Ohne die Nachwuchsspieler Florian Pavic, Felix Schwankner und Dean Enns gastierten die Schützlinge von Cheftrainer Luis Prantl beim bis dato ebenfalls zweimal siegreichen Ligakonkurrenten. Auch die Heimmannschaft trat die Partie mit nur neun Spielern an, darunter allerdings sämtliche Leistungsträger.
Allen voran Thomas Auerhammer startete furios und begrüßte die Chiemgauer mit zwei Dreiern. Er sorgte nahezu im Alleingang für eine schnelle zweistellige Führung der Münchner. Obwohl Co-Trainer Zoltán Lippay die TVTler vor dem schnellen Umschaltspiel des Heimteams gewarnt hatte, kam dieses immer wieder zu leichten Punkten durch Schnellangriffe. 25:15 hieß es nach dem ersten Viertel.
Im zweiten Spielabschnitt fanden sich die Gäste um US-Boy Kameron Rooks immer besser zurecht und konnten mit viel Energie den Abstand verringern. Maßgeblich beteiligt waren Rooks und der stark auftrumpfende Stefan Gruber, die oftmals nur durch Fouls zu stoppen waren. Zur Halbzeit verkürzten die Traunsteiner den Rückstand auf fünf Punkte (39:34) und witterten ihre Chance.
Trotz intensiver Halbzeitansprache verpassten es die Gäste allerdings, den Rückstand wettzumachen. Konstant liefen sie einem einstelligen Rückstand hinterher, 56:53 führte Gröbenzell nach drei Vierteln des Spiels.
Erst im letzten Abschnitt rissen die Traunsteiner mit einer starken Willensleistung die Führung an sich und spielten zwischenzeitlich einen Sechs-Punkte-Vorsprung heraus. Maßgeblich beteiligt an der Aufholjagd waren Kenan Biberovic mit erfolgreichen Distanzwürfen und Valentin Rausch mit überzeugendem Spielaufbau. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer, denn die Heimmannschaft hatte postwendend die richtige Antwort parat. In einer kämpferisch hochklassigen Begegnung spielte sie sich kurz vor Schluss eine Drei-Punkte-Führung heraus. Doch sechs Sekunden vor Schluss verwandelte Jakob Kock den wichtigen Dreier zum 77:77 und damit zur Verlängerung.
In den fünf Extraminuten mussten Julian Rosnitschek und Kameron Rooks aufgrund Überschreitung der Foulgrenze das Spielfeld verlassen. Auch die Gröbenzeller hatten mit Foulproblemen zu kämpfen. Die Begegnung wurde nun zur absoluten Verteidigungsschlacht. Da beide Mannschaften kaum noch aus dem Spiel heraus erfolgreiche Abschlüssen hatten, wurde das Duell an der Freiwurflinie entschieden. Kapitän Thomas Weber bewies Nerven wie Drahtseile und brachte den wichtigen Sieg mit fünf verwandelten von sechs Freiwürfen nach Hause. »Wir hatten Probleme, in den Rhythmus zu kommen, während Gröbenzell von Anfang an präsenter war als wir«, resümierte Luis Prantl. Nach dem Dreier von Kock sei der Knoten geplatzt. »Das hat uns Energie gegeben. Dann haben wir es in der Verlängerung ganz gut runtergespielt.« Mit dem positiven Schwung wollen die Baskets auch im nächsten Auswärtsspiel bei der Regionalligareserve in Vilsbiburg bestehen. Zum dritten Mal in Folge erwartet die Männer von der Traun ein bisher ungeschlagenes Team. Auch hier wollen sie ihre weiße Weste wahren und dem Favoriten TS Jahn München auf den Fersen bleiben.
Slama Jama Gröbenzell: Jan Szembek (21), David Heinrich (17/2), Pavle Marinkovic (14), Thomas Bertolin (13/3), Thomas Auerhammer (12/2), Niklas Theisen (9), Benjamin Ivancic (1), Luca Burkardt, Korbinian Kepper.
Chiemgau Baskets: Stefan Gruber (32), Jakob Kock (19/1 Dreier), Kameron Rooks (16), Kenan Biberovic (13/3), Valentin Rausch (5/1), Thomas Weber (5), Julian Rosnitschek (2), Ante Bandov, Markus Haindl.
fb