Den Titel holte sich Ilja Mikhalchik (Ukraine) vom Team EGS-alpha-Van-Zon mit 176 Punkten vor Florian Alt (Nürmbrecht/Wilbers-BMW-Racing/145) und Luca Grünwald (Waldkraiburg/Kiefer Racing/144). Dieses Trio und Reiterberger waren jeweils auf einer BMW unterwegs. Gesamtvierter der IDM wurde Wladimir Leonow (Russland/Hertrampf Yamaha/138) vor Valentin Debise (Frankreich/Kawasaki/125).
Beim Saisonfinale bekamen Reiterberger und sein Team Unterstützung von alpha Racing (Stephanskirchen) und konnten ein perfekt aufgebautes Motorrad vorbereiten. »Wir konnten uns von Training zu Training verbessern«, freut sich der 27-Jährige. Zur besten Startposition reichte es bei wechselhaften Witterungsbedingungen allerdings nicht: »Da bin ich vielleicht nicht die perfekte Runde gefahren, aber es waren viele schnelle und konstante Runden – und das hat mich für die Rennen zuversichtlich gestimmt«, berichtet Reiterberger. So waren Alt (1:25,747 Minuten) und Leonow (1:26,049) etwas schneller als der Obinger (1:26,058) und Mikhalchik (1:26,066).
Im ersten Rennen »hatte ich einen relativ guten Start, aber dann kam der Abbruch«, berichtet Reiterberger. Auch nach dem Neustart wurde nicht lange gefahren: Ilya Mikhalchik hatte »einen brutalen Highsider, der uns allen einen ganz schönen Schrecken eingejagt hat. Wir hatten echt alle Glück, dass da nicht mehr passiert ist.« Letztlich konnte sich der Obinger im Zweikampf mit Florian Alt durchsetzen und gewann mit gut zwei Sekunden Vorsprung. Mit etwas Abstand folgten Leonow und Grünwald.
Im zweiten Durchgang musste der Obinger von der neunten Position losfahren. Er konnte kontinuierlich Plätze wettmachen. Als jedoch »der Regen etwas stärker wurde und ich vorsichtiger fuhr, sind mir ein paar Leut durchgeschlüpft.« Der 27-Jährige ließ sich davon aber nicht beirren: »Da ich wusste, ich kann meine Runden bis zum Ende durchfahren, habe ich dann ein bisschen abgewartet.« Das bewährte sich, denn als der Regen wieder nachließ »und ich mich wieder sicherer gefühlt habe, hab' ich Gas gegeben« – was letztlich den Sieg brachte. »So ein Doppelsieg fühlt sich super an«, freute er sich – besonders für sein Team, das in Heilbronn in der Nähe des Hockenheimrings beheimatet ist und daher ein Heimrennen hatte. Und noch etwas beeindruckte Reiterberger: »Die IDM hat so brutal an Niveau gewonnen und es hat mir wieder einmal großen Spaß gemacht, ein Teil dieser Saison gewesen zu sein.«
Ein Teil der Saison war auch Luca Grünwald. Der 26-Jährige setzte sich im zweiten Durchgang in einem spannenden Duell mit Leonow letztlich durch und wurde Zweiter vor dem Russen, Vierter wurde Florian Alt. So verfehlte der Waldkraiburger letztlich nur um einen einzigen Punkt IDM-Silber. Eine starke Leistung, zumal er im Verlauf der Saison auch Pech hatte: In Most (Tschechien) hatte er das erste Rennen gewonnen, doch weil sein Motorrad nach der Zieldurchfahrt minimal zu leicht war, wurde er disqualifiziert – so fehlten ihm 25 Punkte für die Gesamtwertung.
Nach Most geht es nun für Markus Reiterberger: Dort ist er mit dem BMW-Langstreckenteam – dem auch IDM-Sieger Mikhalchik angehört – bereits in dieser Woche zum testen für das Finale der Langstrecken-WM. Dieses Finale wird dann am Samstag, 9. Oktober, ab 11 Uhr ausgetragen – nach neuesten Planung nicht als Acht-Stunden-Rennen, sondern »nur« als Sechs-Stunden-Rennen.
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