Das Stadion am See in Garching bleibt damit ein Ort zum Vergessen in diesem Jahr für den SVK. Während im ersten Anlauf beim Stand von 1:0 für Kirchanschöring nach etwas über einer Stunde wegen eines Gewitters Schluss war, schepperte es zur gleichen Spielzeit im zweiten Aufeinandertreffen ordentlich für die Gäste. Vor allem VfR-Mittelstürmer Matthew Loo und die Joker der Garchinger waren in bester Torlaune, sodass nach einem 2:0 zur Pause ein echter Kantersieg heraussprang.
Die Partie lieferte ein gutes Beispiel dafür, wie schnell das Pendel in der Bayernliga in die Extreme ausschlagen kann, wenn nur ein paar Kleinigkeiten nicht so funktionieren wie gewohnt. »Wir haben heute in allen Mannschaftsteilen nicht gut genug verteidigt, die entscheidenden Zweikämpfe verloren und auch nicht das nötige Glück gehabt. So kommt so ein Ergebnis zustande«, resümierte Spieler und Co-Trainer Christoph Dinkelbach. Kurzum: Der SVK kam diesmal nicht an sein Leistungsmaximum, beim VfR klappte alles. Exemplarisch die Führung: Matthew Loo erkannte bei einem Dribbling im Mittelfeld eine Lücke zwischen Tor und SVK-Torhüter Florian Krammer und versuchte es frech. Das Resultat: In perfektem Bogen senkte sich das Leder über Krammer hinweg ins Netz – ein tolles Tor (2.). Auf den ersten Blick kein Problem für die Kirchanschöringer Truppe, bisher hatte diese alle vier Rückstände noch mindestens in ein Unentschieden umgebogen.
Doch in Garching konnte man früh absehen, dass dieses Unterfangen zäh werden würde. Es gab etwas zu wenig Tempo gegen den Ball und Pech im eigenen Abschluss, wie bei Lukas Pöllner, der einen Freistoß vom Strafraumeck toll aufs Tor zirkelte: Keeper Maxi Retzer parierte toll und lenkte den Ball an die Latte (10.). Auf der Gegenseite versetzte Monty Mendama einen SVK-Verteidiger, nach seinem scharfen Pass in die Mitte versenkte Mike Niebauer den Ball unter die Latte - 2:0 (27.).
In der Halbzeitpause beschworen Interimscoach Alex Götzinger – er betreute das Team für den krankheitsbedingt abwesenden Mario Demmelbauer – und Co-Trainer Christoph Dinkelbach, der selbst auf dem Feld stand, ihre Truppe zur Aufholjagd.
Der SVK zeigte sich dann nach Wiederbeginn auch bissiger. Energisch, aber mit Risiko in der Restverteidigung sollte die Kehrtwende eingeleitet werden, doch wieder fehlte es an Präzision und dem letzten Quäntchen Glück. Einem vielversprechenden Versuch von Dinkelbach, stand ungewollt Kollege Julian Galler im Weg. Es gab kein Durchkommen gegen die Hausherren, die durch ihren überragenden Akteur Matthew Loo zum entscheidenden Befreiungsschlag ausholten.
Bei einem Konter zog der Angreifer von tief in der eigenen Hälfte auf und davon. Er schüttelte drei Kirch- anschöringer ab und überwand Krammer per Flachschuss aus spitzem Winkel - 3:0 (63.). Der Widerstand der Gäste war damit gebrochen. Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte folgte ein famoser Steilpass von Loo in den Lauf von Mendama - 4:0 (66.). Das halbe Dutzend voll machten dann die Einwechselspieler Alekzandar Sinabov – er schob nach einem Flügelspielzug ein (70.) – und Dino Jurkovic, der nach einer Ecke traf (80.).
»Die Stimmung war nach dem Spiel verständlicherweise bescheiden. Da musst du unter der Woche nochmal hierher fahren und dann passiert so etwas. Wir werden klar ansprechen, was heute nicht gut war, allerdings haben wir am Samstag schon wieder die Möglichkeit, ein anderes Gesicht zu zeigen«, betonte Dinkelbach. Da geht es dann beim FC Gundelfingen weiter.
VfR Garching: Retzer, Radau, Loo, Salassidis (58. Stubhahn), Hofmaier, Mendama (68. Sinabov), Niebauer (71. Wimmer), Kehl (78. Jurkovic), Schumacher (81. Yardim), Reich, Zettl.
SV Kirchanschöring: Krammer, Obirei, Nicklas (79. Urban), Vogl, Schmitzberger (58. Galler), Huber (58. Gürcan), Dinkelbach (82. Peter), Pöllner, Sternhuber, Mühlbacher, Omelanowsky (73. Birner).
Tore: 1:0 Loo (2.), 2:0 Niebauer (27.), 3:0 Loo (63.), 4:0 Mendama (66.), 5:0 Sinabov (70.), 6:0 Jurkovic (80.).
Schiedsrichter: Patrick Krettek (BSV Neuburg).
Zuschauer: 90.
bts