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Der neuen Vorstandschaft des Rupertigaus gehören an (von links): Lorenz Seidenfuß (Gausportleiter), Stefan Parzinger (3. Gauschützenmeister), Thomas Wamprechtshammer (2. Gauschützenmeister), Johannes Baumann (1. Gauschützenmeister), Elke Thiel-Siglbauer (Gauschriftführerin), Herbert Jäger (Gauschatzmeister). (Foto: M. Konnert)

Gauschützenmeisteramt des Rupertigaus mit neuer Besetzung

Nach 26 Jahren ist Anton Stutz nicht mehr zur Wiederwahl als Gauschützenmeister des Rupertigaus angetreten. Die Gauversammlung wählte Johannes Baumann einstimmig zu seinem Nachfolger. Seine Stellvertreter sind Thomas Wamprechtshammer (2. Gauschützenmeister) und Stefan Parzinger (3. Gauschützenmeister).


Zum Gauschatzmeister wurde Herbert Jäger gewählt, Gausportleiter bleibt Lorenz Seidenfuß. Die neue Gauschriftführerin heißt Elke Thiel-Siglbauer. In vielen Positionen neu besetzt wurde auch der Ausschuss, dem die stellvertretenden Gausportleiter, die beiden Gaudamenleiterinnen, die drei Gaujugendleiter, die Ausbilder und Referenten sowie die Standartenträger angehören. Als Kassenprüfer wurden Hans Huber und Georg Thaler bestätigt.

Für den scheidenden Gauschützenmeister gab es zum Abschied stehende Ovationen und viel Lob. »Wir haben es immer wieder geschafft, miteinander die richtigen Worte zu finden«, so Stutz sichtlich gerührt. Mit einem Blumenstrauß bedankte er sich bei seiner Frau Heidi für die vorbehaltlose Unterstützung in all den Jahren.

Der neue Gauschützenmeister bedankte sich für das große Vertrauen, das man ihm mit der Wahl entgegengebracht habe. »So ein Amt zu übernehmen, ist keine leichte Entscheidung«, meinte er. »Ich tue es aber gern, denn ich bin Schütze mit Leib und Seele.« Es werde sicher nicht einfach werden, den Betrieb nach fast zwei Jahren Stillstand wieder anzukurbeln, denn man müsse sich quasi wieder neu kennenlernen. »Wichtig ist, dass wir miteinander reden und ein schützenfreundliches Verhältnis pflegen«, so Baumann.

Eingangs begrüßte der noch amtierende Gauschützenmeister Stutz die Vertreter der 53 Gauvereine des Rupertigaus sowie zahlreiche Ehrengäste. Ein besonderer Dank galt Schützenmeister Rudolf Prantler von der Schützengesellschaft Raschenberg aus Oberteisendorf. Er hatte mit seinem Schützenamt die Gauversammlung vorbereitet.

In einer kurzen Schweigeminute gedachte man der verstorbenen Mitglieder, vor allem auch des langjährigen Funktionärs, Schützenmeisters und Ausbilders Otto Huß aus Fridolfing, der im September verstorben ist.

Da die Gauversammlung 2020 wegen des Lockdowns ausgefallen war, ging Stutz in seinem Rechenschaftsbericht auf die Geschäftsjahre 2019 und 2020 ein. Während 2019 noch ein »normales Schützenjahr« war, mit Versammlungen, Besprechungen, erfolgreichen Wettkämpfen auf allen Ebenen und Teilnahmen an internationalen Schützen- und Trachtenzügen, mussten 2020 ab dem Lockdown am 14. März alle Termine abgesagt werden. Erst im zweiten Halbjahr 2021 haben die Vereine schrittweise den Schießbetrieb wieder aufnehmen können und teilweise auch ihre Jahresversammlungen nachgeholt. Als besonderes Ereignis 2019 erwähnte Stutz, dass Markus Auer von der Weiherlilie Steinbrünning beim Oktoberfestschießen Landesjugendkönig des Bayerischen Sportschützenbundes geworden war. Stutz mahnte eine verstärkte Ausbildung und eine verstärkte Jugendarbeit an, die gerade jetzt nach Corona notwendiger sei denn je.

Zu der finanziellen Lage im Gauverband berichtete Gauschatzmeister Herbert Jäger. Hans Huber und Georg Thaler hatten die Kasse eingehend geprüft. Sie bescheinigten dem Schatzmeister eine saubere Kassenführung.

Bürgermeister Thomas Gasser hob die tiefe Verwurzelung der Schützenvereine zu Tradition, Sport und Brauchtum hervor. Er lobte die gute Jugendarbeit der Vereine und betonte, dass Schützenvereine nicht die Orte sind, wo Amokläufer hervorgehen, wie es manchmal in der Öffentlichkeit dargestellt werde.

Landeschützenmeister Christian Kühn gab detaillierte Informationen aus dem Landesverband BSSB (Bayerischer Sportschützenbund) weiter. Mit 470 000 Sportschützen in 4500 Vereinen sei man der mitgliederstärkste Dachverband in Deutschland und habe daher auch bei wichtigen politischen Entscheidungen entsprechendes Gewicht. In der Coronazeit habe man einen leichten Mitgliederrückgang verzeichnet, die Neueintritte hätten gefehlt.

Den finanziellen Schaden für die Vereine durch den Wegfall aller Veranstaltungen bezifferte Kühn auf über sechs Millionen Euro. Dennoch dürfe man im sprichwörtlichen Sinne »die Flinte nicht ins Korn werfen«, müsse zusammenhalten, die Jugendarbeit wieder ankurbeln und die Zukunft der Vereine durch ein verbessertes Bild in der Öffentlichkeit stärken, ergänzte Christian Kühn.

Den Stillstand bei der Jugend beklagte auch der stellvertretende Bezirksschützenmeister Stefan Fesch. Wie zuvor Stutz und Kühn begrüßte auch Fesch das bayerische Förderprogramm, durch das jeder Grundschüler bei Neueintritt in einen Sport- und Schützenverein einen Gutschein von dreißig Euro bekommt, der auf den Mitgliedsbeitrag angerechnet werden kann. Der Bezirk will die Gaue noch zusätzlich mit 1500 Euro Fördermitteln für die Jugendarbeit unterstützen.

Gausportleiter Lorenz Seidenfuß berichtete, dass bereits zum zweiten Mal der Vergleichskampf Rupertigau gegen  Land Salzburg coronabedingt abgesagt werden musste. Er bedankte sich bei den Vereinen, die ihre Schießanlagen für das Gauschießen zur Verfügung gestellt haben. Ein Dank ging an Siegfried Perchermeier, der ihm jahrelang bei der Gaumeisterschaft (Pistolenbereich) zur Seite gestanden hatte und dem Ausschuss nicht mehr angehört, und an Stefan Parzinger, der als 2. Gausportleiter die Startkarten und Urkunden an die Vereine verteilte. Parzinger wurde als 3. Gauschützenmeister gewählt. kon

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