Ein ähnlich starker Auftritt der TVT-Cracks ist Grundvoraussetzung, um beim Ex-Bundesligisten SC Anger bestehen zu können, der sich ersatzgeschwächt auswärts knapp in Penzberg behauptete. Auch wenn sie voraussichtlich in Bestbesetzung antreten können, scheinen die Traunsteiner Ringer höchstens Außenseiterchancen zu haben. Ob es dabei zu einer ähnlichen Überraschung wie im Vorjahr reicht, muss abgewartet werden. Dabei entführte der TVT mit einer taktischen Meisterleistung beim 24:12 beide Punkte aus der Höhle des Löwen und konnte sieben der zehn Mattenduelle für sich entscheiden. Der Traunsteiner Auswärtssieg legte die Grundlage für die spätere Vizemeisterschaft in der Bayernliga des vergangenen Jahres, Anger wurde Dritter.
Es wird viel darauf ankommen, ob sich die Punktegaranten des vergangenen Duells gegen Berchtesgaden auch in Anger durchsetzen können. Sehr überzeugend war dabei der erste Auftritt des Neuzugangs Yoan Dimitrov, der trotz eines 20-Kilogramm-Nachteils den ungarischen Grand-Prix-Ringer Peter Fodor in Schach hielt.
Das dürfte am heutigen Samstag aber für den stillen Bulgaren ungleich schwerer werden, denn mit dem aus Burghausen kommenden Anger-Rückkehrer Armin Majoros steht eine muskelbepackte »Wurfmaschine« auf der Matte, 20 Kilogramm Gewichtsvorteil für den Gastgeberringer inklusive. Spannung dürfte auch das erwartete Mattenduell zwischen dem Deutschen Vizemeister Eduard Tatarinov (TVT) und dem ebenfalls nach kurzem Gastspiel an der Salzach zurückgekehrten Angerer Eigengewächs Markus Fürmann bringen. Beide werden in der Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm erwartet, könnten aber auch das Freistil-Weltergewicht (75 kg) abdecken. Im Greco-Mittelgewicht (86 kg) sollten wie im Freistil-Halbschwer (98 kg) die Vorteile eher auf der Gastgeberseite liegen.
Diese erhoffen sich die TVT-Verantwortlichen wieder mit den beiden Greco-Spezialisten Plamen Petrov und Artur Tatarinov in den mittleren Gewichtsklassen. Dagegen dürften die drei leichteren Gewichtsklassen (57 kg, 61 kg und 66 kg) mit zum Teil klaren Pluszeichen für die Gastgeber versehen sein.
»Der erfolgreiche Saisonauftakt gegen Berchtesgaden war für uns ein Auftakt nach Maß. Letztlich liegen unsere Prioritäten auch in den Heimkämpfen. Trotzdem wollen wir am Samstag eine ordentliche Leistung zeigen und sich bietende Chancen nutzen«, macht TVT-Chefcoach Peter Stefanov klar. Bereits um 17 Uhr tritt die Nachwuchsmannschaft des TV Traunstein beim SCA an. Auch hier liegen die Vorteile bei den Gastgebern. awi