Und er bescherte den »Azzurri« im vorherigen Winter gleich zwei EM-Medaillen: Da wurde zunächst im Dezember 2021 in Tomaszow Mazowiecki (Polen) die EM 2021 ausgetragen, und Bauer wurde Dritter – hier hatte der Russe Nikita Bogdanow den Titel geholt. Im Frühjahr 2022 folgten in Sanok (noch mit russischer Teilnahme) und einen Monat später in Tomaszow Mazowiecki (dann bereits ohne russische Piloten) die Wettbewerbe der EM 2022. Letztlich gab's hinter Harald Simon (Pfaffenschlag) Silber für Bauer.
Der Niederösterreicher dürfte auch bei der EM 2023 zu den Mitfavoriten auf den Titel gehören. Das sieht auch Bauer so: »Harald Simon und Franz Zorn, Jimmy Olsen und wohl auch die tschechischen Fahrer sind hoch einzuschätzen«, rechnet er mit starker Konkurrenz. »Normalerweise wäre auch Markus Jell sehr stark. Weil er aber Reservefahrer ist, wird er wohl nicht viele Einsätze bekommen können, um vorne mitzumischen«, vermutet der 24-Jährige, der selbst darauf hofft, möglichst wieder eine EM-Medaille holen zu können. Simon hatte sich bei der WM-Qualifikation in Örnsköldsvik (Schweden) ebenso einen Platz im WM-Feld gesichert wie sein Landsmann Franz Zorn (Saalfelden), der bei der WM-Qualifikation sogar deutlich vor Simon gelandet war. Bei der WM-Qualifikation hatte sich Lukas Hutla (Tschechien) direkt einen Platz im WM-Hauptfeld erkämpft, sein Landsmann Andrej Divis erhielt aufgrund seiner Quali-Leistungen eine der Wildcards des Weltverbands FIM, hinzu kommt diesmal ein weiterer starker Konkurrent aus Tschechien: Routinier Jan Klatovsky, früher »Dauergast« in der WM.
»Ich war kürzlich nochmal für zwei Tage in Tschechien bei den Klatovskys zum Training. Ich denke, damit müsste ich gut vorbereitet sein«, hofft Bauer.
Der zuletzt stärkste deutsche Fahrer fehlt allerdings weiterhin. Hans Weber (Schliersee) ist nach seiner Handverletzung noch nicht wieder fit. Dennoch ist er in Polen vor Ort, weil er Benedikt Monn (Miesbach) unterstützen will. Neben Monn ist auch Marc Geyer (Büdingen) für das Hauptfeld gesetzt, der Hesse rückte für den verletzten Weber nach. Der Schlierseer wiederum hofft darauf, dass er bis zur WM in Inzell (18./19. März) wieder richtig fit ist. Für dieses Rennen erhielt der Vizeweltmeister inzwischen die Veranstalter-Wildcard der ausrichtenden DMV-Landesgruppe Südbayern zugeteilt. Die FIM nominierte zudem neben Andrej Divis auch noch Franz Mayerbüchler (Inzell), Jo Saetre (Norwegen) und Sebastian Reitsma (Niederlande) per Wildcard für die WM, für die Titelverteidiger Martin Haarahiltunen (Schweden) und die Top Ten der WM-Qualifikation bereits als Teilnehmer feststanden. Zu diesen Top Ten gehörte auch Luca Bauer. In Sanok will er nun möglichst sogar zum dritten Male in Folge einen EM-Podestplatz einfahren.
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