Mit einer 3-1-1-Bilanz vor eigenem Publikum zählen die Gundelfinger zu den besten Heimteams (4.) des 18er-Klassements. Demgegenüber wartet Kirchanschöring mit einer tollen 4-1-0-Bilanz und Platz zwei in der Auswärtstabelle auf. In der Fremde ist der SVK also noch ungeschlagen, und die einzigen Punktverluste liegen schon eine Weile zurück. Es war am 1. Spieltag, als sich Egon Weber, Thorsten Nicklas, Florian Hofmann und Co. beim TSV 1860 München II mit einer Nullnummer begnügen mussten. Seitdem wurde viermal in Serie auswärts gewonnen – und diesen Lauf gilt es morgen im Schwabenstadion zu verteidigen. Dabei soll die aktuelle Heimschwäche voll und ganz ausgeblendet werden.
Der spielende SVK-Co-Trainer Christoph Dinkelbach stellt klar: »Wir fahren um 8 Uhr los, sind dann den ganzen Tag unterwegs, weil wir am Abend noch auf eine Gundelfinger Vereinsfeier eingeladen sind. Da wollen wir natürlich nicht mit leeren Händen beziehungsweise ohne Punktprämie zurückkommen.« Das Trainerteam um Chef Mario Demmelbauer muss zwar auf Thomas Leberfinger, Maxi Neumüller und wahrscheinlich auch auf Florian Hofmann verzichten, dafür dürfte Luca Obirei (der zuletzt in der »Zweiten« ein Comeback gab) wieder in die Startformation – genauer gesagt in die Innenverteidigung – zurückkehren.
Dort spielte zuletzt gegen den FC Memmingen (1:3) – weil Leberfinger und Obirei nicht zur Verfügung standen – der Ex-Erlbacher David Lobendank, der sich auf anderen Positionen definitiv wohler fühlt. »Ich glaube nicht, dass wir mit Thomas gegen Memmingen verloren hätten«, so Dinkelbach, »seine Erfahrung hätte uns schon sehr gut getan.« Allerdings präsentierte sich der Ex-Regionalligist auch sehr clever, »weil er uns mit seiner defensiven Spielweise Räume überlassen hat, mit denen wir nicht so viel anfangen konnten«, meint der Co-Trainer. Da er erwartet, dass Gundelfingen höher angreifen wird als Memmingen, könnte sich Dinkelbach gut vorstellen, »dass uns das besser liegt«. Respekt habe man allemal vor diesen »robusten und körperlich starken« Gundelfingern, »die auch einen sehr guten Trainer (Stefan Anderl, d. Red.) haben, der früher auch als Spieler eine Maschine war – hat mir zumindest mein Vater so berichtet«, sagt Dinkelbach.
Der SV Kirchanschöring ist übrigens in der »ewigen Tabelle« der Bayernliga Süd aktuell in den Top Ten vertreten und nimmt Rang acht ein (Quelle: www.fussballdaten.de). Die Gundelfinger liegen in dieser Rangliste »nur« auf Platz 35 des 51er-Feldes. Erster ist Dinkelbachs Ex-Verein SV Pullach, gefolgt vom aktuellen Regionalligisten SpVgg Hankofen-Hailing und dem TSV Schwabmünchen. Das Schlusslicht bildet die SpVgg Ruhmannsfelden, die in nur einem Bayernliga-Süd-Jahr lediglich acht Zähler auf ihr Konto buchen konnte.
Dass die Gundelfinger eine große Vergangenheit haben, zeigt jedoch ihr zweiter Rang in der viele Jahrzehnte viertklassigen Landesliga Süd. 30 Jahre waren sie in dieser hochkarätigen Liga am Ball – hier liegt nur der TSV 1860 Rosenheim vor ihnen. In dieser Wertung ist der SVK mit »nur« zwei Saisons 88. unter 121 Teams.
Doch diese Zahlen sind eher etwas für Fußball-Nostalgiker, die Wahrheit wird am morgigen Samstag auf dem Platz liegen. Und vermutlich werden Tagesform beziehungsweise das nötige Quäntchen Glück bei der Punktevergabe die entscheidenden Rollen spielen. Leichte Vorteile in den jüngsten vier Duellen besaß der SVK, der zwei davon gewann (dazu kam ein Remis und eine Niederlage).
cs