Bildtext einblenden
Andreas Huber hat mit dem Team »Chiemgau Kings« beim Dolomitenmann den 37. Gesamtplatz belegt.

»Die Strapazen sind es immer wieder wert«

Andreas Huber wusste, was auf ihn zukommt – und trotzdem ist er wieder mit dem Team »Chiemgau Kings« beim Red-Bull-Dolomitenmann angetreten: zwölf Kilometer Berglauf über 2000 Höhenmeter, ein Paragleitflug vom hochalpinen Start auf 2441 Meter mit Zwischenlandung und Ziel im Lienzer Stadion, eine Mountainbike-Strecke mit 1600 Höhenmetern über 19 Kilometer bergauf und 13 Kilometer bergab sowie eine sechs Kilometer lange Kajak-Regatta nach einem Sieben-Meter-Startsprung und mit 500-Meter-Zielsprint. Das alles müssen die Teilnehmer beim »härtesten Teambewerb unter der Sonne« bewältigen.


Die »Chiemgau Kings« haben das sogar als bestes deutsches Team in 5:15:02 Stunden geschafft. Die Sportler aus der Region belegten damit Gesamtrang 37 und Platz 15 bei den Amateuren. Andreas Huber ging als Mountainbiker an den Start und legte die Strecke in 2:09:27 Stunden zurück. Ganz zufrieden war er allerdings nicht: »Ich habe ein bisschen Zeit verloren«, ärgert er sich.

Ähnlich ging es seinem Teamkollegen Steffen Bandow aus Siegsdorf, der beim Paragleiten 45:32 Minuten brauchte und damit in seiner Disziplin Rang 83 belegte. »Er hatte unterschätzt, dass er nach der Zwischenlandung wieder 300 Meter bergauf gehen muss, um wieder zu starten«, berichtet Andreas Huber. Außerdem sei auch die Landung im Lienzer Stadion nicht ganz einfach: »Das Stadion muss man ganz genau treffen, man darf nicht zu hoch oder zu niedrig ankommen.«

Andreas Huber hatte selbst auf der Mountainbike-Strecke mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. »Die führt über eine steile Skipiste und wurzeliges Terrain«, sagt der 36-Jährige. Das habe ihn ordentlich gefordert. »In jeder Disziplin ist das in der Kürze der Zeit die maximale Beanspruchung.«

Trotzdem ist die Veranstaltung beliebt, die Teilnehmer müssen sich für einen Startplatz bewerben – und das Niveau steigt nicht nur durch die Profiteams, sondern auch bei den Amateuren: »Da zehn Minuten zu verlieren, kostet gleich einige Plätze«, sagt der Ruhpoldinger. »Das Niveau ist inzwischen so hoch, dass man keine Luft nach hinten hat.«

Dennoch schafften es die »Chiemgau Kings«, zu denen auch der Inzeller Georg Steinbacher als Bergläufer (1:36:55 Stunden) und Uwe Eichfelder aus München als Kajakfahrer (43:20 Minute) gehörten, bei der 35. Auflage des Dolomitenmanns auf den 15. Platz bei den Amateuren. »Wir hatten uns eine noch bessere Platzierung vorgenommen«, gibt Andreas Huber zu. Er ist so etwas wie der Teammanager und kennt auch seine Mannschaftskollegen, die sich untereinander vor dem Wettkampf nicht unbedingt kennen müssen. Denn eine gemeinsame Vorbereitung gibt es nicht, jeder Teilnehmer trainiert seine Einzeldisziplin – und muss beim Dolomitenmann dann versuchen, die beste Leistung für das Team abzurufen.

Dennoch werde es immer schwieriger, einen Platz in den Top Ten der Amateure zu erreichen, erklärt Andreas Huber. Bei den Profis treten in einzelnen Disziplinen durchaus auch Weltmeister in Tirol an. »Das Niveau ist so hoch, dass das echt eine krasse Nummer ist.« Gleichzeitig ist das Niveau für ihn auch ein Anreiz, immer wieder beim Dolomitenmann an den Start zu gehen. »Das Gesamtpaket macht es interessant: Die Veranstaltung ist so cool organisiert, die Athleten treffen sich, wir hatten immer Wetterglück und es herrscht eine tolle Stimmung«, schwärmt Andreas Huber. Dafür sorgen auch die Zuschauer, die überall an der Strecke die Teilnehmer anfeuern. »Es gibt einfach keinen vergleichbaren Wettbewerb.« Deshalb laufen bei dem Ruhpoldinger auch schon die Planungen für die Teilnahme am 36. Dolomitenmann: »Die Strapazen sind es immer wieder wert.«

In internationalen Teams gingen in Lienz auch Benedikt Proksch aus Ruhpolding, Julian Strauss aus Siegsdorf, Anian Rottmüller aus Bad Aibling und Basti Lexa aus Rosenheim an den Start. Basti Lexa (Kajak/46:41 Minuten) wurde im Team »Annencafe Bad Hofgastein/Allianz Stempfer Mateka« mit einer Gesamtzeit von 5:18:01 Stunden Gesamt-41. und damit 18. bei den Amateuren. Benedikt Proksch (Mountainbike/2:12:21) und Anian Rottmüller (Berglauf/ 1:40:06) kamen mit dem Team »Trummlerhof« mit einer Gesamtzeit von 5:26:49 Stunden auf den 46. Gesamtrang und damit auf Platz 22 der Amateure. Julian Strauss (Paragleiten/30:33) belegte mit der Mannschaft »Sportunion Raika Abfaltersbach« (Gesamtzeit 6:04:56) den 70. Gesamtplatz und damit Rang 44 bei den Amateuren.

jom

Mehr aus Traunstein
Mehr aus Traunstein