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Konzentrierte Arbeit an der Schießtechnik: Trainer Andreas Birnbacher und Julia Kink während des Trainings in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena. (Foto: Wukits) Foto: Ernst Wukits

»Eine außergewöhnliche Verbindung«

Nach drei Jahren ist für Biathletin Julia Kink vom WSV Aschau ihr ganz persönliches »Abenteuer Norwegen« zu Ende. Die 19-Jährige hat in Lillehammer die Sportschule besucht und nun mit dem Abitur erfolgreich abgeschlossen.


Mittlerweile ist die fünfmalige Medaillengewinnerin der Jugend-Weltmeisterschaft wieder zuhause und befindet sich aktuell in der Saisonvorbereitung in der Trainingsgruppe von Andi Birnbacher. Auch hat sie einen Platz in einer Sportfördergruppe bekommen. »Ich bin jetzt beim Zoll und darüber bin ich sehr froh«, freute sich die talentierte Sportlerin.

So ganz leicht ist ihr der Abschied aus Norwegen nicht gefallen. »Es war eine außergewöhnliche Verbindung mit meiner Trainingsgruppe und ich habe viele enge Freundschaften geschlossen. Davon werden sicher die meisten erhalten bleiben«, ist sie sich sicher.

Nach dem Abitur hat sie sich noch auf einen dreiwöchigen »Roadtrip« durch Norwegen begeben und einige Eindrücke mit nach Hause nehmen können. Julia Kink ist überzeugt davon, dass ihr der Aufenthalt in dem skandinavischen Land sehr gutgetan hat und es sich gelohnt hat, ihren Vater damals von ihrem Plan zu überzeugen. »Sportlich gesehen konnte ich dort natürlich einiges lernen, ich kenne mich selbst deutlich besser. So konnte ich durch das Selbstständige schreiben der Trainingspläne einiges über mich erfahren«, ist sie überzeugt.

Das Training in Lillehammer gefiel ihr sehr gut – und das mit den vielen Grundlagen-Einheiten zeigte schon bald positive Wirkung. »Der Körper hat natürlich etwas Zeit gebraucht, sich umzustellen. Dann wurde es aber schnell deutlich, dass ich davon nur profitieren würde«, so Kink.

Zuständig für das Training der vergangenen drei Jahre war Tom Idar Haugen, der schnell den richtigen Draht zu der jungen Biathletin fand. »Ich habe ihm meine Goldmedaille vom Einzel der JWM als Dank und Erinnerung geschenkt«, verrät sie und fügt hinzu: »Die restlichen Medaillen sind noch in einem Umzugskarton.«

Zwei Gold- und drei Silbermedaillen hat sie bei der WM in Kasachstan gewonnen. Dass die zu einer Bürde werden können, glaubt sie nicht. »Die sind eher eine zusätzliche Motivation für mich«, ist sie überzeugt.

Die Vorbereitung zur WM hatte sie fast ausschließlich in Ruhpolding, in der Trainingsgruppe von Andi Birnbacher bestritten. Er feilte besonders an ihrer Schießtechnik, was schließlich einer der Gründe für die Erfolge gewesen sei.

»Ich komme auch jetzt mit dem Training hier wieder ganz gut zurecht, wenn es auch eine kleine Umstellung ist. Aber im Großen und Ganzen ist der Unterschied von Andis Training zu Norwegen nicht ganz so groß. Er hat auch Anfang des Jahres mit Tom Idar telefoniert und alles ein wenig abgesprochen.« Nachdem sie läuferisch mit einer guten Verfassung im Winter zur Gruppe gestoßen war, stand die Schießtechnik im Mittelpunkt. Davon zehrt sie auch jetzt in der Sommer-Vorbereitung. »Das Schießen hat sich seitdem ein bisschen mehr stabilisiert und geht in die richtige Richtung«, sagt sie.

Profitieren wird sie jedenfalls auch von der Zusammenstellung innerhalb der Gruppe am Stützpunkt. Neben der erfahrenen Staffel-Vizeweltmeisterin Sophia Schneider finden sich Sportlerinnen wie Iva Moric, Marlene Fichtner, Johanna Puff und die vom Langlauf gewechselte Lotta de Buhr. »Ich glaube, da geht es weiter voran und wir sind da eine recht ehrgeizige Gruppe, in der auch der Spaß nicht zu kurz kommt.«

Als Hauptziel für den kommenden Winter sieht Julia Kink die erneute Qualifikation für die Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften. Schließlich ist im Umzugskarton, der mittlerweile leer ist, noch jede Menge Platz für neue Medaillen. SHu

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