Für sie ging es jedoch nicht nur um ihr Rennen, sondern auch um zahlreiche wertvolle Erfahrungen. Denn der Länderkampf mit einem knapp einwöchigen Aufenthalt wurde diesmal deutlich anders gestaltet als früher: Es gab mehrere Trainingstage mit Workshops – unter anderem zu den Themen Krafttraining, Ernährung, Material und Mentaltraining. Dabei erhielten die jeweiligen Betreuer je fünf bis sechs internationale Athleten zugeteilt. »Die Sportler waren begeistert, aber auch ganz schön platt«, berichtete Tatjana Kraus. Auch sie selbst habe durch den Kontakt mit den anderen Trainern und Sportlern viel dazulernen können. Die Aktiven konnten zudem viele internationale Kontakte knüpfen und Freundschaften schließen. Da konnten sie es verschmerzen, dass die Rennen teilweise nicht so gut wie gewohnt verliefen. Besonders Huber musste dem anstrengenden Programm Tribut zollen, und Kortlever konnte nach einem Sturz, bei dem er sich das Material verbog, ebenfalls nicht voll angreifen. Sein Trainer Andreas Kraus muss nun die Schlittschuhe bzw. deren Kufen in Inzell geradebiegen. Julia Geutner dagegen »hat die Kadernominierung für die kommende Saison geschafft und wurde Zweite im Massenstart«, freut sich DEC-Abteilungsleiterin Heike Kogler.
Auf der Inzeller Kunsteisbahn bestritten insbesondere die »Großen« aus dem DEC-Nachwuchs die Rennen »aus dem Training heraus«, das heißt ohne spezifische Wettkampfvorbereitung. Denn für Aktive wie Anna Ostlender, Josephine Heimerl, Maira Jasch, Dominik Mayrhofer und Felix Motschmann oder auch Gabriel Groß war der Frillensee-Cup lediglich eine »Durchgangsstation« auf dem Weg zu höherwertigen Wettkämpfen. Im Mittelpunkt steht dabei das Wochenende vom 27. bis 29. Januar, wo in Erfurt die Qualifikation für den Junioren-Weltcup in Inzell (4./5. Februar) ausgetragen wird.
Dennoch waren auch in dieser Altersklasse die Zeiten teilweise beachtlich. Es gibt aber noch »Luft nach oben«: So gewann beispielsweise Anna Ostlender die 500 Meter in 40,01 Sekunden vor Heimerl (40,50) – und gerade bei der Siegerin hofft Kogler, dass es bei den entscheidenden Rennen »in Richtung einer niedrigen 39er-Zeit geht.« Über 1000 m gewann Heimerl in 2:03,78 Minuten deutlich vor Ostlender (2:06,96/Saisonbestzeit), Maira Jasch (2:08,06) sowie Julia Bachl (alle DEC/2:10,55).
Begeistert zeigte sich Kogler von AK-13-Läuferin Emilia Hopf: »Sie hat heuer eine unglaubliche Entwicklung geschafft. In ihrer Altersklasse überzeugt sie immer wieder«, lobte sie. Hopf stellte über 500 m (zuerst 45,97, dann 45,69) und 1000 m (1:34,65) sogar neue persönliche Bestzeiten auf. Sie darf auf einen zusätzlichen Saisonhöhepunkt hoffen: Sollte sie bei der DM in der AK 13 (Mehrkampf) einen der ersten beiden Plätze belegen, könnte sie für das traditionelle Viking-Race nominiert werden. »Sie hat da gute Chancen«, zeigt sich Kogler zuversichtlich. Erfreulich sei hier: Die gesamte Gruppe des Trainerduos Antje Jasch und Sebastian Kaiser (AK 12 bis 15) habe sich gut entwickelt.
»Zum Saisonbeginn haben sie noch viel Technik trainiert, jetzt stehen für sie die Wettkämpfe im Mittelpunkt.« Ähnlich gut sei die Entwicklung der Trainingsgruppe von Alexandra Zauner und Anna Reinwart (AK 7 bis 12), »auch die sind alle mit großer Begeisterung dabei.« Daher gab es in den Nachwuchsklassen zahlreiche persönliche Bestleistungen. Für die Altersklassen von den »Großen« bis etwa zur AK 11 gab es zusätzlich einen Lehrgang des Bayerischen Eissport-Verbandes (BEV).
Neben dem Frillensee-Cup fanden auch die Schweizer Meisterschaften in Inzell statt. Auch wenn es für die Eidgenossen kein Qualifikationswettkampf war, ging es ordentlich zur Sache, »und die Favoriten haben sich durchgesetzt«, bilanziert die DEC-Abteilungsleiterin. Besonders beeindruckend war bei den Herren die Dominanz von Livio Wenger, der die Wettbewerbe über 1500 m, 5000 m und den Massenstart zu seinen Gunsten entschied.
Am kommenden Wochenende werden in der Max-Aicher-Arena die Bayerischen Meisterschaften (Mehrkampf) aller Nachwuchsklassen bis einschließlich der A-Junioren ausgetragen. Am Samstag geht's ab 13 Uhr los, am Sonntag ab 9 Uhr. Während es für die älteren Jahrgänge eine weitere gute Gelegenheit ist, im Wettkampfrhythmus zu bleiben, geht es besonders für die Altersklassen bis AK 14/15 um viel. »Das ist wirklich ein Wettkampf, auf den man hintrainiert. Für diese Altersstufen ist das einer der größten Wettbewerbe im Jahr«, betont Kogler. Daher könnten auch hier wieder einige persönliche Bestzeiten aufgestellt werden.
who