Diese Niederlage schmerzt doppelt

Einen rabenschwarzen Tag erwischten die Kicker des SV Kirchanschöring in der Fußball-Landesliga Südost beim 1.FC Passau. Bei der 1:4-Niederlage in Niederbayern zeigten sich die Gelb-Schwarzen fernab von ihrer Normalform. »Abhaken! Mehr gibt es zu so einem Spiel nicht zu sagen«, lautete die nüchterne Beilanz von SVK-Torhüter Dennis Kracker.


Auch der Schlussmann musste früh feststellen, dass von Beginn an alles gegen die SVK-Delegation lief. Durch individuelle Fehler begünstigt spielte auch der Unparteiische in die Karten. Erst übersah er eine deutliche Abseitsposition von Passaus Joschi Schreyer, dann ließ Philipp Götz anstatt des Abseits- einen Elfmeterpfiff ertönen. Schreyer hatte sich den Ball zu weit an Kracker vorbeigelegt, fädelte ein und bekam zum Entsetzen der Gäste tatsächlich einen Strafstoß zugesprochen. Kracker sorgte aber für Gerechtigkeit und parierte den Versuch von Schreyer (7.).

Wenig später durfte Schreyer aber doch jubeln. Bedient von Martin Giermeier markierte der Passauer Torjäger (fünfter Saisontreffer) über Kracker hinweg die 1:0-Führung. Dabei zeigten eigentlich die »Anschöringer« die bessere Spielanlage und Qualität, letztendlich stand sich die Elf um Kapitän Stephan Schmidhuber aber immer wieder selbst im Weg. In der 24. Minute war es allerdings ein Passauer Verteidiger, der dem Ausgleich den Weg versperrte. Aus dem Gewühl gingen gleich mehrere Schüsse aufs Passauer Gehäuse, doch sowohl die Versuche von Philip Schall als auch von Thomas Moosers Versuch wurden kurz vor beziehungsweise auf der Linie geklärt.

Zwei Minuten später hatten die Platzherren allerdings doch das Nachsehen. Andreas Koch legte zurück auf Florian Hofmann, dessen präzisen Flankenball Philip Schall sehenswert ins lange Kreuzeck köpfte. Viele im SVK-Lager hatten nun das Gefühl, die Mission Auswärts-»Dreier« würde nun ins Rollen kommen. Doch kurz vor der Pause kehrte wieder Ernüchterung ein. Voraus gegangen war erneut eine äußerst zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung. Ein Freistoß aus dem Halbfeld landete bei Joschi Schreyer, der quer auf Martin Giermeier legte, der nurmehr einzuschieben brauchte – 2:1 für die Gastgeber.

Für den zweiten Durchgang hatten sich die Kirchanschöringer einiges vorgenommen, doch die 55. Minute bescherte einen zusätzlichen Genickschlag. Innenverteidiger Bruno Tschoner landete nach einem Klärungsversuch für einige der 90 Zuschauer hörbar unsanft im weichen Boden – mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss musste der Nachwuchsakteur vom Feld getragen werden. Nun war der Kirchanschöringer Wille endgültig gebrochen. Christoph Wimmer (64.) und Siegfried Wilhelm (72.) sorgten für den 4:1-Endstand aus Sicht der Passauer.

Das Fazit der Kirchanschöringer Trainer Günter Heberle und Sepp Aschauer fiel im Nachhinein kurz aus: »Das war traurig heute. Wir müssen feststellen, gegen keine gute, aber gegen eine eindeutig willensstärkere Mannschaft nach einer ganz schwachen Vorstellung verloren zu haben. Wenn es etwas Positives zu suchen gilt, dann der Fakt, dass eine Niederlage und ein Sieg mehr Punkte bringen als zwei Unentschieden.« Im Klartext: Die Marschrichtung für das Heimspiel gegen den FC Ergolding ist klar vorgegeben. bts

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