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Der Unterwössener Harald Funk tritt am 13. Oktober beim härtesten Rennen der Welt an, dem Ironman Hawaii. Der Triathlet ist dort bereits zum vierten Mal am Start.

Allen Widrigkeiten zum Trotz: Harald Funk hat für Hawaii große Ziele

Er gilt als das härteste Rennen der Welt: der Ironman Hawaii. 3,86 Kilometer müssen die Athleten dabei im Pazifik schwimmen, 180,2 Kilometer auf dem Queen Kaahumanu Highway Radfahren und zum Abschluss gibt's noch einen Marathonlauf über 42,195 Kilometer durch die Lavafelder. Einer, der sich dieser Herausforderung nun schon zum wiederholten Male stellen wird, ist Harald Funk aus Unterwössen.


Bereits zum vierten Mal in seiner langen und erfolgreichen Triathlon-Karriere wird der mittlerweile 50-Jährige am 13. Oktober beim dortigen Ironman an den Start gehen – und das, obwohl er das Hawaii-Rennen gar nicht so gern mag. »Die Hitze wird wieder schwierig werden«, erklärt er und fügt hinzu: »Und Rennen bei solchen Bedingungen liegen mir nicht so.«

Aber für Funk, der für Triathlon Grassau startet, ist der Start in Kona dennoch eine Ehrensache. »Dort liegt die Wurzel unseres Sports. Deshalb nimmt man die Strapazen gerne in Kauf.« Der Arzt steckt auch gerade mitten in den Vorbereitungen, zudem stehen die letzten intensiven Trainingstage an. »Es ist gerade ein komisches Gefühl aus ganz viel Vorfreude, aber auch gewaltigem Respekt«, betont er. »Man weiß einfach nie, was einem am Renntag erwarten wird.«

1996 war Harald Funk in Hawaii zum ersten Mal am Start. Damals lief es für ihn – eben wegen der Hitze – nicht so wie gewünscht und so wurde das Rennen für ihn zunächst keine Herzensangelegenheit. Ganz im Gegenteil: Funk qualifizierte sich in den Jahren danach mehrfach für Hawaii, lehnte den Startplatz aber immer wieder ab.

Erst 17 Jahre später gibt's den zweiten Versuch

Erst 17 Jahre später – also 2013 – wagte er einen neuen Anlauf. Und: Harald Funk fand doch noch Gefallen an dem Rennen. Sicherlich auch, weil diesmal alles passte und er starker Dritter in seiner Altersklasse bei diesem legendären Ironman-Wettbewerb wurde. Die Quälerei und Schinderei in der Vorbereitung und natürlich auch während des Rennens hatten sich für ihn endlich gelohnt. 2015 ging's dann gleich erneut nach Kona – erstmals mit der ganzen Familie. »Das wollten wir unbedingt einmal machen«, sagt Funk. Schließlich ist nicht nur er vom Triathlon-Virus infiziert, sondern auch seine Ehefrau Heike und die drei Kinder.

Harald Funk finishte damals erneut, aber mit dem Ergebnis war er nicht so zufrieden. »Damit habe ich bei drei Starts zwei schlechte Rennen und ein gutes,« rechnet er vor und schiebt hinterher: »Ich hoffe diesmal natürlich wieder auf ein perfektes Rennen, denn dann steht es für mich in Kona 2:2.«

Die Quali für Hawaii löste er übrigens bereits im vergangenen Jahr – und zwar beim Ironman Wales, als er Zweiter in der Agegroup M 45 wurde. Dort qualifizierte sich auch seine Frau Heike für Kona mit einem Sieg in ihrer Altersklasse. Doch die Lehrerin konnte den Slot nicht annehmen, da der Renntermin auf Hawaii außerhalb der bayerischen Herbstferien liegt. Unterstützung aus der eigenen Familie bekommt Harald Funk dennoch, denn neben seiner Tochter Anna-Marie wird auch Frederic Funk mit auf die Insel reisen. Letzterer ließ in den vergangenen Saisonen ja schon mit etlichen guten Triathlon-Ergebnissen aufhorchen und wird sich auf Hawaii auf die Challenge Sardinien vorbereiten.

Nach der erfolgreichen Qualifikation 2017 malte sich Vater Harald Funk alles so schön aus. Er wollte sich in aller Ruhe und gezielt auf Kona vorbereiten. Doch es sollte alles ganz anders kommen. Ein Meniskuseinriss Anfang des Jahres durchkreuzte seine Pläne. »Bis April konnte ich des-wegen nicht laufen, das Schwimmen und das Rad fahren gingen so halbwegs«, berichtet er. »Als das Knie schließlich nicht besser geworden ist, habe ich mich doch noch zur OP entschieden.« Auch danach durfte er sein Knie nicht sofort voll belasten. »Doch dann ist es doch gut verheilt.« Mitte Juni war Funk endlich völlig beschwerdefrei.

Ein Podestplatz in der Altersklasse ist das Ziel

Danach hatte der Familienvater beim Training noch einen Radunfall. »Da ist Gott sei Dank nicht viel passiert.« Die Schürfwunden seien aber lästig gewesen und »natürlich verunsichert ein Sturz auch.« Doch auch diese Hürde meisterte Funk. Doch damit längst noch nicht genug: Beim Triathlon am Tegernsee Anfang Juli passierte das nächste Malheur. Der Triathlet zog sich beim Schwimmausstieg einen Zehenbruch zu. »Sechs Wochen konnte ich dann wieder nicht laufen.«

Funk weiß: »Eine perfekte Vorbereitung sieht natürlich anders aus.« Aber: »Ich bleibe optimistisch.« Schon allein die fantastische Atmosphäre in Kona soll Harald Funk zum Erfolg in der M 50 tragen und die Hitze für ihn erträglich machen. »Es wäre schön, wenn ich in meiner Altersklasse wieder aufs Podium kommen könnte«, sagt er selbstbewusst. So wie 2015, als der Triathlet doch noch seine Liebe zum Hawaii-Rennen entdeckt hat. SB

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