Dieser führte wie gewohnt über exakt vermessene zehn Kilometer in nördliche Richtung durch die Alzauen bis Wäschhausen und dann auf der anderen Flussseite wieder zum Jahnstadion. »Wir hatten optimale Bedingungen«, freute sich Ausdauersportlerin Kerstin Esterlechner (Lauffeuer Chiemgau), die in Trostberg erstmals gewinnen konnte. Mit einer Siegerzeit von 38:25,2 Minuten verwies sie Daniela Kammermeier (41:10,8 Minuten/SC Ainring) und Stefanie Walter (41:49,0/PTSV Rosenheim) bei den Damen auf die Plätze.
Es sei »keine ganz einfache Strecke«, weil es immer wieder hoch und runter gehe, Engstellen gebe und die Bodenbeschaffenheit wechsle. Umso mehr freue sie sich über ihren Sieg, meinte Esterlechner nach der Siegerehrung. Die 37-jährige Eggstätterin gewann heuer unter anderem bereits den Simssee-Halbmarathon, den Pitztal-Gletscherlauf, den Sprungschanzenlauf in Reit im Winkl und den Traunreuter Stadtlauf. Zudem krönte sich Esterlechner zur Bayerischen und Oberbayerischen Meisterin im Berglauf.
Bei den Herren holte sich Benedikt Huber (LG Telis Finanz Regensburg) in 33:03,3 Minuten seinen insgesamt vierten Alzauenlauf-Titel. Nur zwei Sekunden hinter ihm lief Vorjahressieger Julian Erhardt (33:05,3 Minuten/Brothaus Lehrbach) ins Ziel ein. Beide hatten sich auf den letzten drei Kilometern einen packenden Zweikampf geliefert und wurden von den begeisterten Zuschauern förmlich ins Ziel getragen. Das Siegerpodest komplettierte Wolfgang Klinger (33:24,5/SC Anger).
»Ich wusste, wie schnell der Benedikt auf der Zielgeraden ist, deswegen habe ich schon zuvor mehrmals versucht wegzuziehen, doch es gelang mir nicht«, meinte der heimische Top-Triathlet Erhardt, der heuer Deutscher Meister über die Olympische Distanz wurde.
»Ich habe gehofft, dass das Rennen nicht so schnell wird und gewusst, dass ich mich dann auf meinen Endspurt verlassen kann«, freute sich Huber über seine gelungene Renntaktik. Mit Unverständnis reagierte der 29-jährige Pallinger auf die Nichtnominierung für den DLV-Kader 2019. Es sei schwer nachvollziehbar, warum er als dreifacher Deutscher Meister über 800 Meter (2016 bis 2018) und zweifacher EM-Teilnehmer (2016 und 2018) wieder nicht dabei sei und einen Großteil der Kosten weiterhin selbst tragen müsse. »Das kapiert keiner, was da in der deutschen Leichtathletik abläuft«, meinte auch sein früherer Pallinger Leichtathletik-Trainer Rupert Rambichler und kritisierte den zuständigen Bundestrainer.
Die Mannschaftswertung gewannen die Naturfreunde Wals aus Österreich mit einer Gesamtzeit von 3:28:02,7 Stunden vor dem TSV Palling (3:39:54,4) und dem SV Schwindegg (4:00:27,5). Bei der Jugend war das Hertzhaimer-Gymnasium Trostberg die teilnehmerstärkste Schule und der TSV Palling der teilnehmerstärkste Verein. »Wir hatten heuer 130 vorangemeldete Kinder, da bin ich super glücklich drüber«, freute sich Leichtathletik-Abteilungsleiterin und Lauftrainerin Rita Maurer über die Kinder- und Schülerläufe. 125 Nachwuchsläufer kamen ins Ziel. Rita Maurer und Sepp Obergröbner hatten den Alzauenlauf in bewährter Weise organisiert. Besonders bedankten sie sich bei den vielen ehrenamtliche Helfern des TSV Trostberg, der Stadt Trostberg, bei Bürgermeister und Schirmherr Karl Schleid sowie allen weiteren Helfern und Sponsoren.
Die schnellsten Läufer erhielten bei der gut besuchten Siegerehrung in der Sportplatzgaststätte unter anderem schmackhafte Lebkuchen-Medaillen. Zudem gab es bei der Verlosung tolle Sachpreise. Der Erlös aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf kommt der Jugend der Leichtathletikabteilung des TSV Trostberg zugute. Der Trostberger Alzauenlauf war die Auftaktveranstaltung des EuRegio Zweiländer-Cups. mmü