Favoritensiege in Bergen

Bei den Bergener Herbstwaldläufen, die der TSV Bergen wieder veranstaltete, gab es Favoritensiege und Kritik am Skiverband Chiemgau.


Der Traunsteiner Florian Holzinger vom TuS Feuchtwangen war Schnellster auf der 3400-m-Strecke, vor dem 15-jährigen Frederic Funk von der SG Katek Grassau und Florian Prambs vom TSV Palling. In der Frauenklasse gab es über 1700 Meter mit Rundenbestzeit einen ungefährdeten Sieg der Deutschen 800-m-Jugendmeisterin Katharina Trost von der LG Festina Rupertiwinkel.

Bei besten läuferischen Bedingungen wickelte das gut eingespielte Organisationsteam des TSV seine Traditionsveranstaltung zur Zufriedenheit aller Beteiligten ab. Bei 182 Meldungen entwickelten sich in teilweise großen Feldern spannende Wettkämpfe. Herbert Huber, Cheforganisator der Bergener, konnte in einem Gespräch nicht damit zurückhalten, dass es ihm auch heuer wieder nicht gelungen ist, mit dem Chiemgau-Skiverband eine Terminüberschneidung zu verhindern. Sein Konzept, zur Bergener Veranstaltung Leichtathleten, Langläufer, Biathleten und Triathleten in einem gemein-samen Wettstreit zu vereinen, scheiterte bislang jedes Jahr.

Trotz einer von ihm im vergangenen Jahr frühzeitig veranlassten Intervention wegen Jahre vorher durchgeführter Parallelveranstaltungen am Folgetag des Bergener Herbstwaldlaufs gab es auch heuer keine Änderung. Der Skiverband – der allerdings auch durch überregionale Termine im Skisport gebunden ist – setzte sogar just zum Zeitpunkt des Bergener Laufes in Ruhpolding einen Pflichttest an. Herbert Huber hofft dennoch: »Für heuer ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, aber bei den nächsten Bergener Herbstwaldläufen am 12. Oktober 2013 erhoffe ich mir eine Änderung zu Gunsten der aktiven Läufer.«

Eine Bereicherung der heurigen Veranstaltung war auf jeden Fall der Gegenbesuch eines großen Aufgebots an leistungsstarken Läufern des oberösterreichischen Vereins Sportunion SU Igla longlife und die Teilnahme von Katharina Trost. Die gebürtige Pidingerin, eines der größten Lauftalente in Deutschland, gekürt mit dem Titel einer Deutschen Jugendmeisterin über 800 m, gab sich die Ehre in Bergen anzutreten. In einem locker herausgelaufenem Start-Ziel-Sieg dominierte sie das gesamte Frauenfeld nach Belieben. Spitzenzeiten auf der 1000-m-Kinderrunde lieferten die neunjährigen Paula Schuhbeck (5:11 Minuten) und Balthasar Strähhuber (5:08) aus der Haslacher Grundschule ab. Die zweitschnellste Zeit auf der 1700-m-Runde nach Katharina Trost (6:54 Minuten) erreichte der 11 Jahre junge Huber-Schützling vom TSV Bergen Ferdinand Fischer, welcher 7:18 Minuten vorlegte. Das Laufteam des TSV Bergen konnte bei seinem »Heimspiel« seine wahren Stärken aufzeigen. Durch Ferdinand Fischer (M 11) Cäcilie Hofmann (W 11) Hannah Unterreitmeier (W 12) Sabine Kraus (W 14) und Franziska Mitterer (W 15) erzielte das Laufteam von Herbert Huber gleich fünf Klassensiege.

Durch die zahlreichen Zuschauer erfuhren auch die Athleten, welche keinem Verein angehören, noch nie trainiert haben und trotzdem den Vergleich mit manchen »Profis« nicht zu scheuen brauchten, einen großen Beifall. Das beste Beispiel hierfür seien die rührigen Grundschulen in Nußdorf und Haslach, welche zum wiederholten Male eine stolze Anzahl von Kindern an den Start brachten. Besonders hervorzuheben sind die Teilnehmer von der Valentinsschule in Ruhpolding. Von ihren Betreuern Ernst Bresina und Heike Hartmann auf den Kräfte raubenden 3400 m begleitet, überquerten die meisten von ihnen erschöpft, aber voller Begeisterung und mit einem Lächeln die Ziellinie. Die am weitest angereisten Athleten von der Sportunion Igla longlife und vom TSV Erding wurden standesgemäß verabschiedet. Somit fand einer der noch wenigen klassischen Geländeläufe im Landkreis einen harmonischen Ausklang.

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