Als Michael Neumaier in der 91. Minute zum 3:2 für die Gäste einschoss, schien die Partie zugunsten des Spitzenreiters gelaufen. Doch die Elf von Ralf Rößler gab nicht auf. Zuerst traf Patrick Kopecky den Pfosten, dann war es Dominik Staller, der mit einem fulminanten Weitschuss aus 22 Metern unhaltbar zum 3:3-Endstand ins linke Eck traf. »Noch ein paar solche Spiele und ich weiß nicht, ob es das Herz noch mitmacht«, meinte Rößler.
Schon vor der Partie musste er einen Rückschlag verkraften. Torwart Christoph Weidinger musste verletzt passen, für ihn sprang Philipp zur Strassen in die Bresche, der seine Sache gut machte, die drei Gegentore aber nicht verhindern konnte.
In den ersten 60 Minuten spielte die Heimelf wie aus einem Guss, vergaß aber wieder das Torschießen. Das sollte sich bitter rächen.
Nach einer Viertelstunde übernahm der Tabellendritte das Kommando und erspielte sich vier klare Möglichkeiten. Michi Gernhäusers Hereingabe fand keinen Abnehmer (15.). Daniel Axthammer kam nach einem abgefälschten Ball am Fünfereck im Liegen zum Schuss, der Ball rauschte aber am linken Eck vorbei (21.). Eine Rechtsflanke von Marco Erber wurde abgeblockt und aus dem Hinterhalt hielt Tommi Mitterer drauf und zwang den besten Gästespieler, Torwart Thomas Brack, zu einer Glanztat (30.). Kurz darauf scheiterte auch Mitterer an Brack. In der 36. Minute fiel doch der Führungstreffer: Dominik Staller setzte sich energisch durch, bediente Simon Heitauer, der aus 18 Metern Maß nahm – der abgefälschte Ball schlug zum 1:0-Pausenstand ein.
Nach Wiederbeginn scheiterte Gernhäuser mit einer Direktabnahme wiederum an einer Glanztat von Brack (56.). Dann wurde es zusehends dramatisch.
Nach dem nächsten Angriff gab es einen Strafstoß für den SVS. Daniel Axthammer trat an und Brack war wieder der Sieger. Das war die Initialzündung für die Gäste, die nun mehr nach vorne taten.
»Ein gewonnener Punkt«
Trainer Walter Edbauer wechselte »Seeon-Schreck« Josef Ott ein. Wenig später holte Ott einen Elfmeter gegen Heitauer heraus. Inninger verwandelte souverän zum 1:1 (58.). Das 1:2 erzielte Ott aus dem Gewühl heraus mit einem Schlenzer ins lange Eck. Griesstätts Inninger sah wegen Foulspiels die Ampelkarte (70.) und die Heimelf drückte auf den Ausgleich. Der gelang Daniel Axthammer mit einem 22-Meter-Freistoß ins rechte untere Eck (78.). Gernhäuser (84.) und Staller hatten die abermalige Führung auf dem Fuß. Dann kam die Nachspielzeit mit den beiden späten Toren.
Beide Trainer waren sich einig: »Wir haben ein Klassespiel gesehen.« Rößler fügte hinzu: »Wir waren zweimal weg und sind zurückgekommen, darum ist es für uns ein gewonnener Punkt«. td