden) seine hohen Ambitionen unter Beweis. Und diesem starken Einstand ließ er weitere überzeugende Vorstellungen folgen. Er erreichte das Tagesfinale und zeigte sich dort clever: Während Zorn ganz innen an die Spitze kommen wollte und einen leichten »Wackler« hatte, fuhr Bauer knapp hinter Haarahiltunen her. Er sicherte sich souverän Rang 2 – und somit auch Platz zwei der Tageswertung. Dagegen musste sich Zorn in einem harten Duell mit Simon noch geschlagen geben.

So wurde der zweitbeste Punktesammler »nur« Vierter der Tageswertung, die letztlich über die WM-Gesamtwertung entscheidet. Der Finalsieger kassiert 20 WM-Punkte, der Zweite des Finals 18, der Dritte 16 und der Vierte 14 Zähler. Für Platz 5 gibt es 12 Punkte, danach je Platz dahinter je einen Punkt weniger.

Stark präsentierte sich auch Markus Jell (Altfraunhofen/MSC Teisendorf). Im GP 1 holte er zehn Vorlaufpunkte und wurde Sechster. Er freute sich: »Ich habe einen guten Rhythmus gefunden und bin sogar etwas über meine Erwartungen geblieben.« Tags darauf wurde der 40-Jährige abermals Sechster.

Dagegen musste Hans Weber nach seinem zweiten Rennen am Samstag passen – die Nachwirkungen des Handgelenkbruchs führten dazu, dass er die WM vorzeitig beenden mussten. Im GP 1 kamen daher die Reservefahrer Benedikt Monn (Miesbach/2) und Max Niedermaier (Edling/1) noch zu Einsätzen. Tags darauf bekam Monn – weil Weber von Beginn an ausfiel – das komplette Startrecht. Er holte mit beherzten Fahrten fünf Punkte. Je einen Vorlaufpunkt erkämpfte sich an beiden Tagen Franz Mayerbüchler (Inzell).

Jubeln durfte am Schluss auch Sebastian Reitsma: Der Niederländer holte in seinem letzten Einsatz einen Punkt. Ein schöner Achtungserfolg für den 16-Jährigen. Insgesamt begeisterten die Piloten das Publikum mit zahlreichen packenden Kämpfen auf dem Eis, und auch die Veranstalter konnten zufrieden sein: Am Samstag war das Stadion ausverkauft, am Sonntag ebenfalls sehr gut gefüllt. Eine weitere gute Nachricht: »Das WM-Finale 2024 soll wieder in Inzell stattfinden, nämlich vom 22. bis 24. März nächsten Jahres«, verkündete Kai Schmiedeknecht von der DMV-Landesgruppe Südbayern.

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