Die Voraussetzungen, auch den vierten Heimkampf gegen den TSC Mering zu gewinnen, waren gut. Denn während Berchtesgaden bereits fünf Siege aufwies, gewannen die Meringer erst dreimal. Und der TSV 1883 Berchtesgaden trat in Bestbesetzung zum zweiten Heimkampf in Folge an. So sollte Abteilungsleiter Hans Labacher wieder einmal recht behalten, da er seiner Staffel den Sieg zutraute.
Und es war auch dieses Mal bis zum letzten Kampf höchst spannend. Denn Berchtesgaden führte vor dem finalen Kampf zwar mit drei Punkten Vorsprung, aber noch war nichts entschieden.
Andreas Pelzer (Freistil 57 kg) bringt das Gewicht nicht mehr. Dennoch stellte er sich zum Kampf und gewann gegen Jonas Imburgia mit 4:1. Die Punkte gingen jedoch an den Gast. Mit Adolf Baszo (Greco 130 kg) und Marcel Kasperek standen sich ein ungarischer und ein polnischer Meister gegenüber. Der Ungar spielte gegen den 13 Kilogramm leichteren Polen sein technisches Vermögen aus und gewann den Kampf mit 6:0 Punkten.
Tobias Küpper (Greco 61 kg) versuchte alles, stand jedoch gegen den bayerischen Meister Rene Winter auf verlorenem Posten. Dennoch ließ Küpper nur einen 4:1-Punktsieg seines Gegners zu, was Mering mit 6:2 in Front brachte.
Nachdem die Meringer auf Berchtesgadener Seite eigentlich Musza Arsunkaev erwartet hatten, gegen den sie sich nichts ausrechneten, setzten sie Ersatzmann Niklas Guha ein. Doch der war für Korbinian Leo (Freistil 98 kg) fast so etwas wie Kanonenfutter. Leo schulterte den hoffnungslos unterlegenen Meringer bereits nach acht Sekunden. Damit stand es im Mannschaftskampf 6:6. Im letzten Kampf vor der Pause traf Lukas Laue (Freistil 66 kg) auf Moritz Zeitler, der heftige Gegenwehr lieferte. Laue hat wieder einmal abtrainiert und gewann sicher mit 5:0, sodass Berchtesgaden zur Pause mit 8:6 vorne lag.
Im ersten Kampf nach der Pause standen sich Maximilian Leo (Greco 86 kg) und Lennart Bieringer gegenüber. In einem hart umkämpften Gefecht ging der Meringer in Führung. Doch Leo glich aus und weil er die letzte Wertung geschrieben hat, ging der Kampf mit 1:0 knapp an den Berchtesgadener. »Das war wieder eine Topleistung des erst 15-Jährigen«, lobte sein Trainer Uwe Petersen.
Benedikt Graßl (Greco 71 kg) bekam es mit dem Topringer Benedikt Rieger zu schaffen. Graßl hielt sich gut, musste aber den 4:2-Punktsieg seines Gegners anerkennen. Dennoch gab Graßl nur einen Mannschaftspunkt ab.
Noch lag Berchtesgaden mit zwei Punkten voran. Doch Marius Mackamul (Freistil 80 kg) war gegen den Topmann Bartosz Sofinski ohne Chance. Dennoch rettete Mackamul einen Punkt und der Ungar schrieb nur eine »3«. Allerdings wechselte die Führung mit 10:9 wieder nach Mering.
Jetzt lag es an Christoph Graßl (Freistil 75 kg A), die Voraussetzung für den Mannschaftssieg zu schaffen. Michael Rauch stand von Beginn an auf verlorenem Posten und bereits nach 49 Sekunden lag der Meringer nach einem Doppelnelson von Graßl auf den Schultern. Jetzt führte wieder der TSV 1883 Berchtesgaden und es lag an Daniel Petersen, diesen Vorsprung gegen den ausgebufften Meringer Dominik Ringenberger nach Hause zu bringen. Doch Petersen wollte mehr als nur einen taktischen Sieg, um den Mannschaftssieg zu sichern. Nach 1:37 Minute geriet der Gästeringer in den »Killergriff« Kopfzug des Berchtesgadeners. Nach wenigen Sekunden in der Brücke war Schluss und der TSV 1883 Berchtesgaden hatte den Kampf mit 17:10 gewonnen.
Wie schon letzte Woche, als auch der letzte Kampf entschieden hatte, war der Jubel unter den gut 1 000 Zuschauern natürlich groß. Schließlich liegt Berchtesgaden jetzt punktgleich mit Tabellenführer ATSV Kelheim auf dem 2. Platz der Bayernliga Süd.
Die weiteren Ergebnisse des 7. Kampftages (Tabellenplatz): SV Mietraching (8.) – TSV Kottern (7.) 19:14, SV Kempten (4.) – SV Untergriesbach (3.) 26:11, ATSV Kelheim (1.) – TSV Westendorf II (5.) 26:12. Christian Wechslinger