Da die Gäste nach wie vor massive Personalsorgen plagen, was natürlich auch Egon Weber nicht verborgen blieb, gibt sich der SVK-Schlussmann – der noch nie mehr als einen Gegentreffer hinnehmen musste – optimistisch: »Wenn wieder so viele Zuschauer kommen und uns erneut mittragen, haben wir ganz gute Chancen«, betont der Ex-Burghauser wenige Tage nach dem 1:1-Remis im Verfolgerduell bei Türkspor Augsburg. »Ich hoffe, dass da wieder einige Leute den Weg nach Kirchanschöring finden und uns positiv unterstützen.«
An der Zuschauerzahl lag’s auch bei den Innstadt-»Löwen« definitiv nicht, dass der TSV zuletzt eine 2:4-Heimschlappe gegen den VfR Garching kassierte: Mehr als 400 Zuschauer strömten in die Altstadt, die Stimmung war bei wunderbarer Flutlicht-Atmosphäre eigentlich top. Doch sahen die Fans zu viele individuelle Fehler der Hausherren, sodass am Ende die vierte Saisonniederlage zu Buche stand, wodurch die Gesamtbilanz (3-2-4) ins Negative rutschte.
Fakt ist aber, dass im Team um den ehemaligen Kirchanschöringer Torwart Dominic Zmugg derzeit zahlreiche höherklassig erfahrene Routiniers verletzungsbedingt fehlen, sodass die »Löwen« bei weitem nicht ihre »normale« Qualität auf den Rasen bringen können. Markus Grübl (spielte für Wacker Burghausen einige Jahre sogar in der 3. Liga), Michael Denz, Matthias Heiß, Hannes Hain, Sebastian Weber, Marko Dukic und natürlich auch Co-Spielertrainer Matthias Haas stehen heute definitiv nicht zur Verfügung – und sie fehlen teils auch schon seit Wochen, was natürlich nicht so ohne weiteres zu kompensieren ist.
Intensiver beschäftigen sollten sich die Kirchanschöringer Kicker jedoch mit jenen Akteuren, die heute den Rasen betreten werden – und da wäre zum Beispiel der 26-jährige Offensivmann Michael Barthuber. Er benötigte am Mittwoch nur wenige Chancen, um gegen den Ex-Regionalligisten VfR Garching zweimal einzuschießen – auf ihn sollte die SVK-Defensive durchaus ein Augenmerk richten.
Das weiß auch »Anschörings« Cheftrainer Mario Demmelbauer, der seine motivierte und euphorische Truppe entsprechend darauf einstellen wird. Angesprochen auf die bisherigen Derby-Niederlagen des SVK in der Bayernliga gegen den SB Chiemgau Traunstein und eben die Wasserburger »Löwen«, bleibt der Seppi-Weiß-Nachfolger im Übrigen völlig cool: »Ich habe diese Derby-Historie ja nicht miterlebt. Aber klar kann ich verstehen, dass sich unsere Fans mal nach so einem Sieg sehnen.«
Demmelbauer möchte den positiven Lauf nutzen und die Sensationsserie weiter ausbauen. »Wir sind gut drauf, während Wasserburg im Moment – auch personell – Probleme hat«, sagt er. »Wir müssen wieder mit unseren Tugenden und Basics ins Spiel gehen und alles probieren. Mehr gibt es nicht.«
Beide Vereine haben übrigens an diesem Wochenende weitere Höhepunkte zu bieten: Die SVK-Reserve gastiert heute um 14 Uhr zum Gipfeltreffen der A-Klasse 6 beim Nachbarverein und aktuellen Tabellenführer TSV Fridolfing. Da dürfte sich für so manchen gelb-schwarzen Fan ein kleiner Abstecher zum »Vorspiel« nach Fridolfing durchaus lohnen. Der SVK II würde im Erfolgsfall mit den Fridolfingern gleichziehen. Und in Wasserburg feiert man am morgigen Sonntag um 14 Uhr den Abschied eines Großen: Ex-Kapitän Dominik Haas. Die aktuelle »Löwen«-Mannschaft trifft dabei auf das Team »Domi & Friends«. Anschließend wird noch mit Live-Musik etc. gefeiert. Haas kam in der Saison 2014/15 nach Wasserburg und führte den Verein von der A-Klasse in die Bayernliga. Da der torgefährliche Mittelfeldspieler während des ersten Lockdown seine Karriere verletzungsbedingt beenden musste, ermöglichen die »Löwen« dem 37-Jährigen einen letzten Auftritt in seiner geliebten Altstadt.
cs