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Professor Dr. Rupert Ketterl (Mitte) wurde beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding in diesem Jahr unter anderem von Dr. Michael Mailer (von links), Dr. Markus Ewald, Dr. Marcel Filipovic und Dr. Ulrich Sieber unterstützt. (Foto: Brenninger)

Ansprechpartner für die Athleten und für die Fans

»Es waren hervorragende Wettkämpfe und auch aus medizinischer Sicht verlief der Weltcup in diesem Jahr ohne größere Probleme. Es war sehr ruhig.« Das ist das Fazit, das Professor Dr. Rupert Ketterl von der Unfallchirurgie im Klinikum Traunstein/Trostberg nach dem Biathlon-Weltcup in Ruhpolding zog.


Seit 1996, also seit der damaligen Biathlon-Weltmeisterschaft, ist der Arzt bei der Großveranstaltung am Fuße des Zirmbergs für die ärztliche Versorgung der Athleten und Zuschauer zuständig. »Damals war ich noch ein Einzelkämpfer«, erinnert er sich zurück. Mittlerweile wird Ketterl von einem ganzen Team unterstützt. Es sind pro Wettkampf also immer mehrere Ärzte vor Ort, um im Notfall eine reibungslose Versorgung garantieren zu können.

Für Ketterl beginnt der Arbeitstag dabei bereits morgens, er muss dann schon im Stadion sein. »Da gibt es etwa OK-Besprechungen«, betont der Professor, der dann die Zeit aber auch teilweise dazu nutzt, seine Büroarbeit zu erledigen. Rund eineinhalb Stunden vor dem Wettkampf ist seine komplette Mannschaft vor Ort.

In diesem Jahr mussten die Ärzte, die die Arbeit in und um die Chiemgau-Arena ehrenamtlich erledigen, ein paar Zuschauer wegen Kreislaufproblemen behandeln. Zudem suchten einige Fans, die ausgerutscht waren, einen ärztlichen Rat. Eine Schrecksekunde gab's aber noch am Sonntag: Da mussten die Ärzte eine Person, die sich gerade bei der Anreise zum Wettkampf befand, wiederbeleben. »Aber es ist alles gut gegangen«, sagt Ketterl.

Aber auch die Sportler suchen das Ärzteteam auf. »Vor allem die kleineren Mannschaften haben oft keinen Arzt dabei«, betont Ketterl. »Da sind wir dann erster Ansprechpartner.« Natürlich kennt Ketterl, der in seiner Freizeit gerne Ski und Langlauf fährt, aber auch gerne Basketball spielt, auch die deutschen Biathleten bestens. »Da betreue ich ja auch einige während des Jahres«, erzählt er, »da haben sich schon Freundschaften entwickelt.«

Während des Zieleinlaufs hält sich Ketterl, der etwa auch beim Deutschlandpokal und beim Deutschen Schülercup in Ruhpolding im Einsatz ist, übrigens immer im Zielbereich auf. »Einige Athleten verausgaben sich während des Rennens völlig«, betont er. »Es ist daher wichtig, dass, wenn etwas sein sollte, wir sofort zur Stelle sind.« Allerdings weiß Ketterl auch, »dass sich die Sportler meist sehr schnell wieder erholen und schon nach ein paar Minuten wieder auf ihrem normalen Level sind«. Und so haben Professor Dr. Rupert Ketterl und seine Kollegen auch Zeit, »die tollen Wettkämpfe zu genießen«. Und davon gab's beim Weltcup 2017 ja wieder genügend. SB

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