»Ich bin überhaupt erst einmal bei einer WM-Qualifikation mitgefahren, seither nicht mehr«, freut sich der Inzeller über seine Chance. Und während er zum Beginn seiner Laufbahn im Jahr 2012 erst einmal vor allem Erfahrungen sammelte, darf es diesmal am Samstag, 11. Januar 2020 in Örnsköldsvik (Schweden) schon etwas mehr sein. »Ich weiß zwar noch nicht, wie das Feld aussieht, aber das wird sehr schwer. Ich werde es zwar versuchen, aber da müsste es schon ganz perfekt laufen, damit es ganz knapp zur WM-Qualifikation reicht« weiß er. Realistischer wäre wohl ein Platz zwischen acht und zehn, schätzt er. »Aber das ist ein Alles-oder-nichts-Rennen an nur einem Tag: Da kann alles passieren.« Sollte es nicht zu einem direkten Platz im Grand-Prix-Feld reichen, wäre es trotzdem wichtig, möglichst gut zu punkten. Schließlich geht es auch darum, sich zumindest für Startplätze als Wildcard-Pilot beim deutschen Grand-Prix-Rennen in Inzell (13. bis 15. März) zu empfehlen. Dass auch schon ein Platz als Reservefahrer beim »Heim-Grand-Prix« in der Inzeller Max-Aicher-Arena ein attraktives Ziel sein könnte, zeigte der vergangene Winter: Da kam Mayerbüchler vor heimischem Publikum als Reservefahrer mehrmals zum Einsatz und sammelte sogar am ersten Tag vier, am zweiten Tag drei WM-Punkte.
»Das war allgemein meine beste Saison«, freut sich Mayerbüchler. Und daran möchte der Maschinenbau-Student in diesem Winter anknüpfen. Dabei würde ihn ein fester Grand-Prix-Platz sogar vor eine besondere Herausforderung in Sachen Ausbildung stellen: Der 26-Jährige, der noch seine Abschlussarbeit schreiben muss, könnte bereits Ende Januar/Anfang Februar 2020 seine letzten Prüfungen absolvieren.
Da der Grand-Prix-Auftakt in Almaty (Kasachstan) am Wochenende 1./2. Februar erfolgt, müsste Mayerbüchler diese Prüfungen auf den Sommer verschieben. »Das ist aber kein Problem, weil die Abschlussarbeit ja auch erst später fertig ist«, weiß er.
Für die Herausforderung auf dem Eis fühlt er sich zumindest von der Technik und der Fitness her gut gerüstet. Zwar stehe noch nicht fest, wann er erstmals ins Trainingslager fahren werde – »nach Möglichkeit noch vor Weihnachten eine Woche« – doch klar ist: Er kann im Prinzip auf bewährtes Material setzen, »und für das Trainingslager habe ich dann noch einige Fahrwerkskomponenten dabei, um noch etwas auszuprobieren.«
Das ganze Jahr über hat er sich fit gehalten. »Ich mache generell gerne Sport, wie Laufen, Schwimmen und Radfahren«, erklärt er. Und fahrtechnisch hält er sich – wie die meisten Piloten – mit vielen Motocross-Einheiten fit.
Nun braucht er »nur« noch geeignete Witterungsbedingungen, um ein richtiges Eistraining durchführen zu können. Dann sollte er zumindest gut vorbereitet in die WM-Qualifikation am 11. Januar 2020 gehen können. Dabei will er sich zumindest so positionieren, dass er bei seinem »Heim-Grand-Prix« Mitte März in der Max-Aicher-Arena – ob als Reserve oder als Fixstarter – als Fahrer aufs Eis darf. who