An diesem Wochenende ist der gebürtige Schweinfurter Traub wieder in seiner »zweiten Heimat« Inzell zu Gast: Am heutigen Samstag ab 13 Uhr und am morgigen Sonntag ab 14 finden die 19. Internationalen Masters Sprint Classics in der Max-Aicher-Arena – und damit auf seiner Hausbahn, auf der er häufig trainiert – statt. »Die 120 Startplätze insgesamt sind immer schnell ausgebucht, da muss man sich rechtzeitig anmelden«, so Traub.
Auch dabei war er natürlich wieder schnell genug. Besonders flott unterwegs ist er aber auf dem Eis. Bei den Deutschen Meisterschaften in der Erfurter Gunda-Niemann-Halle siegte er im direkten Duell mit seinem schärfsten Gegner, Reiner Liebert über alle vier Strecken – 500, 1000, 1500 und 3000 Meter – die der Mehrkampfwertung zugrunde lagen.
Das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn im vergangenen Jahr 2015 konnte Traub, bedingt durch seinen schweren Radunfall im Herbst 2014 in Mallorca, seinen Titel nicht verteidigen.
Zudem konnte Reiner Liebert, der auch Deutscher Meister auf dem Rennrad in der AK 75 ist, mit über 15 000 Rennrad-Trainings-Kilometern aufwarten, während Günter Traub nur ca. 2500 km Radkilometer in der Vorbereitung auf die Wintersaison absolvieren konnte. Das sei ein großer Nachteil, betont er, denn »das Sommertraining auf dem Rennrad ist die wichtigste Grundlagen-Ausdauer-Vorbereitung für alle Eisschnellläufer.«
Trotz seiner in Erfurt wieder aufflammenden alten Rückenprobleme (Hexenschuss), die durch eine Leistenzerrung hervorgerufen wurden, konnte Günter Traub seinen Konkurrenten auf allen Strecken hinter sich lassen. Dies gelang vorwiegend deshalb, weil er seinen Eisschnelllauf-Stil deutlich verbessert hat. »Da hat mir meine holländische Trainerin Monique Vergeer, die in Inzell lebt, sehr viel geholfen«, lobt er.
Dennoch geht er mit gedämpften Erwartungen an die Wettkämpfe in Inzell heran. Dort werden pro Tag je einmal 500 und einmal 1000 Meter gelaufen. Und gerade auf den kurzen Strecken sind seine Rückenprobleme ein Nachteil, »weil ich nicht so dynamisch loslaufen kann wie die anderen.« Daher werde es gegen die Sprint-Spezialisten sehr schwer, vermutet Traub. Doch davon will er sich nicht beirren lassen: Auf »seiner« Bahn will er trotzdem möglichst schnell seine Runden drehen. who