SB Chiemgau Traunstein: Erster Testlauf mit den U-19-Fußballern
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Da war die Fußballwelt noch in Ordnung: Im Testspiel gegen den UFC Ostermiething siegte der SB Chiemgau mit Robert Schiller (links, hier im Duell mit Elvis Ozegovic) Anfang März mit 4:0. Wenige Tage später ging aufgrund der Coronavirus-Krise nichts mehr. Der Bayerische Fußballverband setzte den Spielbetrieb aus. (Foto: Weitz)

Erster Testlauf mit den U-19-Fußballern

Beim SB Chiemgau Traunstein rollt der Ball seit gestern wieder – unter strengen Corona-Regeln versteht sich. Es gab »einen ersten Probelauf mit den U-19-Fußballern«, informiert Abteilungsleiter Uli Habl. »Mit den ganzen Regeln, die wir ab sofort beachten müssen, müssen wir das jetzt erst einmal alles ausprobieren.«


Klappt die Umsetzung, dann sei durchaus denkbar, dass man im Jugendbereich bald schon wieder mehr Trainings anbieten werde, betont Habl weiter. »Also, was aus unserer Sicht im Bereich des Möglichen liegt«, ergänzt er. Sprich: Er könnte sich vorstellen, dass jede Altersstufe einmal Training in der Woche hat.

Eines ist jedoch jetzt schon klar: »Vom Aufwand, von der Organisation und von der Verantwortung her haben wir viel zu stemmen im Vergleich zu dem, was wir dann wirklich machen dürfen.« Fest steht auf jeden Fall: Das DFB-Stützpunkt-Training in Traunstein wird am Montag, 15. Juni, wieder losgehen.

Habl weist auch darauf hin, dass der Aufwand aber nicht nur für den Verein enorm sein wird. Auch für die Eltern und die jungen Fußballer sei die Situation alles andere als leicht. »Es dürfen ja etwa keine Fahrgemeinschaften gebildet werden und geduscht darf auch nicht werden«, sagt er. Für den Herren-Bereich ist beim SB Chiemgau vorerst noch kein Neustart angedacht. »Wir können aktuell noch keinen Sinn im Training erkennen, denn wir dürfen es ja nicht fußball-spezifisch durchführen«, sagt Habl. Zumal die unterbrochene Spielzeit ja auch erst zum 1. September fortgesetzt werden soll. »Wenn wir jetzt mit der Vorbereitung wieder starten würden, würden uns die Spieler einen Vogel zeigen.«

»Aktuell ist das alles nicht so lustig«

Zudem fehlt dem SBC-Abteilungsleiter aktuell auch noch ein klarer Fahrplan seitens des Bayerischen Fußballverbands (BFV). »Wir wissen bisher nur, dass die Saison nicht abgebrochen wird. Die Begleitumstände sind aber nach wie vor nicht geregelt.« Man hänge also in der Luft, ärgert sich Uli Habl. »Aktuell ist das alles nicht so lustig.«

Der BFV hat mittlerweile einige Arbeitsgruppen ins Leben gerufen. Die Aufgabe von diesen Gruppen ist es jetzt, eben schnellstmöglich einen solchen Fahrplan zu erstellen. In einer der Gruppen sitzt mit Peter Mallmann übrigens auch ein Vertreter des SB Chiemgau – und zwar in der Arbeitsgruppe für den Bereich Herren Verbandsligen. Eine erste Video-Konferenz aller Arbeitsgruppen habe am Donnerstag stattgefunden, informiert Mallmann, der ja auch SBC-Pressesprecher ist. »Der nächste Schritt wird jetzt sein, in den nächsten zwei Wochen in den einzelnen Gruppen einen Plan zu erarbeiten, was ist, wenn wir wieder spielen dürfen.« Mallmann schätzt die Aufgabe als »sehr schwierig« ein. »Man kann ja nicht vorhersehen, was wirklich am 1. September sein wird.« Seiner Meinung nach »macht der Amateursport ohne Zuschauer jedenfalls wenig Sinn«. Er zeigte sich überzeugt davon, dass sich wohl die wenigsten Vereine das Ganze mit null Einnahmen leisten können. »Die Einnahmen braucht man ja auch, um die laufenden Kosten zu decken«, ergänzt er.

Und die sind freilich auch jetzt da, wie Uli Habl betont. »Natürlich müssen wir aktuell etwa auch eine Platzpflege betreiben«, sagt er. Die Hoffnung der beiden ist jetzt, dass die Arbeitsgruppen des BFV schnell einen gemeinsamen Nenner finden werden, um dann etwas mehr Planungssicherheit zu haben.

Auch in puncto Vereinswechsel. Aktuell steht beim SBC ja der Abgang von Tobias Sandner zum SV Erlbach fest. Er kann den SBC als Vertragsamateur zum 30. Juni verlassen. »Wir sind Tobi sehr dankbar, dass er uns in einer schwierigen Zeit geholfen hat«, betont Habl, »sein Wechsel jetzt war auch abgesprochen.«

Allerdings findet der SBC-Abteilungsleiter in diesem konkreten Fall nicht gut, dass Sandner bei der Saisonfortsetzung im September dann ja plötzlich als Gegner des SBC auflaufen würde. Solche Situationen wird es wohl auch vermehrt bei anderen Vereinen geben. »Das ist aber in meinen Augen eine Wettbewerbsverzerrung.« Habl fände es gerechter, »wenn die Vereine die Runde auch mit den Spielern zu Ende spielen könnten, mit denen sie diese auch angefangen haben«.

»Der größte Teil des Teams bleibt bei uns«

Seine Hausaufgaben hat der Verein indes schon gemacht, versichert Habl. »Der größte Teil unseres jetzigen Teams bleibt bei uns«, gibt er bekannt. »Unsere Kaderplanung ist jedenfalls fast fertig.«

Jetzt heißt es auch beim SB Chiemgau Traunstein weiter abwarten, wie sich die Corona-Lage in den nächsten Wochen weiter entwickeln wird. »Wir hoffen einfach, dass der Kontaktsport bald wieder erlaubt wird«, sagt Uli Habl. Die jetzt ausgesetzte Spielzeit muss übrigens bis spätestens 30. Juni 2021 zu Ende gespielt sein, informiert Peter Mallmann noch. »Und dann gibt es vor allem die Hoffnung, dass man die Saison 2021/22 wieder ganz normal starten kann.« SB

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