Endlich geht es los: Für Supermoto-Pilot Peter Mayerbüchler aus Inzell beginnt an diesem Wochenende die neue Saison. Er startet in Pisek (Tschechien) im Rahmen des Grenzlandcups in der Österreichischen Meisterschaft – und hofft dort auf Spitzenplätze.
In der ÖM der Sportart, bei der die Motorradfahrer einen Teil der Strecke auf Asphalt und einen Teil im Gelände absolvieren, war der Inzeller im vergangenen Jahr Gesamtzweiter geworden. In der Internationalen Deutschen Meisterschaft wurde er Fünfter – und damit viertbester Deutscher.
Doch in diesem Jahr lässt der Inzeller die DM aus. Der Grund: In beiden Serien wurden – im Hinblick auf mögliche Einschränkungen in der Corona-Pandemie – bewusst die Renntermine erst ab dem Frühsommer angesetzt – sodass nun die Serien wohl auch komplett stattfinden können. Doch würde der 25-Jährige in beiden Serien antreten wollen, gäbe es eine zu große Termindichte für ihn. Allein von Anfang August bis zum Wochenende 11./12. September hätte er an sieben aufeinanderfolgenden Wochenenden Rennen – das ist vom Aufwand her nicht sinnvoll.
»Deshalb konzentriere ich mich auf die Österreichische Meisterschaft«, erklärt Mayerbüchler. Das lasse sich zeitlich gut mit seinem Maschinenbaustudium verbinden, zumal in Zeiten der Corona-Krise »allles online abläuft. Wenn ich nur eine Meisterschaft fahre, ist das für mich alles gut zu koordinieren.«
Einen zusätzlichen Termin hat der Inzeller aber auch noch in seinem Kalender stehen: Am Wochenende 24./25. Juli absolviert er einen Start im Rahmen der Europameiserschaft, die ebenfalls als Serie ausgetragen wird. »Vielleicht kann ich die EM 2022 ja komplett fahren«, hofft er.
Mayerbüchler ist heuer erstmals mit einem neuen Motorrad am Start. In den vergangenen Jahren war er jeweils mit einer Yamaha YZF 450 gefahren und hatte sich gut geschlagen – in den Top 8 der IDM war er der einzige Yamaha-Pilot gewesen. Doch nun setzt er auf eine Husqvarna – was intensive Vorbereitungen nötig machte. »Sie war von Anfang an gut zu fahren, aber die Geometrie und die Fahrwerks-Einstellungen haben zunächst nicht gepasst«, berichtet Mayerbüchler. Im Rennsport müsse man »mit dem Motorrad eine Einheit werden« – zunächst aber »hat das Motorrad gemacht, was es wollte, und ich, was ich wollte.« Das viele »Herumschrauben« habe sich jedoch gelohnt: »Ich habe ein neues Federbein aufgebaut und viel getestet. Jetzt ist das Motorrad viel handlicher und stabiler in den Kurven«, freut sich der Inzeller. Auch wenn vieles nur Kleinigkeiten seien: »Jeder kleine Tick summiert sich.« Das »Wohlfühlen« auf dem Motorrad mache viel aus – und genau dieses Gefühl hat sich beim 25-Jährigen inzwischen eingestellt.
So sieht er sich mit der neuen Maschine, die einen etwas stärkeren Motor hat und ein wenig leichter ist als seine Yamaha, gut gerüstet für den Titelkampf in der ÖM. Zumal er kürzlich bei einem Testrennen im Rahmen der Tschechischen Meisterschaft schon ein gutes Gefühl mitnehmen konnte: »Im ersten Lauf war ich Dritter, im zweiten sogar Zweiter«, freut er sich.
Zuvor hatte er bereits weitere Renn- und Trainingskilometer sammeln können. »Anfang Mai war ich bei einem Lauf zur Internationalen Italienischen Meisterschaft dabei. Da es ein Einladungsrennen war, war die Teilnahme kein Problem.« Als es anschließend die Regelungen erlaubten, konnte er auch noch einige Trainingseinheiten in Tschechien und Österreich absolvieren.
An diesem Wochenende aber wird's ernst, der erste ÖM-Lauf steht auf dem Programm. Zwar wär es nach seiner Ansicht schon »ein Traum und cool«, die »Top Drei« der Gesamtwertung zu erreichen. Klar sei aber auch: »Ich war im Vorjahr Zweiter – da gibt's ja nur eine Steigerung«, lacht Mayerbüchler. who