»Löwen«-Trainer Niki Wiedmann gratulierte den Kirchanschöringern, »die momentan einen super Lauf haben.« Er bilanzierte: »Das war ein sehr intensives Spiel. Mit etwas Spielglück »hätten wir einen Punkt holen können.« Bis zur letzten Minuten sei es spannend gewesen. Insgesamt ist die Lage für die Wasserburger derzeit schwierig. »Wir kämpfen uns gerade echt durch, wir haben viele Verletzte – und das merkt man in den entscheidenden Momenten«, bedauerte er.
Die ersten 20 Minuten vor der prächtigen Kulisse gehörten den Innstädtern. So kam Bruno Ferreira Goncalves über die linke Seite, SVK-Torwart Egon Weber war zur Stelle (4.). Zwei Minuten später rettete Weber überragend zunächst gegen Michael Neumeier und fischte dann liegend Albert Schaberl das Leder mit den Händen vom Fuß. Die SVK-Anhänger mussten bis zur 23. Minute warten, als lautstark ein Handelfmeter gefordert wurde. Der Pfiff von Schiedsrichter Marco Öttl blieb allerdings aus. In der 36. Minute fiel das Tor des Tages: Julian Galler kam über links, schoss trocken an den rechten Innenpfosten und von dort prallte das Leder zum 1:0 ins Netz.
Nach dem Seitenwechsel sorgte wieder Galler für ein Raunen im Publikum, als er einen Freistoß von rechts an die Latte schnippelte (50.). Wenige Sekunden später rettete Weber zweimal gegen den alleine auf ihn zueilenden Daniel Kobl. Einmal mit beiden Fäusten, das andere Mal am Boden (52. und 55.).
Nun folgten SVK-Chancen, Gelbe Karten und eine spürbar knisternde Derby-Atmosphäre, in der sich »Löwen«-Torwart Boschner mehrmals auszeichnete: Bei einem weiten Ball auf Manuel Omelanowsky rettete er wieder gegen den an diesem Tage glücklosen Omelanowsky (65.), dessen Ecke in der 70. Minute abgefälscht am Außennetz landete. Drei Minuten später bediente Omelanowsky den eingewechselten Luca Schmitzberger, dem das Leder aber entglitt. Timo Portenkirchner, ebenfalls eingewechselt, gewann den Ball im Mittelfeld, schoss dann aber drüber (74.).
In der 86. Minute lief Omelanowsky alleine auf Torwart Boschner zu, kam auch vorbei, doch wurde der Ball noch von der Linie gekratzt. Im Gegenzug rettete Weber: Nach einer Flanke schraubte sich Lucas Knauer in die Höhe, köpfte in Richtung SVK-Tor und Weber schnippelte mit den Fingerspitzen den Ball über den Querbalken. Am Ende jubelten sichtlich erleichterte SVK-Kicker. Sie feierten den Derby-Sieg mit den Anhängern, der erste SVK-Dreier im Derby seit dem Jahr 2009, wie Trainer Mario Demmelbauer sagte. Demmelbauers Dank galt auch Weber, »der holt Riesendinger raus.«
Der SVK-Coach bemängelte zugleich die Probleme zu Beginn, vor allem in der Umschaltbewegung. Das habe Wasserburg ganz gut gespielt. Er und seine Kollegen hätten dann umgestellt, auf 4-4-2, so habe man mehr Druck aufbauen können. In der zweiten Halbzeit »hätten wir die Kiste irgendwann zumachen müssen« mit dem zweiten Tor. Dennoch: Aufgrund der hochkarätigen Torchancen »sind wir zufrieden, dass wir das heute geschafft haben.« Nicht nur Demmelbauer hofft, dass es am morgigen Dienstag im Pokal gegen den Regionalligisten FV Illertissen (18.30 Uhr) »genauso läuft.«
SV Kirchanschöring: Weber, Obirei, Galler (73. Portenkirchner), Jauk (82. Peter), Dinkelbach (46. Huber), Mühlbacher, Pöllner, Omelanowsky, Vogl, Sternhuber, Urban (62. Schmitzberger).
TSV 1880 Wasserburg: Boschner, Hain, Höhensteiger, Neumeier, Kobl, Stephan (46. Knauer), Schaberl (73. Simeht), Ferreira Goncalves (82. Vorderwestner), Barthuber (82. Kononenko), Lindner, Renger (73. Kobocinski).
Tor: 1:0 Galler (36.).
Zuschauer: 700.
Schiedsrichter: Öttl (Thur- mansbang).
mw