Dabei möchten die Kirchheimer gleich zum zweiten Male in Folge zum »Tabellenführer-Schreck« werden: Zuletzt hatten sie sich beim vorherigen Spitzenreiter SV Bruckmühl einen 3:1-Erfolg erkämpft – und den Traunsteinern, die ihrerseits Verfolger FC Sportfreunde Schwaig mit 3:2 bezwangen, so mit zum Sprung an die Spitzenposition verholfen. »Wir haben im Moment Glück, dass auch die anderen für uns spielen«, freut sich Traunsteins Spielertrainer Danijel Majdancevic.
Nach der Übernahme der Tabellenführung durch den SBC seien in der vergangenen Trainingswoche »die Stimmung und die Motivation am Höhepunkt gewesen, da musste ich fast schon etwas drosseln«, berichtet er. Druck habe sein Team nicht, »wir genießen einfach den Moment.« Um freilich weiter »genießen« zu können, sei es nun nötig, in Kirchheim wieder eine starke Leistung abzuliefern. Selbstbewusst können schließlich beide Mannschaften ins Rennen gehen, denn auch ihre aktuelle Formkurve passt: Sowohl Kirchheim als auch Traunstein gewannen jeweils vier ihrer letzten fünf Begegnungen.
Und auf Erfolgskurs möchten die Schützlinge von Danijel Majdancevic nun auch in Kirchheim bleiben. Nachdem sie gegen Schwaig zum Abschluss einer Englischen Woche mit einem Kraftakt zum Erfolg gekommen waren, hatten sie nun eine ganze Woche Zeit, um sich auf das Spitzenspiel in der drittletzten Runde der Saison vorzubereiten und sich ein wenig zu erholen. Die Frische dürfte also wieder da sein, »und wir haben auch keine weiteren Verletzten, es müsste also personell gut aussehen«, freut sich Majdancevic.
Erstaunlich übrigens: Die Kirchheimer sind auf eigenem Platz weniger erfolgreich als auswärts, haben hier nur eine durchschnittliche Bilanz (6-4-5), während sie gleichzeitig die beste Auswärtself (10-1-5) stellen. Der SB Chiemgau (5-4-6) hat sich auf fremden Plätzen zwar ordentlich verkauft, doch wenn es nun zum Titelgewinn – und damit zum direkten Aufstieg in die Bayernliga – reichen soll, ist selbst beim starken Kirchheimer SC ein Sieg fast Pflicht.
Schließlich lauern noch mehrere starke Kontrahenten auf Ausrutscher des Spitzenduos: Der entthronte Spitzenreiter Bruckmühl (3./53) ist dabei heute beim TSV Ampfing (8./47) ebenso hart gefordert wie der TSV Eintracht Karlsfeld (4./49) beim FC Unterföhring (7./48). Am morgigen Samstag duellieren sich auch noch der TSV Wasserburg (5./49) und die SpVgg Landshut (6./49). Das heißt: Im Falle eines Sieges könnten sich die Traunsteiner nicht nur von Kirchheim, sondern auch von dem ein oder anderen weiteren direkten Konkurrenten absetzen – im Fall einer Niederlage würden dagegen einige Kontrahenten gefährlich nahe kommen. Daher mahnt Majdancevic: »Wir müssen schon unsere Hausaufgaben machen.« Denn wenn der SBC in den letzten drei Landesliga-Begegnungen der Saison seine gute Position verspielen, »dann war alles, was wir vorher geleistet haben, für die Katz.«
So wie im Vorjahr: Da hatten sich die Traunsteiner mit einer Aufholjagd aus den Abstiegsrängen herausgekämpft, ehe sie zum Saisonfinale beim Kirchheimer SC mit 1:6 unterlagen und doch noch in die Abstiegsrelegation mussten – auch deshalb, weil mit dieser Niederlage auch der direkte Vergleich gegen Kirchheim zu schlecht war ...
Und dies dient nun als zusätzliche Motivation für seine Schützlinge: »Diese Niederlage steckt uns schon noch in den Knochen. Da haben wir noch eine Rechnung offen – und die wollen wir begleichen.«
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