An sich kein schlechtes Pflaster für Tatarinov, hatte er sich doch dort vor vier Monaten in überragender Manier Gold bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften geholt.
Der Traunsteiner trat wie gewohnt in der Gewichtsklasse bis 66 kg (inklusive zwei Kilogramm Gewichtstoleranz) an. Zwölf Ringer aus acht Nationen waren in der traditionell mit am stärksten besetzten Gewichtsklasse am Start. Insgesamt gingen 82 Ringer in Frankfurt auf die Matte.
Tatarinov zeigte gleich im Auftaktkampf, dass er zurecht mit zu den besten europäischen Leichtgewichtlern in dieser Altersklasse gehört. Der Franzose Lucas Oudy hatte nicht die Spur einer Chance und musste sich dem stillen Traunsteiner mit 2:10 technisch unterlegen geschlagen geben.
Ein ganz anderes Kaliber war der aus Armenien stammende Tigran Galustyan mit ebenfalls französischer Nationalität im Halbfinale. Tatarinov ließ sich mit einem »Viererhandler« erwischen, der seinem Kontrahenten zwei Wertungspunkte einbrachte. Anschließend beschränkte sich der EM-Zehnte, der später Silber holte, auf die Verteidigung des knappen Vorsprungs, wogegen Tatarinov kein Mittel fand.
Und auch im Mattenduell um Bronze war dem heimischen Leichtgewichtler das Glück nicht wirklich hold. Im innerdeutschen Duell mit Pascal Hilkert stand es in einem engen Kampf am Ende 1:1. Für den Traunsteiner war damit zum Schluss ein 5. Platz – was ja kein schlechtes Ergebnis ist – angeschrieben. Trotzdem waren für ihn alle Plätze auf dem Treppchen »drin«, aber eben nicht diesmal in Frankfurt an der Oder.
Nicht im vorderen Feld konnte sich der Traunsteiner Simon Öllinger (SC Anger) als einer der jüngsten Juniorenringer platzieren. Nachdem er seinen Auftaktkampf klar gegen den späteren Bronzemedaillengewinner aus der Türkei verlor, blieb ihm in einem gut besetzten Mittelgewicht nur der 15. Platz.
Besser lief es für die große Walser Nachwuchshoffnung Markus Ragginger, der sich im Halbschwergewicht mit zwei Siegen ins Finale vorkämpfte, dort aber eine Niederlage mit technischer Überlegenheit hinnehmen musste. Silber war sein verdienter Lohn. Sein Walser Teamkollege Christoph Burger (74 kg) holte mit einer Niederlage und zwei Siegen Bronze. awi