Das große Talent hatte bereits im Alter von 18 Jahren für Schlagzeilen gesorgt. Damals wurde sie für die Mehrkampf-WM der Senioren in Calgary nominiert. Am Ende wurde es der 22. Platz für Behlau, die damals für den ESC Erfurt an den Start ging.
Danach stagnierte ihre Karriere und sie entschloss sich zum Wechsel nach Inzell und schloss sich der Gruppe von Danny Leger an. Allerdings dauerte das Engagement nicht lange und so machte sie zunächst ein Praktikum für ihren Studiengang Internationales Management. Nun aber hat es die mittlerweile 25-Jährige wieder zurück auf die Eisbahn gezogen.
»Ich hatte Kontakt zum Michi Restner und daraus ist ein Gespräch entstanden – und am Ende haben wir beschlossen, dass ich die Schlittschuhe wieder anziehe«, erzählt sie von ihrem Weg zum Comeback.
»Sie hatte das Niveau einer guten Hobbyläuferin«, erinnert sich Restner an die ersten Schritte der Sportlerin zurück auf dem Eis. »Sie hat sich aber als sehr ehrgeizig erwiesen und sich durchgebissen. Technisch ist sie sehr gut versiert, körperlich hat sie noch Luft nach oben«, ergänzt ihr Trainer. Immerhin schaffte sie im Januar die Teilnahme an der Mehrkampf-Europameisterschaft in Heerenveen. In diesem Winter will sich Behlau auf ihren Spezialstrecken über 1500 und 3000 Meter stabilisieren. Immerhin ist sie über 1500 Meter aktuell bereits zweitschnellste Deutsche. »Die Vorbereitung auf die Saison ist gut verlaufen. Wie gut, werde ich bei der Deutschen Meisterschaft Ende Oktober sehen«, gibt sie sich vorsichtig optimistisch.
Mit Michael Restner und in seinem internationalen Team fühlt sich Eisschnellläuferin bestens aufgehoben. »Es macht sehr viel Spaß, technisch und physisch habe ich mich weiterentwickelt, mein Kopf ist frei.« Das liegt auch daran, dass sie einen Platz in der Sportfördergruppe der Bayerischen Bereitschaftspolizei gefunden hat. Außerdem passt die Zusammenarbeit mit der DESG, in Kürze ist sie bei einem Lehrgang in Erfurt, in dem es um die Team-Wettbewerbe geht.
Trainer Restner ist optimistisch, dass die gute Entwicklung bei Behlau weitergeht. Seine Trainingsgruppe umfasst neun Sportler aus Portugal, Frankreich, England, Belgien und Deutschland. »Diese Mischung ist für uns alle eine große Herausforderung, aber auch eine gute Chance, gesteckte Ziele zu erreichen«, erklärt er.
Behlau will sich zunächst bei der Deutschen Meisterschaft für den ersten Weltcup-Block qualifizieren. »Das Zeug dazu hat sie«, macht ihr der Trainer Mut. Ob es auch für die Fahrkarte zu Olympia 2022 in Peking reicht, ist fraglich. »Da müsste schon alles klappen«, zeigt sich Leia Behlau zurückhaltend.
SHu